Studie

Ökostrom fällt rasant unter Preis von Öl und Gas 22.07.2025, 15:53 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

NEW YORK (dpa-AFX) - Rund 91 Prozent der im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen erneuerbaren Stromprojekte waren einer Studie zufolge günstiger als neue fossile Alternativen. Demnach lagen die Kosten für Solarstrom im Durchschnitt 41 Prozent und für Windenergie an Land 53 Prozent unter den günstigsten fossilen Optionen, wie aus einem Bericht der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) hervorgeht.

UN-Generalsekretär António Guterres sieht die Welt deshalb am Beginn einer neuen Ära: "Die Zukunft der sauberen Energie ist kein Versprechen mehr. Sie ist eine Tatsache. Keine Regierung, keine Industrie, kein Sonderinteresse kann sie aufhalten", sagte der 76-jährige Portugiese in New York bei der Vorstellung des Berichts. "Länder, die an fossilen Brennstoffen festhalten, schützen nicht ihre Wirtschaft - sie sabotieren sie", so Guterres.

"Größte wirtschaftliche Chance des 21. Jahrhunderts"

Der Ausbau der erneuerbaren Energien bringt der Studie zufolge nicht nur Fortschritte beim Klimaschutz, sondern hat auch direkte wirtschaftliche Auswirkungen. Allein im Jahr 2024 wurden demnach weltweit 582 Gigawatt neuer erneuerbarer Kapazität installiert, was laut Berechnungen Einsparungen von fossilen Brennstoffen in Höhe von rund 57 Milliarden US-Dollar (knapp 49 Milliarden Euro) entspricht.

Ökostrom sei 2023 für zehn Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts verantwortlich gewesen. Während dieser Anteil Guterres zufolge in der EU bei 33 Prozent und in China bei 20 Prozent lag, liefen die USA der Entwicklung mit nur sechs Prozent hinterher. Ausbleibende Investitionen in die Branche würden dem UN-Generalsekretär zufolge die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern schwächen. Sie verpassten "die größte wirtschaftliche Chance des 21. Jahrhunderts."

Höhere Energiesicherheit

Guterres führte dabei auch an, dass sich Länder mit der Transformation unabhängiger und weniger angreifbar machen würden. Energiekrisen wie in Europa nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine könnten mit erneuerbaren Energien vermieden werden: "Es gibt keine Preisspitzen für Sonnenlicht. Keine Embargos für Wind", so der Chef der Vereinten Nationen.

Doch die Studie sieht auch Hürden für die weitere Entwicklung, die Preisvorteile dämpfen könnten: Geopolitische Spannungen, Rohstoffengpässe und Handelszölle, vor allem im Zusammenhang mit der Abhängigkeit von China bei Solarmodulen und Batteriespeichern, könnten Kosten vorübergehend in die Höhe treiben. In Europa und Nordamerika kämen lange Genehmigungsverfahren, begrenzte Netzkapazitäten und hohe Zusatzkosten hinzu.

Seit 2010 seien auch die Kosten für Batteriespeicher Irena zufolge um 93 Prozent gesunken. Doch die Investitionen in die Infrastruktur halte nicht mit der für die erneuerbaren Energien Schritt. Um einen Engpass bei der Integration von Wind- und Solarenergie zu vermeiden, müsse mehr Geld für Netze und Speicher ausgegeben werden./scb/DP/stw

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
News-Kommentare
Thema
1 Söder sieht Deutschland so stark unter Druck wie noch nie Hauptdiskussion
2 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
3 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
4 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
5 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
6 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
7 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer