ROUNDUP

Novo Nordisk senkt wegen Konkurrenz Ausblick erneut - Aktie bricht ein 29.07.2025, 16:03 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
Novo Nordisk 42,62 EUR -0,35 % Lang & Schwarz

BAGSVAERD (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Novo Nordisk hat weiterhin mit der starken Konkurrenz für seine Diabetes- und Abnehmmitteln Ozempic und Wegovy zu kämpfen. Weil das zweite Halbjahr voraussichtlich schwächer ausfällt als erhofft, stutzen die Dänen ihre Jahresziele erneut zurecht. Novo hatte erst im Mai seine Ziele gekürzt. An der Börse brach die Aktie um 28 Prozent ein und fiel auf den tiefsten Stand seit 2022.

Da half auch nicht, dass mit Maziar Mike Doustdar ein neuer Unternehmenschef aus den eigenen Reihen gefunden wurde. Der bisherige Vizepräsident für Novos internationale Aktivitäten folgt auf Lars Fruergaard Jorgensen, der nach acht Jahren an der Konzernspitze ausgetauscht wird. Doustdar soll seinen neuen Job am 7. August antreten.

Doustdar sei ein "außergewöhnlicher" Manager und habe die uneingeschränkte Unterstützung des Aufsichtsrates, ließ sich dessen Chef Helge Lund in einer Konzernmitteilung zitieren. "Wir sind sicher, dass er die beste Person ist, um Novo Nordisk in die nächste Phase seines Wachstums zu führen."

Seinem langjährig erfolgreichen Vorgänger Jorgensen dürfte der Verwaltungsrat die aktuelle Schwäche des Geschäfts ankreiden, der mit einem enormen Kursverfall einhergeht. Novo Nordisk hat einerseits mit dem Vormarsch des Konkurrenten Lilly zu kämpfen, andererseits machen dem Konzern durch US-Apotheken in den USA hergestellte billigere Kopien zu schaffen.

Die US-Medikamentenaufsicht FDA hatte diese Praxis zwar eine Zeit lang erlaubt, weil durch die enorme Nachfrage nach den Gewichtssenkern eine Mangelsituation entstanden war. Doch seitdem die Ausnahmeregelung im Mai zurückgenommen wurde, machen offenbar zahlreiche Anbieter weiter. Sehr zum Missfallen von Novo Nordisk, wie jetzt deutlich wurde: Das sogenannte Compounding sei "unsicher und rechtswidrig" und werde aktuell trotz des Auslaufens der FDA-Schonfrist fortgesetzt, prangerte der Konzern in seiner Mitteilung an.

Eigene Recherchen hätten ergeben, dass mehrere Unternehmen weiterhin zusammengesetzte Präparate "unter dem falschen Deckmantel der Personalisierung vermarkten und verkaufen", und zwar mit illegalen oder nicht authentischen ausländischen pharmazeutischen Wirkstoffen. Novo forderte deshalb ein energisches Eingreifen der Behörden und kündigte seinerseits auch den Gang vor die Gerichte an.

Ursprünglich hatte das Management gehofft, dass mit dem Auslaufen der Kopien das weggebrochene Geschäft wieder zu Novo fließt. Doch Wegovy und Ozempic dürften sich im wichtigen US-Markt in der zweiten Jahreshälfte weniger gut verkaufen als gedacht, hieß es von Seiten des Unternehmens. Aber auch im einigen anderen Märkten hätten sich die Aussichten insbesondere für den Appetitzügler Wegovy eingetrübt.

Die Dänen erwarten nun für 2025 ein Umsatzwachstum auf Basis konstanter Wechselkurse von 8 bis 14 Prozent, nachdem der Ausblick im Mai auf 13 bis 21 Prozent Umsatzplus gekürzt worden war. Im vergangenen Quartal stieg der Erlös immerhin noch um 18 Prozent. Der operative Gewinn kletterte in den drei Monaten währungsbereinigt um 40 Prozent. Diese Kennziffer dürfte nun laut Management im Gesamtjahr lediglich noch um 10 bis 16 Prozent wachsen, statt wie bisher geplant um 16 bis 24 Prozent.

An der Börse wurden durch den aktuellen Kurseinbruch am Dienstag auf einen Schlag umgerechnet Dutzende Milliarden Euro Börsenwert vernichtet. Zum aktuellen Kurs von weniger als 360 Kronen bringt es Novo Nordisk lediglich noch auf eine Marktkapitalisierung von gut 200 Milliarden Euro.

Das sah zeitweise ganz anders aus: Der Hype rund um GLP-1-Diabetes- und Abnehmmedikamente hatte den Novo-Nordisk-Kurs von Ende 2020 bis Mitte 2024 um fast 400 Prozent auf 1.033 Kronen nach oben getrieben. Das hatte Novo Nordisk zum wertvollsten Unternehmen im europäischen Index Stoxx Europe 50 gemacht, mit einer Marktkapitalisierung von - zum aktuellen Wechselkurs - umgerechnet 469 Milliarden Euro. Mittlerweile reicht es nicht einmal mehr für die Top 10 im Stoxx Europe 50 ./mis/tav/men/he

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 0,23
Hebel: 18
mit starkem Hebel
Ask: 0,96
Hebel: 4
mit kleinem Hebel
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: MM6NBJ MM4GBK. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 Söder sieht Deutschland so stark unter Druck wie noch nie Hauptdiskussion
2 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
3 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
4 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
5 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
6 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
7 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer