Seine aktuelle "Aktie der Woche" ist schon wieder ordentlich im Plus. In der Vorwoche strich Lars Wißler knapp zehn Prozent mit seinem Microsoft-Trade ein. Anlass, um nachfragen, wie er seine Abonnenten reicher macht.

wallstreet:online: Lars, Du lieferst mit der "Aktie der Woche" regelmäßig einen konkreten Tipp für Anleger – und bist damit erfolgreich. Auf was verlässt Du Dich bei der Auswahl der Aktie?

Lars Wißler: In die "Aktie der Woche" fließen verschiedene Aspekte aus den unterschiedlichsten Bereichen der Anlage- und Tradingstrategien ein. Dadurch erhalten wir ein sehr stabiles, robustes System, dass nur noch die Disziplin benötigt, es durchzuhalten. Für den langfristigen Erfolg an der Börse brauchen wir nicht nur eine gute Auswahl von Aktien und Zeitpunkt, sondern auch eine dahinterliegende Strategie.


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Konsistenz ist die Zutat, die kurze Gewinner mit folgenden schweren Verlusten von den langfristig erfolgreichen Strategien unterscheidet. Von daher ist der wichtigste Faktor bei der Auswahl der Aktie ein sehr theoretisches Kriterium. Das kurzfristige Risiko im Verhältnis zum Gewinnpotential. Verlierer gibt es immer, damit muss man rechnen.  

wallstreet:online: Warum ausgerechnet die "Aktie der Woche"? Was ist an ihr so einzigartig?

Lars Wißler: Die "Aktie der Woche" ist natürlich ein sehr strukturiertes System, mit der fixen Haltedauer von maximal fünf Tagen von Montag bis Freitag. Sie sticht vor allem dadurch hervor, dass die Verluste der Verlierer, wenn sie denn auftreten, klein gehalten werden. Aktuell befinden wir uns in einer sehr schwierigen Börsenphase und vor allem amerikanische Aktien, die ich am besten kenne und bevorzuge, konnten sich bisher nur wenig erholen.

Damit hat auch die "Aktie der Woche" zu kämpfen. Trotzdem bleiben die Verluste konsequent gering. Die stärkste Gewinneraktie konnte den doppelten Gewinn im Vergleich zum höchsten Verlust einfahren. Genau dieses Chance-Risiko-Verhältnis von über 2:1 ist der Wert, den ich bei der Auswahl des Setups avisiere. Aber welche Aktien kommen überhaupt in die Auswahl? Die erste Stufe im Selektionsprozess sind die Datenanalyse-Algorithmen von Leeway.

wallstreet:online: Was ist denn Leeway?

Lars Wißler: Als ich während des Studiums begann, aktiver zu investieren und zu handeln, war ich zutiefst frustriert von den inhaltsleeren und unbewiesenen Analysen. Wenn es um Medizin und unsere Gesundheit geht, werden evidenzbasierte Erkenntnisse gesucht. Also Effekte, die durch Studien wieder und wieder bewiesen werden und dann streng systematisch bearbeitet.

Aber wenn es um die Finanzen und Geldanlage geht, die doch ein großes Potential haben bzw. die Gefahr in sich tragen, unser Leben nachhaltig zu beeinflussen, da wird plötzlich nicht einmal versucht, Fakten zu entwickeln. Meinungen über Meinungen ohne Basis bestimmen das Bild. In Amerika gibt es eine Vielzahl datenorientierter Anbieter, so entstand auch meine Affinität zu diesem Anlageraum.

Ist ein niedriges KGV gut?

Aus dieser langjährigen Frustration wuchs dann die Idee von Leeway: Die Sammlung von allen verfügbaren Kennzahlen von Aktien, die verbundene historische Kursentwicklung und eine Auswertung: welche Effekte haben die verschiedenen Kennzahlen eigentlich auf den Aktienkurs. Ist ein niedriges KGV gut? Ist eine hohe Dividendenrendite gut?

In vielerlei Hinsicht waren die Ergebnisse überraschend: Über Jahre war zum Beispiel ein niedriges KGV der absolut beste Indikator für eine Gurke im Portfolio und keinesfalls ein Kaufgrund. Dieses Bild fängt sich langsam an zu wandeln, aber der Weg zum niedrigen KGV als Kaufargument ist noch sehr, sehr weit.

wallstreet:online: Angenommen, dass Du mich von der "Aktie der Woche" jetzt überzeugt hättest. Was muss ich tun, um mittraden zu können?

Lars Wißler: Mit den Ergebnissen der Datenauswertung filtere ich sehr schnell das ganze weltweite Aktienuniversum mit ausreichender Datenqualität von gut 25.000 Aktien. Diese Funktion "Rank & Screen" zum Filtern kann man übrigens auch einfach selbst nutzen, die Informationen gibt es hier. Vom gesamten Universum sind nur rund 7.000 in Deutschland vernünftig kurzfristig handelbar. Diese 7.000 Werte reduziere ich dann auf rund 50 Top-Werte nach der Datenanalyse von Leeway.

Immer wieder sonntags

Jeden Sonntag schaue ich mir die Watchlist der Top-Werte an und prüfe sie aus charttechnischer Sicht. Ich identifiziere Widerstands- und Unterstützungszonen, Umkehrformationen und Trends. So erhalte ich einige aktuelle vielversprechende Aktien, die auf kurzfristige Sicht von wenigen Tagen besonders viel Potential bieten - sowohl aus fundamentaler, statistischer Sicht als auch aus der manuellen technischen Analyse.

Bei diesen letzten Kandidaten betrachte ich dann das Setup, also geeignete Punkte für die Verlustbegrenzung durch Stop-Loss oder Gewinnmitnahme mittels Take-Profit und wähle eine Aktie, die auch in diesem Bereich beim Chance-Risiko-Verhältnis ausgezeichnet abschneidet. Diese eine Aktie ist schließlich die "Aktie der Woche", die meine Abonnenten am Sonntagabend um 18 Uhr im Postfach finden.

wallstreet:online: Lars, vielen Dank für das Gespräch!

Die Fragen stellte Christoph Morisse, wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online