Zollkonflikt

EU-Chefverhandler reist nach Washington 16.07.2025, 15:35 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

BRÜSSEL (dpa-AFX) - Im Zollkonflikt mit den USA reist EU-Chefverhandler Maros Sefcovic zu persönlichen Gesprächen mit dem Team von Präsident Donald Trump nach Washington. Der EU-Kommissar werde Handelsminister Howard Lutnick sowie Trumps Handelsbeauftragten Jamieson Greer treffen, sagte ein Sprecher in Brüssel. Bereits am Dienstag war ein Team von Experten der Europäischen Kommission nach Washington geflogen.

Ziel der EU ist es, die USA davon abzuhalten, ab dem 1. August Einfuhren aus der EU mit einem Zoll in Höhe von 30 Prozent zu belegen. Ein entsprechendes Vorgehen hatte Trump am Wochenende für den Fall angekündigt, dass die EU keine für ihn ausreichenden Zugeständnisse macht. Der Republikaner fordert vor allem Maßnahmen, die das derzeitige Defizit der USA im Warenhandel mit der EU korrigieren. Das könnten etwa Zollsenkungen auf US-Exporte in die EU, aber auch Produktionsverlagerungen in die USA sein.

Trump sieht "Fortschritte"

Am Dienstag sagt Trump zu Journalisten, man mache in den Verhandlungen Fortschritte. Details nannte er allerdings nicht. Er ergänzte zugleich, dass es schon einen "Deal" gebe - und machte klar, dass er sich dabei auf die von ihm am Samstag angekündigten Zölle in Höhe von 30 Prozent auf den Import von EU-Produkten ab 1. August bezog. Trump schob nach: "Aber gleichzeitig sprechen wir miteinander."

Sefcovic warnte zuletzt, dass die Umsetzung der Trump-Pläne drastische Auswirkungen auf den transatlantischen Handel haben würde. "Seien wir ehrlich: Ein Zollsatz von 30 Prozent käme einem faktischen Handelsverbot gleich", sagte er am Montag. Wenn er in Kraft treten sollte, sei mit erheblichen negativen Auswirkungen auf beiden Seiten des Atlantiks zu rechnen.

Bis zu Trumps Zollankündigung Ende vergangener Woche hatte die EU eigentlich noch gehofft, dass eine Grundsatzvereinbarung zur Entschärfung des Zollstreits in greifbarer Nähe ist. Für den Fall, dass die USA ab dem 1. August den neuen Zollsatz einführen, will die EU unter anderem mit Gegenzöllen reagieren./aha/DP/jha

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