Emittent / Herausgeber: Bryan, Garnier & Co. / Schlagwort(e): Finanzierung/Private Equity
Zehn von 50 der wachstumsstärksten Tech-Firmen in Europa sind aus Deutschland

19.01.2024 / 12:30 CET/CEST
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Tech Tour kürt „Top 50“ Wachstumsunternehmen in Europa

Zehn von 50 der wachstumsstärksten Tech-Firmen in Europa sind aus Deutschland

  • Großbritannien (12 von 50 Unternehmen) und Deutschland (10 von 50) sind Spitzenreiter
  • Darunter bekannte Namen wie Aleph Alpha, Isar Aerospace Technologies oder Numbat  
  • Deutschland ist Spitzenreiter beim Thema Sustainability (5 von 15 der Unternehmen) 
  • Kapitalbeschaffung aktuell unter erschwerten Bedingungen
     

Brüssel/Paris/München, 19. Januar 2024:  Zum neunten Mal in Folge haben mehr als 90 namhafte Wachstumskapitalgeber im Rahmen der Tech Tour Growth die Top 50-Liste der am schnellsten wachsenden, wagniskapitalfinanzierten Technologieunternehmen in Europa identifiziert – allesamt mit Bewertungen bereits jenseits der 100 Mio. Euro und dem Potenzial, zu „Unicorns“ (Unternehmen mit einer Bewertung von über 1 Mrd. Euro) zu avancieren. Deutschland nimmt in diesem Jahr mit 10 Unternehmen auf der Top 50-Liste gemeinsam mit Großbritannien den Spitzenplatz ein. Danach folgt Frankreich mit sieben Unternehmen.

Insgesamt haben die 10 deutschen Startups in der Liste bis Ende 2023 1,6 Mrd. Euro an Investorengeldern eingeworben. Besonders stark vertreten sind deutsche Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit: Unter den fünf von 15 Unternehmen befindet sich u.a. die Energiespeicher-Firma CMBlu und das Wasserstoff-Speicherungs- und -Transportunternehmen Hydrogenious.

Die 10 deutschen Unternehmen unter den Top 50 sind:

Aleph Alpha
Amboss
CMBlu
Hydrogenious
Isar Aerospace Technologies
Kaja Health
Marvel Fusion
Numbat
Resolve Biosciences
Twaice

Die Top 50 Liste und weitere Zahlen und Fakten finden sich hier : [see Infogram]  

TechTour ist eine pan-europäische Plattform, die Wachstumsunternehmen aus dem High-Tech-Bereich mit Investoren weltweit zusammenbringt. In ihrem Rahmen haben über 90 Investoren [see List here] in den letzten Monaten rund 300 privat finanzierte, later-stage Technologieunternehmen aus Europa mit einer Bewertung von derzeit noch unter 1 Mrd. US-Dollar analysiert und anschließend die 50 Kandidaten mit der stärksten Wachstumsdynamik und dem größten Einfluss auf ihre jeweilige Branche ausgewählt (Details zur Methode s. Hintergrundinformationen).

Kapitalbeschaffung unter ungewohnt schwierigen Bedingungen

Laut TechTour-Analysen haben die Growth50-Unternehmen in den vergangenen sechs investitionsstarken Jahren beeindruckende 6,7 Mrd. € [oder durchschnittlich 133,8 Mio. € pro Unternehmen] einwerben können, davon 40 % allein in den letzten 12 Monaten.

Hier allerdings ist das Bild durch einige spektakuläre Finanzierungsrunden verfälscht, erläutert Falk Müller-Veerse, Partner der Investmentbank Bryan, Garnier & Co. und Mitglied im Auswahlkomitee der TechTour: „Von den rund 2,7 Mrd. Euro hat allein schon der deutsche KI-Spezialist Aleph Alpha im letzten Jahr 486 Mio. Euro eingesammelt, das Team von Isar Aerospace Technologies hat immerhin gut 155 Mio. Euro einwerben können. Insgesamt hat sich das Fundraising-Umfeld 2023 aber deutlich verschlechtert.“

So sei die Gesamtinvestitionssumme im Laufe des Jahres 2023 weltweit, einschließlich Europa, um 40 % auf 285 Mrd. USD zurückgegangen. „Die Finanzierung durch Wagniskapital lag im vergangenen Jahr auf dem niedrigsten Stand in sechs vergleichsweise guten Jahren, für viele Start-ups und Scale-Ups war es ungewohnt schwierig, Investments für ihr Wachstum zu beschaffen,“ so Müller-Veerse.

Tatsächlich haben viele Gründer jetzt erstmals die Erfahrung gemacht, dass die Fähigkeit zur Kapitalbeschaffung ein echter Wettbewerbsvorteil sein kann.“ Immerhin gäbe es auch weiterhin echte Erfolgs-Stories: „Aleph Alpha etwa ist ein hervorragendes Beispiel für deutsches Unternehmertum. Die Entwicklung fand weitgehend unterhalb des Radars der Öffentlichkeit statt und das Team hat gewartet, bis der Markt bereit war, diese Art von Technologie zu akzeptieren,“ kommentiert Müller-Veerse.

Grundsätzlich ziehen europaweit alle Technologiebereiche gleichermaßen beträchtliche Investitionen an - die durchschnittliche Finanzierungshöhe der Growth50-Unternehmen in den Bereichen Gesundheit, Nachhaltigkeit und Digitaltechnik unterscheidet sich nicht wesentlich. In den letzten sechs Jahren haben die Unternehmen im Bereich Digitales durchschnittlich 151 Mio. EUR eingesammelt, im Bereich Gesundheit sind es 124 Mio. EUR und im Bereich Nachhaltigkeit 109 Mio. EUR. Dies zeigt, dass Wachstumsinvestitionen inzwischen in alle Technologiebereiche fließen, vor allem in Bereiche im Deeptech- und Sustainability-Umfeld, Quantencomputing, Photonik, neue Raumfahrt, KI, Gesundheit, grüne Energie, Fusion- oder Klimatechnologie.

Deutschland nach Großbritannien Spitzenreiter in Europa

Das Vereinigte Königreich, Deutschland und Frankreich schneiden gut ab: Das Vereinigte Königreich führt erneut die Liste der Growth50-Unternehmen mit 12 Vertretern an, gefolgt von Deutschland mit zehn Unternehmen und Frankreich mit sieben. Auch die Schweiz und Finnland stehen im Verhältnis zu ihrer wirtschaftlichen Größe mit jeweils vier Unternehmen gut da.

Wachstumsinvestoren sind in der EU immer noch Mangelware: 49 % der geschätzten Zahl der Growth50-Investoren befinden sich außerhalb der EU und 34 % außerhalb Europas, hauptsächlich in den USA (24 %). Staatliche Investoren aus der EU, wie der Europäische Innovationsrat (EIC), fungieren jedoch zunehmend als Cornerstone-Investoren: 5 von 6 Investoren, die 4 oder mehr Unternehmen auf der Liste unterstützen, sind staatliche Investoren, wobei der EIC mit 17 Unternehmen auf der Liste der 50 Unternehmen weit vorne liegt.

Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern bleibt bestehen: Trotz der großen öffentlichen Debatte und Sensibilisierung für die Geschlechtervielfalt sind nur 13 % der Gründer und Führungskräfte in den Growth50-Unternehmen Frauen. Positiv zu vermerken ist, dass nur 1 von 10 Unternehmern bereits in Serie gegründet haben. „Es sind also nicht immer die gleichen Player, sondern wir sehen hier laufend neue Gesichter und Gründer-Stories, denn es geht nicht mehr nur um neue Geschäftsmodelle, sondern vielfach um wirklich bahnbrechende technologisch Innovationen,“ so Müller-Veerse.

Die Growth50-Unternehmen werden am 8. Februar 2024 in Paris auf dem Tech Tour Growth50 Europe Summit mit  Investoren und dem  Auswahlgremium zusammentreffen. Die Veranstaltung wird von EuroQuity Bpifrance in Zusammenarbeit mit Bryan, Garnier & Co, Jolt Capital, Silverpeak, Euronext und dem EIC Scaling Club ausgerichtet. Die Preisträger (es gibt in jeder der drei Kategorien einen Gewinner) werden während des Abendessens bekannt gegeben.


Hintergrund-Informationen:

Bei dieser Ausgabe waren über 90 Investoren in der Auswahljury vertreten, die zunächst Nominierungen vornahmen und dann über die Zusammenstellung der Liste abstimmten. Das Programm wurde in diesem Jarh von Daniel Kahn von Red Bridge geleitet, und die Auswahljury wurde von Clara Audry von Jolt Capital (Digitales), Remy de Tonnac von ETF Partners (Nachhaltigkeit) und Janke Dittmer von Gilde Healthcare Partners (Gesundheit) geführt.

Der Auswahlausschuss hatte im Vorfeld rund 300 der vielversprechendsten Unternehmen nominiert. Diese sollten privat sein, mindestens einen unabhängigen Investor mit Sitz in Europa haben, in erheblichem Umfang in Europa tätig sein und die folgenden vier Kriterien erfüllen: Mindestens 20 Mio. EUR Gesamtfinanzierung, mindestens 100 Mio. EUR Bewertung, mindestens 10 Mio. EUR Umsatz oder führende technologische Entwicklung und starkes jährliches Umsatzwachstum oder hohe Entwicklungsdynamik.

Aus diesem Wachstumsuniversum (unter Ausschluss von Unternehmen, die bereits bestätigterweise den Einhorn-Status erreicht haben) stimmten die über 90 Investoren unabhängig (unter Verzicht auf ihre Nominierungen und ihr Portfolio) in drei Kategorien - Digital, Gesundheit, Nachhaltigkeit - über die Top 20 bzw. Top 15 Unternehmen mit dem besten Wachstums-, Investitions- und Einhorn-Potenzial ab.

 



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