Zahl der Superreichen wächst in Deutschland deutlich 10.07.2024, 12:55 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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MÜNCHEN/ZÜRICH (dpa-AFX) - In Deutschland gibt es immer mehr Superreiche. Die Zahl der Menschen mit mehr als 100 Millionen Dollar Finanzvermögen stieg nach einer Analyse der Unternehmensberatung BCG im vergangenen Jahr um zehn Prozent. Demnach gab es 2023 in Deutschland 3.300 Superreiche, nach 3.000 im Jahr davor. Damit liegt die Bundesrepublik auf Platz drei, hinter den USA (26.000) und China (8.300). Weltweit gibt es dem Bericht zufolge 73.000 Superreiche.

"Der Report zeigt: Je höher das Anfangsvermögen des Einzelnen war, desto höher waren auch die Zuwächse", schrieben die Autoren. "Je mehr Vermögen, desto stärker waren zuletzt auch die Zuwächse in Deutschland." Sehr wohlhabende Anleger hätten einen höheren Anteil ihres Vermögens am Kapitalmarkt investiert, erklärte Akin Soysal, BCG-Partner in Zürich und Co-Autor der Studie. "Weniger Vermögende setzen traditionell auf risikoärmere Anlageklassen wie Bankguthaben, Bargeld oder Versicherungen - zulasten der Rendite."

Mehr als 550.000 Millionäre

Die 3.300 Superreichen in Deutschland besaßen fast ein Viertel des gesamten Finanzvermögens, genau 23 Prozent. Finanzvermögen heißt: Bargeld, Kontoguthaben, Schuldverschreibungen, Aktien und Investmentfonds sowie Pensionen. Nicht eingerechnet sind Sachwertvermögen wie Immobilien, Edelmetalle und andere physische Anlagen.

Das Finanzvermögen der Superreichen in Deutschland belief sich nach diesem Bericht auf 2,1 Billionen Dollar (gut 1,9 Billionen Euro). Zur Veranschaulichung: Wenn die 1,9 Billionen Euro auf alle 84,7 Millionen Einwohner in Deutschland verteilt würden, bekäme jeder rund 23.000 Euro. In Dollar und nur bezogen auf das Finanzvermögen wuchs die Zahl der Millionärinnen und Millionäre in Deutschland im vergangenen Jahr um 30.000 auf 555.000.

Nach Angaben von BCG hatten 66,5 Millionen Menschen in Deutschland weniger als 250.000 Dollar Finanzvermögen. Die Ungleichheit dürfte wachsen: In fünf Jahren dürften die Superreichen statt heute 23 Prozent schon 26 Prozent des gesamten Finanzvermögens besitzen, meint BCG. Deutschlandweit wuchsen die Finanzvermögen 2023 um fünf Prozent, die Sachvermögen gingen unter anderem wegen höherer Zinsen um 2,3 Prozent zurück.

Rechnerisch knapp eine Viertelmillion Euro pro Person in Deutschland

Die Schweizer Bank UBS hat unterdessen ebenfalls einen Vermögensbericht veröffentlicht. Sie berechnet das durchschnittliche Vermögen, also Finanz- und Sachwerte, pro Kopf der Bevölkerung. Es lag 2023 in Deutschland bei rund 265.000 Dollar (rund 245.000 Euro). Das war Platz 17 in der weltweiten Rangliste. Auf dem ersten Platz lag die Schweiz mit etwa 710.000 Dollar pro Person. Insgesamt hätten die Vermögen weltweit um 4,2 Prozent zugenommen./oe/DP/men

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