Nissan muss wegen des weltweiten Chipmangels einen deutlichen Gewinnrückgang melden. Große Hoffnungen setzen die Japaner auf ihre Feststoffbatterie-Forschung. Wurde der heilige Gral bei der Elektroauto-Batterie gefunden?

Für Nissan läuft es geschäftlich aktuell nicht rund: Wegen der Verknappung von Halbleitern und steigender Materialkosten verzeichnen die Japaner einen deutlichen Gewinnrückgang. In den ersten neun Monaten des noch bis zum 31. März laufenden Geschäftsjahres lag der Nettogewinn bei 115,04 Milliarden Yen (817 Millionen Euro). Das entspricht einem Rückgang von 42,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg dagegen um 21,9 Prozent auf 7,5 Billionen Yen.

Für das gesamte Geschäftsjahr rechnet der japanische Autobauer weiterhin mit einem Gewinn von 155 Milliarden Yen, was einem Rückgang von 28,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Umsatz soll um 29,4 Prozent auf 10,9 Billionen Yen steigen.

Hoffnungsträger ist die Elektroautosparte der Japaner. Nach eigenen Angaben will Nissan bis 2028 ein E-Auto mit Feststoffbatterie auf den Markt bringen. Bereits 2025 soll eine Fabrik für Feststoffbatterien in Betrieb gehen, berichtet das Automagazin Autocar.

In einem Interview mit Autocar sagte David Moss, Senior Vice President für Forschung und Entwicklung bei Nissan in Europa: "Wir glauben, dass wir etwas ganz Besonderes haben und dass wir zu einer Gruppe gehören, die in dieser Technologie führend ist. Wir wollen die Kosten (im Vergleich zu heutigen Batterien) um 50 Prozent senken, die Energiedichte verdoppeln und die Ladegeschwindigkeit verdreifachen."

Feststoffbatterien gelten unter Experten als der heilige Gral der Batterieforschung, denn sie speichern mehr Energie, laden sich schneller auf, sind sicherer und verschleißen kaum im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien. Zudem sind sie deutlich umweltfreundlicher als ihre Pendants mit flüssigem Elektrolyt.

Fast alle großen Automobilhersteller forschen daher intensiv an der Feststoffbatterie. Volkswagen ist beispielsweise am Start-up Quantumscape beteiligt, das nach eigenen Angaben "die beste Feststoffbatterie bauen" will. Wer das Rennen um die Feststoffbatterie machen wird, ist allerdings noch offen.

Eigentlich ist Nissan in Sachen E-Auto-Batterien nicht schlecht aufgestellt. Denn lange vor Tesla brachten die Japaner mit dem Leaf das erste Großserien-Elektroauto auf den Markt. Bis Ende 2019 war der Leaf laut InsideEVs sogar das meistverkaufte Elektroauto der Welt. Heute ist der Leaf aufgrund der fehlenden Flüssigkeitskühlung der Batterie technisch veraltet, ein Mangel, der jedoch beim neuen Stromer Ariya von Nissan behoben wurde.

An der Tokioer Börse steht die Nissan-Aktie aktuell leicht im Plus. Ein Anteilsschein kostet derzeit 472 Yen -  3,35 Euro (Stand: 09.02.2022, 07:00 Uhr MEZ).


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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion


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Quelle: Wallstreet Online