Bayer-Aktie unter Druck: Kritik an Geschäftsmodell und Management

Inmitten wachsender Bedenken hinsichtlich gentechnisch veränderten Saatguts und des umstrittenen Unkrautvernichters Glyphosat sieht sich der Agrarchemie-Konzern Bayer mit schwerwiegender Kritik konfrontiert. Menschenrechtler werfen dem Unternehmen vor, ein Agrarmodell zu fördern, das zu erheblichen ökologischen und sozialen Problemen in Ländern wie Brasilien, Argentinien, Paraguay und Bolivien führe. Insbesondere die Auswirkungen auf Indigene, Kleinbauern und die Umwelt stehen im Fokus dieser Kritik. Bayer weist die Vorwürfe zurück und betont die Sicherheit seiner Produkte.

Menschenrechtsverletzungen und Umweltgefahren: Kritik an Bayer verschärft sich

Die Beschwerden von Menschenrechtsorganisationen wie Misereor und BASE-IS richten sich gegen die Auswirkungen von Bayer's Geschäftsmodell auf die Gesundheit von Menschen und die Umwelt. Insbesondere in Südamerika beklagen Aktivisten Vergiftungen, Gesundheitsprobleme und Landkonflikte, die mit dem Einsatz von Pestiziden und der Ausweitung von Soja-Anbauflächen einhergehen. Die Beschwerde zieht dabei auch eine Verbindung zwischen den lokalen Geschehnissen und der Konzernzentrale in Leverkusen.

Bayer verteidigt sich: Sicherheit der Produkte steht an erster Stelle

Ein Sprecher von Bayer betont die Sicherheit der Produkte des Unternehmens und weist darauf hin, dass diese gemäß strenger wissenschaftlicher Standards und internationaler Richtlinien geprüft seien. Bayer weist auch darauf hin, dass die Zuständigkeit für die landwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den betroffenen Ländern bei den örtlichen Behörden liege. Die Organisationen fordern jedoch, dass Bayer direkten Kontakt zu den betroffenen Gemeinschaften aufnimmt und seine Praktiken überdenkt.

Aktionärsfrust: Bayer-Aktienkurs auf Talfahrt

Die Probleme von Bayer spiegeln sich auch im Aktienkurs des Unternehmens wider. Trotz einer leichten Erholung verzeichnet die Bayer-Aktie einen beträchtlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Aktionärsvertreter drücken auf der Hauptversammlung ihre Enttäuschung über die Entwicklung des Unternehmens aus und fordern eine effektivere Strategie, um die Herausforderungen zu bewältigen. Die Entscheidung, die Hauptversammlung erneut virtuell stattfinden zu lassen, stößt ebenfalls auf Kritik. Aktuell liegt die Bayer Aktie bei 29,08 USD. 

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Bayer steht vor Herausforderungen: Umbau und Schuldenabbau im Fokus

Vorstandschef Bill Anderson steht vor der Herausforderung, das Unternehmen inmitten der Glyphosat-Klagen, des schwächelnden Pharma-Portfolios und hoher Schulden neu auszurichten. Ein neues Organisationsmodell soll Bürokratie abbauen und Effizienz steigern.