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Verteidigung weist Anklagepunkte gegen Investor Benko zurück 10.12.2025, 11:23 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

INNSBRUCK (dpa-AFX) - Zum Auftakt des Prozesses gegen den österreichischen Ex-Milliardär René Benko und seine Frau Nathalie hat die Verteidigung die Anklagepunkte vehement zurückgewiesen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft, das Ehepaar habe gemeinsam Bargeld und Vermögenswerte vor den Gläubigern versteckt, sei nicht belegt und im Grunde "Hokuspokus", so der Anwalt des Investors, Norbert Wess. Es sei "unglaublich einseitig ermittelt" worden, sagte der Anwalt von Nathalie Benko, Michael Hohenauer.

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft vor dem Landesgericht Innsbruck gesagt, dass das Ehepaar rund um die Insolvenz Benkos als Einzelunternehmer im März 2024 in einem eigens angeschafften Tresor 120.000 Euro Bargeld und elf teure Uhren im Wert von fast 250.000 Euro beiseitegeschafft habe. Den Kauf des Tresors, der bei Verwandten der Ehefrau aufgestellt wurde, sei von Nathalie Benko organisiert worden. Deshalb habe sie zur Tat und damit zur Schädigung der Gläubiger beigetragen, so die Staatsanwaltschaft.

Ein ehemaliger Sicherheits-Mitarbeiter der Benkos hatte den Ermittlern von dem Tresor erzählt. Bei dem Delikt drohen bis zu zehn Jahre Haft. Es ist möglich, dass noch heute (Mittwoch) ein Urteil fällt.

Weihnachtsfotos zeigen keine teuren Uhren als Geschenk

Laut Staatsanwaltschaft ist die Aussage Benkos nicht glaubwürdig, dass er jeweils vier Uhren bereits zu Weihnachten 2021 seinen zwei Söhnen im Alter von damals sechs und elf Jahren geschenkt habe. Auf Weihnachtsfotos von 2021 seien dem Alter der Kinder angemessene Geschenke zu sehen, sagte der Oberstaatsanwalt. "Teure Uhren und Manschettenknöpfe waren nicht dabei." Es sei auch zu fragen, warum das Geld und die Gegenstände nicht in der hochgradig gesicherten Villa der Benkos aufbewahrt worden seien.

Die Verteidigung argumentierte, dass Uhren-Geschenke in dieser Dimension bei sehr vermögenden Menschen nicht ungewöhnlich seien. Benko sei damals auf dem Höhepunkt seines Erfolgs gewesen.

Weitere Anklagen gegen René Benko gelten als sicher

Wegen des Vorwurfs der Gläubigerschädigung war der gebürtige Tiroler im Oktober zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Benko sieht sich als nicht schuldig. Sein Anwalt beantragte einen Freispruch. Nathalie Benko sei "nicht schuldig", sagte ihr Anwalt.

Die beiden Verfahren sind nur ein kleiner Ausschnitt der Vorwürfe, zu denen die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien (WKStA) ermittelt. Weitere Anklagen gelten als sicher. Die Holding des verschachtelten Immobilien- und Handelskonzern Signa war im November 2023 in die Insolvenz geschlittert. Benko sitzt seit Januar 2025 in Untersuchungshaft./mrd/DP/nas

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