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Semperit behauptet sich in schwierigem Marktumfeld und hat die Neuaufstellung zum Elastomer-Spezialisten abgeschlossen

08.11.2023 / 07:34 CET/CEST
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Semperit behauptet sich in schwierigem Marktumfeld und hat die Neuaufstellung zum Elastomer-Spezialisten abgeschlossen
 

  • Umsatz im fortgeführten Geschäftsbereich mit 547,6 Mio. EUR (-7,7%) und EBITDA mit 56,8 Mio. EUR (-28,8%) wie erwartet unter Vorjahresniveau
  • Kostensenkungen mit einer Run-rate von mehr als 10 Mio. EUR in Umsetzung, davon 2,7 Mio. EUR bereits in Q1-3/2023 ergebniswirksam
  • EBITDA-Ausblick für das Gesamtjahr am unteren Ende der ursprünglichen Bandbreite mit rund 70 Mio. EUR bestätigt
  • Ergebnis nach Steuern noch vom mittlerweile verkauften Medizingeschäft belastet

 

Wien, 8. November 2023 – Die Semperit-Gruppe hat sich in den ersten drei Quartalen 2023 in einem herausfordernden Marktumfeld, das von hoher Inflation und einer schwachen Konjunktur geprägt war, solide behauptet. So wurde ein Umsatz von 547,6 Mio. EUR erwirtschaftet, der um 7,7% unter dem Vergleichswert des Vorjahres lag. Das EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche belief sich auf 56,8 Mio. EUR (1-9 2022: 79,8 Mio. EUR), wobei dies Einmalaufwendungen in Höhe von rund 6,6 Mio. EUR aus den Transaktionskosten für den Erwerb der Rico-Gruppe, aus in der Kaufpreisallokation vorweg genommenen Gewinnen sowie aus einmaligen Abfindungen für Veränderungen im Vorstand und für Reduktionen des Personalstands enthielt. Das Ergebnis nach Steuern aus den fortgeführten Geschäftsbereichen war mit 15,7 Mio. EUR positiv, während sich das Ergebnis aus dem aufgegebenen und mittlerweile verkauften Geschäftsbereich Sempermed wie erwartet negativ entwickelte. Das gesamte Ergebnis nach Steuern lag somit bei ‑26,8 Mio. EUR (1-9 2022: ‑34,6 Mio. EUR). 

„Der Geschäftsgang in den ersten drei Quartalen war von einem stärker werdenden konjunkturellen Gegenwind gekennzeichnet, in dem wir uns solide behauptet und mit Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung dagegen gehalten haben. Gleichzeitig haben wir mit der Abgabe des Medizingeschäfts unsere Transformation zum Industriegummi- bzw. Elastomere-Spezialisten erfolgreich umgesetzt und mit der Akquisition der Rico-Gruppe einen wichtigen Wachstumsschritt gesetzt. Unsere neue, verschlankte Aufstellung mit zwei schlagkräftigen Divisionen ermöglicht zudem die optimale Skalierung unseres Geschäfts für weiteres profitables Wachstum“, sagt Semperit-CEO Karl Haider.

Ergebnisentwicklung im Detail:

Die fortgeführten Geschäftsbereiche der Semperit-Gruppe verzeichneten in den ersten neun Monaten 2023 einen Umsatz von 547,6 Mio. EUR (–7,7%). Die beiden Divisionen, in denen der ehemalige Sektor Industrie neu organisiert ist, entwickelten sich dabei unterschiedlich. Während das konjunkturelle Marktumfeld bei der Division Semperit Industrial Applications (SIA, Hoses und Profiles umfassend) zu einem Rückgang des Umsatzes um –24,2% auf 264,5 Mio. EUR führte, profitierte die Division Semperit Engineered Applications (SEA, Form, Belting und Rico umfassend) vor allem von der unverändert starken Sonderkonjunktur für Bergbauprodukte und der damit verbundenen Nachfrage nach Fördergurten sowie der Nachfrage für Spezialprodukte im Bereich Form. Der Umsatz der Division SEA erhöhte sich damit um 21,8% auf 254,9 Mio. EUR, davon entfielen 16,0 Mio. EUR auf Rico (für die Monate August und September 2023). Im Geschäft Surgical Operations (Produktion der Operationshandschuhe in Wimpassing inkl. Verpackung in Sopron) reduzierte sich der Umsatz erwartungsgemäß um 25,1% auf 31,0 Mio. EUR.

Kostensenkungen in Umsetzung

Die gesamten Aufwendungen sanken um 8,8% auf 491,1 Mio. Euro. Einsparungen beim Materialaufwand (-20,4%) vor allem infolge geringerer Produktionsmengen standen dabei ein höherer Personalaufwand (+9,1%) sowie sonstige betriebliche Aufwendungen (+5,5%) gegenüber, die u.a. aus Einmaleffekten resultierten (insbesondere die Transaktionskosten des Rico-Erwerbs sowie einmalige Abfindungen im Zusammenhang mit den Veränderungen im Vorstand sowie der Gemeinkostenreduktion im Personalbereich). Die eingeleiteten Kostensenkungsprogramme reduzierten den Aufwand in Summe bereits um 2,7 Mio. EUR, davon entfielen rd. 85% auf Personalaufwendungen und der Rest auf sonstige betriebliche Aufwendungen.

Das EBITDA in den fortgeführten Geschäftsbereichen belief sich auf 56,8 Mio. EUR (–28,8%), die EBITDA-Marge auf 10,4% (1-9 2022: 13,5%). Der operative Beitrag von Rico zum EBITDA betrug dabei rund 3,6 Mio. EUR. Die Vorwegnahme von Gewinnen der ersten beiden Monate im Rahmen der Kaufpreisallokation in Höhe von 1,1 Mio. EUR und die Transaktionskosten in Höhe von 3,0 Mio. EUR reduzierten diesen Beitrag jedoch anfänglich auf rund -0,5 Mio. EUR.

Das EBIT der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 30,9 Mio. EUR (1-9 2022: 48,5 Mio. EUR) und das Ergebnis nach Steuern der fortgeführten Geschäftsbereiche bei 15,7 Mio. EUR (1-9 2022: 30,7 Mio. EUR). Das Ergebnis nach Steuern aus dem aufgegebenen Geschäftsbereich war deutlich negativ mit –42,4 Mio. EUR (1-9 2022: –65,3 Mio. EUR). Es enthielt dabei aber eine durch die Entkonsolidierung bedingte Umgliederung von historischen Währungsumrechnungsdifferenzen in Höhe von -23,5 Mio. EUR. Das gesamte Ergebnis nach Steuern (aus den fortgeführten und dem aufgegebenen Geschäftsbereich) belief sich auf –26,8 Mio. EUR (1-9 2022: –34,6 Mio. EUR).

Der Free Cashflow vor strategischen Wachstumsinvestitionen ist jener Netto-Geldfluss, der für strategische Wachstumsinvestitionen und den Kapitaldienst für Eigen- und Fremdkapital zur Verfügung steht. Dieser betrug für die ersten neun Monaten 2023, vor allem getrieben durch den Verkaufserlös des Medizingeschäfts, 111,0 Mio. EUR und wurde insbesondere für strategische Wachstumsinvestitionen in Sachanlagevermögen in Höhe von 17,5 Mio. EUR (Erweiterungsinvestitionen für die DH5-Anlage in Odry und den Werksausbau Rico in Thalheim), den Erwerb der Rico-Gruppe und die Bezahlung der Dividenden verwendet.

Ausblick

Nach einer soliden Performance der fortgeführten Geschäftsbereiche in den ersten drei Quartalen 2023 geht der Vorstand der Semperit-Gruppe für die nächsten Monate von einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld aus. Für die Division SIA wird kurzfristig keine wesentliche Erholung der Nachfrage erwartet, da der Abbau der erhöhten Kundenlagerbestände voraussichtlich ins erste Halbjahr 2024 hineinreichen wird und die Vorlaufindikatoren für die Bauindustrie (z.B. Baugenehmigungen in Deutschland) unverändert rückläufig sind. Für die Division SEA sollte die gute Nachfrage aus der Bergbauindustrie, dem Bahnbereich sowie den Branchen Gesundheitswesen und Lebensmittel anhalten, während Produkte mit Bezug zur Bauindustrie und verwandten Bereichen in geringerem Umfang nachgefragt werden.

In Vorausschau dieser Entwicklung wurden bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet. Diese umfassen Verbesserungen des Produktmix in Richtung margenstärkerer Produkte, Kostensenkungen sowie Verschlankungen von Prozessen und damit einhergehend eine Erhöhung der operativen Effizienz. Definierte und bereits etablierte Maßnahmen für Einsparungen umfassen eine Run-rate in Höhe von mehr als 10 Mio. EUR. Vor diesem Hintergrund wird der Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 bestätigt, wonach das EBITDA der fortgeführten Geschäftsbereiche erwartungsgemäß am unteren Ende der Guidance-Bandbreite bei rund 70 Mio. EUR liegen wird.

Übersicht über die wichtigsten Finanzkennzahlen für die ersten 9 Monaten 2023:

 

Kennzahlen Semperit-Gruppe, in Mio. EUR 1-9 2023 Veränderung 1-9 2022
Umsatzerlöse 547,6  – 7,7 % 593,4
EBITDA 56,8  – 28,8 % 79,8
EBITDA-Marge 10,4 % – 3,1 PP 13,5 %
EBIT 30,9  – 36,3 % 48,5
EBIT-Marge 5,6 % – 2,5 PP 8,2 %
Ergebnis nach Steuern – 26,8  - 22,7 % – 34,6
Ergebnis je Aktie, in EUR – 1,29 -23,5% – 1,68
Cashflow aus dem Ergebnis 14,8  – 66,2 % 43,8
Free Cashflow vor strategischen Wachstumsinvestitionen 111,0 n.a. -19,6

 

Bilanzkennzahlen, in Mio. EUR (Stichtag) 30.09.2023 Veränderung 31.12.2022
Bilanzsumme 986,2 +17,0 % 842,9
Eigenkapital 414,5  – 20,1 % 518,2
Eigenkapitalquote 42,0 % – 19,5 PP 61,5 %
Nettoverschuldung (+) / Finanzmittelüberschuss (-) 98,5 n.a. – 54,2

 

ESG (fortgeführte Geschäftsbereiche) 30.09.2023 Veränderung 31.12.2022
Mitarbeiter (Stichtag) 4.594 +7,6%  4.269

 

Segmentkennzahlen Industrie, in Mio. EUR   1-9 2023 Veränderung 1-9 2022
Division Semperit Industrial Applications Umsatzerlöse 264,5  – 24,2 % 349,1
  EBITDA 42,7  – 43,4 % 75,4
  EBIT 29,5  – 50,6 % 59,8
Division Semperit Engineered Applications Umsatzerlöse 254,9 +21,8 % 209,2
  EBITDA 36,4 +46,1 % 24,9
  EBIT 25,8 +40,9 % 18,3

 

Weitere Details finden Sie im Finanzbericht über die ersten drei Quartale 2023 der Semperit-Gruppe: https://www.semperitgroup.com/de/investor-relations/

 

Für Rückfragen:

Bettina Schragl
Director Group Communications, IR and    
Brands / Spokeswoman
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Director Investor Relations
 
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Über Semperit
 

Die börsennotierte Semperit AG Holding ist eine international ausgerichtete Unternehmensgruppe, die mit ihren beiden Divisionen Semperit Industrial Applications und Semperit Engineered Applications Produkte aus Kautschuk entwickelt, produziert und in über 100 Ländern weltweit vertreibt. Die Division Semperit Industrial Applications fokussiert mit hocheffizienter Fertigung und Kostenführerschaft auf industrielle Anwendungen; hierzu zählen Hydraulik- und Industrieschläuche sowie Profile. Die Division Semperit Engineered Applications umfasst die Produktion von Rolltreppenhandläufen, Fördergurten, Seilbahnringen und weiteren technischen Elastomer-Produkten sowie die Rico-Gruppe und legt den Schwerpunkt auf maßgeschneiderte technische Lösungen. Die Zentrale des österreichischen Traditionsunternehmens, das seit 1824 besteht, befindet sich in Wien. Die Semperit-Gruppe beschäftigt in ihren fortgeführten Geschäftsbereichen weltweit rund 4.600 Mitarbeiter. Zur Semperit-Gruppe zählen weltweit 16 Produktionsstandorte sowie zahlreiche Vertriebsniederlassungen in Europa, Asien, Australien und Amerika. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte die Gruppe mit den fortgeführten Geschäftsbereichen einen Umsatz von 779,8 Mio. EUR sowie ein EBITDA von 100,5 Mio. EUR.

 



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