100.000 Euro für 3.000 Euro pro Jahr: Ist das ein guter Deal? Jedenfalls mehr es das eigene Vermögen. Nach lediglich einem Jahr haben wir als Investoren 103.000 Euro. Es ist dann wiederum ein Betrag, den wir per Zins- und Zinseszinseffekt anlegen und reinvestieren können.

Aber trotzdem stellt sich mir inzwischen des Öfteren die Frage: Ist es mir das wert? Ein Jahr ist ein Zeitraum, der nicht gerade kurz ist. Ein solcher Geldbetrag ist aber auch nicht wenig. Chance, Risiko, Rendite und zugleich Opportunitätskosten spielen eine überaus große Rolle.

Hier sind jedenfalls meine Gedanken dazu. Übrigens: Es geht nicht nur um Tages- oder Festgeld. Nein, sondern auch das Investieren in Aktien. Beziehungsweise: In Dividendenaktien.

100.000 Euro investieren, 3.000 Euro pro Jahr erhalten!

Beim Tages- oder Festgeld ist der Mix relativ eindeutig. Wir können 100.000 Euro festlegen oder eben auch flexibel halten. Derzeit sind durchaus noch 3 % Zinsen pro Jahr möglich. Das heißt: Selbst wenn wir uns flexibleres Tagesgeld sichern, müssen wir ein Jahr diesen Betrag investiert lassen, um auch wirklich die vollen 3.000 Euro zu erhalten.

Allerdings denken einige Investoren auch im Bereich der Aktien ähnlich. Nicht unbedingt mit so hohen Vermögen oder Geldbeträgen. Aber auch du hast bestimmt schon gelesen, dass man mit 1.000 Euro oder 10.000 Euro eben 30 oder 30 Euro Dividende pro Jahr kassieren könnte. Ein interessanter Mix? Naja. Einerseits: Er ist nicht verkehrt.

Andererseits dürfen wir wirklich nicht vergessen, was wir hierfür aufgeben. In einem breiten Portfolio an Dividendenaktien, wo möglicherweise 100.000 Euro investiert sind, können wir 3.000 Euro Dividende pro Jahr erhalten. Die große Preisfrage ist für mich jedoch: Was opfern wir dafür?

Das große Opfer, das wir bringen

Es ist einerseits die Aufgabe der eigenen Flexibilität. Wenn wir beispielsweise 100.000 Euro oder auch einen x-beliebigen anderen Betrag derart investieren, können wir nicht anderweitig darüber verfügen. Das heißt: Wir verlieren zumindest für einen gewissen Zeitraum unser Mitspracherecht. Unsere Möglichkeiten. Dafür erhalten wir im Gegenzug die Rendite. Die jedoch mit 3 % vergleichsweise niedrig ausfällt.

Gleichzeitig sollten wir überlegen: Welches Risiko gehen wir ein? Beim Tages- oder Festgeld sind die Risiken überschaubar. Insbesondere, wenn man 100.000 Euro oder weniger investiert hat. In Deutschland gilt schließlich die Einlagensicherung. Dadurch ist ein faktischer Verlust durchaus wenig wahrscheinlich.

Anders sieht es wiederum aus, wenn wir in Dividendenaktien investiert haben. Für die besagten 3.000 Euro Dividende erhalten wir das Risiko, dass unsere Aktien auch mal 20 % oder 30 % sinken können. Daher lautet meine sehr eindeutige Frage an dich: Ist es das wert?

Meiner Meinung nach: Nein, ist es nicht. Insbesondere, wenn wir die Inflation berücksichtigen. 100.000 Euro zu investieren, um lediglich auf 3 % Dividendenrendite für 3.000 Euro Brutto-Dividende pro Jahr zu investieren, das wäre mir zu wenig. Im Tages- oder Festgeld-Bereich kann das kurzfristig eine Alternative sein. Aber es sollte, auch in Anbetracht der mangelnden Flexibilität, nicht die Dauerlösung sein.

100.000 Euro für 3.000 Euro: Bedenke Vieles!

Mein Fazit für heute lautet daher: Wenn du ein Vermögen hast, denke in viele Richtungen. 100.000 Euro sind natürlich eine Menge Geld. Wenn sie 3.000 Euro sicher generieren können, erscheint das in absoluten Zahlen zunächst attraktiv. Aber die Opportunitätskosten wären mir dauerhaft zu groß.

Deshalb sage ich sehr deutlich: Wir sollten als Investoren auf eine höhere Rendite setzen. 5 % vielleicht. Oder 8 %. Idealerweise: Noch mehr. Es ist schließlich unser Geld. Es sollte uns auch einen maximalen Nutzen bescheren. Insbesondere, wenn wir nach unserer Investition kaum noch darüber verfügen können.

Der Artikel Bist du wirklich bereit, 100.000 Euro für 3.000 Euro pro Jahr wegzugeben? ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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