Die Rheinmetall-Aktie hat Ende März mit neuen Kursrekorden beeindruckt und ist über die 270 Euro geschossen! An diesem Punkt konnte man auf Zuwächse von 45% seit Jahresbeginn zurückblicken, weiter eine äußerst beeindruckende Performance des deutschen Rüstungskonzerns. Nun hat gestern eine kleine Korrektur eingesetzt, vermutlich durch Gewinnmitnahmen nach diesem Hoch.

Firmenchef in der Ukraine

Rheinmetall profitiert noch immer von der durch den Russisch-Ukrainischen-Krieg neuen geopolitischen Lage. Europa rüstet auf und die Ukraine benötigt massive Ressourcen zur Verteidigung ihres Landes gegen die russischen Invasionstruppen. So überraschte Rheinmetall zuletzt damit, dass in Rumänien ein Wartungsservice für ukrainische Waffensysteme eingerichtet wird und schon Ende April in Betrieb gehen soll. Die Wichtigkeit Rheinmetalls für die ukrainische Landesverteidigung unterstrich auch das Treffen des Firmenchefs Armin Papperger mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Neue Shortpositionen?

Die Aussichten scheinen für Rheinmetall also weiter günstig zu sein, allerdings treibt den einen oder anderen Aktionär das Kurs-Gewinn-Verhältnis um, ein Wert von 24 ist schon eine Hausnummer. Deshalb wird schon vermutet, dass hier möglicherweise neue Shortpositionen entstehen könnten. Doch wie erklären sich dann Prognosen von 292 Euro durch die Warburg-Bank oder über 300 Euro durch JPMorgan?

Die Nachfrage steigt

Nun, es sind Forderungen laut geworden das Sondervermögen für die Bundeswehr auf 300 Milliarden zu verdreifachen, ob es dazu kommt, steht allerdings in den Sternen. Doch die Verteidigungsausgaben der Bundesrepublik werden sicherlich weiter Richtung 2%-Ziel der Nato steigen, weitere Europäer rüsten auf und Rheinmetall kommt momentan mit der Produktion kaum nach. Es sind immer noch 1300 Stellen auf ihrer Website ausgeschrieben und schon bei momentanem Stand braucht Rheinmetall 3 bis 4 Jahre um die bestehenden Aufträge abzuarbeiten.

Langfristiges Wachstum ist notwendig

Rheinmetall hat momentan ein Schulden zu EBIT-Verhältnis von 1,5, was moderat ist angesichts des rasanten Wachstums und der Produktionserweiterungen. Des weiteren schätzen Experten, dass sich durch kommende Steigerungen des Gewinns pro Aktie, das KGV auf 18 senken könnte. Wenn Rheinmetall nun mit ähnlicher Vehemenz dauerhaft wachsen könnte, dann wird das KGV weiter gedrückt, die Aktie erscheint deshalb einigen auf wirkliche lange Sicht immer noch recht günstig. Die Frage ist, wie lange wird Rheinmetall so wachsen können und wie lange bleibt eine solche Nachfrage bestehen?

BörsenNews-Redaktion intern /ts

Quelle: BörsenNEWS.de