Bürokratie kostet Mittelstand 61 Milliarden Euro pro Jahr 25.04.2025, 09:36 Uhr von dpa Jetzt kommentieren: 0

Beschäftigte in mittelständischen Unternehmen verbringen im Schnitt etwa sieben Prozent ihrer Arbeitszeit mit bürokratischen Prozessen. Das entspricht durchschnittlich 32 Stunden im Monat pro Unternehmen - oder insgesamt 1,5 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr im Mittelstand. Das zeigt das repräsentative «Mittelstandspanel» der staatlichen Förderbank KfW unter rund 10.000 kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen. Zuvor hatte der «Spiegel» über die Studie berichtet.

«Risiko, dass Kosten den Nutzen übersteigen»

Insgesamt kostet es den Mittelstand der Erhebung zufolge rund 61 Milliarden Euro im Jahr, sämtliche Vorgaben umzusetzen. Zwar seien geregelte Verfahren eine wesentliche Grundlage des Wirtschaftssystems, sagte KfW-Mittelstandsexperte Michael Schwarz. «Mit zunehmender Bürokratie steigt jedoch das Risiko, dass die Kosten den Nutzen übersteigen.» So sei der Abbau von Bürokratie aus Sicht des Mittelstands derzeit das drängendste wirtschaftspolitische Thema.

Nicht inbegriffen bei der Erhebung sind Belastungen, die sich nicht oder kaum in Arbeitszeit messen lassen – etwa langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren, schlechte Behördenerreichbarkeit oder die strittige Auslegung von Vorschriften. «Speziell diese psychologischen Kosten im Umgang mit Bürokratie nehmen bei vielen Unternehmen aber eine tragende Rolle ein», sagte Schwarz. Aus Sicht des Mittelstands sei Bürokratie das mit Abstand größte Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit.

Bau und Soloselbstständige besonders betroffen

Besonders viel Arbeitszeit verwendet demnach das Baugewerbe auf bürokratische Prozesse. Auch Soloselbstständige seien stark betroffen. Generell sinke mit steigender Unternehmensgröße die Bürokratielast.

Die wahrscheinlich künftige Regierung aus Union und SPD verspricht einen breit angelegten Bürokratieabbau und will staatliche Entscheidungen, Prozesse und Strukturen modernisieren. Den Bürokratieabbau hatten sich allerdings schon frühere Regierungen vorgenommen - mit wenig Erfolg. 

Hohe Bürokratie wird von der Wirtschaft stets als riesige Last beklagt. Nach einer Erhebung des Ifo-Instituts von Ende 2024 geben deutsche Unternehmen im Schnitt rund 6 Prozent ihrer Umsätze für Bürokratiekosten aus.

© dpa-infocom, dpa:250425-930-465807/1

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. Pkt (k.A.) k.A. % k.A. Pkt
k.A. Pkt (k.A.) k.A. % k.A. Pkt
k.A. Pkt (k.A.) k.A. % k.A. Pkt
BörsenNEWS.de
Registrieren
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer