Exchange-Traded Funds, kurz ETFs, haben in den letzten Jahren eine beispiellose Beliebtheit bei den Anlegern erfahren. Ihre Attraktivität liegt in der Einfachheit, der Diversifikation und den oft geringen Kosten. Die Demokratisierung der Finanzmärkte ist mit ETFs ein Stück näher gerückt. 

Allerdings birgt jede Anlagestrategie ihre eigenen Risiken und Nachteile. Unter den vielen Vorteilen von ETFs gibt es einen Aspekt, der oft übersehen wird und als ihr größter Nachteil angesehen werden kann: die begrenzte Kontrolle über die Zusammensetzung des Portfolios. Gehen wir näher darauf ein.

Index-Diversifikation als unschlagbares Argument wird zum größten Nachteil

ETFs sind Investmentfonds, die wie Aktien an der Börse gehandelt werden. In der Regel bilden sie einen Index wie den S&P 500 oder den DAX ab. Dadurch erhalten Anleger automatisch eine breite Streuung, da der ETF Anteile vieler verschiedener Unternehmen enthält, die den Index repräsentieren. Diese Diversifikation hilft, das Risiko, das mit der Investition in einzelne Aktien verbunden ist, zu reduzieren.

Ein entscheidender Nachteil dieser breiten Streuung ist jedoch der Verlust an individueller Kontrolle. Bei der Investition in einen ETF hat der Anleger keine direkte Möglichkeit, die einzelnen Bestandteile des Portfolios auszuwählen oder zu beeinflussen. Das heißt, selbst wenn ein Anleger bestimmte Unternehmen oder Branchen meiden möchte, ist dies nicht möglich, wenn diese im zugrunde liegenden Index enthalten sind.

Nicht immer sind die besten Unternehmen im Index enthalten

Begrenzte Kontrolle bedeutet, dass Anleger möglicherweise in Unternehmen investieren, die ihren persönlichen Werten oder Überzeugungen widersprechen. Einige ETFs können beispielsweise Aktien von Unternehmen enthalten, die in umstrittenen Branchen wie Tabak, Waffen oder fossile Brennstoffe tätig sind. Für Anleger, die ethisch investieren wollen, kann dies ein ernsthaftes Dilemma darstellen.

Außerdem kann eine Anlage in ETFs dazu führen, dass Anleger in Unternehmen investieren, die sie sonst nicht gewählt hätten. Einige ETFs sind nach der Marktkapitalisierung gewichtet, was bedeutet, dass größere Unternehmen im Index einen größeren Anteil am Portfolio haben. Dies führt dazu, dass Anleger unabhängig von anderen Faktoren wie der Bewertung oder dem Wachstumspotenzial einen höheren Anteil an Unternehmen mit größerer Marktkapitalisierung halten.

Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der begrenzten Kontrolle über ETFs sind Änderungen in der Zusammensetzung des Index. Wenn Unternehmen aus dem Index ausscheiden oder neue hinzukommen, passt der ETF seine Bestände entsprechend an. Dies kann dazu führen, dass Anleger unbeabsichtigt in Unternehmen investieren, die sie nicht kennen oder nicht verstehen.

Trotzdem überwiegen die Vorteile

Trotz dieser Nachteile sind ETFs aufgrund ihrer Einfachheit, ihres breiten Angebots und ihrer oft niedrigen Kosten für viele Anleger nach wie vor eine attraktive Option. Für Anleger, die eine größere Kontrolle über ihre Anlagen wünschen oder bestimmte ethische oder individuelle Anlageziele verfolgen, kann es jedoch sinnvoll sein, andere Anlagestrategien in Betracht zu ziehen, die mehr Flexibilität bieten.

Insgesamt ist es jedoch wichtig, sich der Vor- und Nachteile jeder Anlagestrategie bewusst zu sein und sicherzustellen, dass sie den individuellen Zielen und Präferenzen entspricht. ETFs können eine wertvolle Ergänzung zu einem diversifizierten Anlageportfolio sein, keine Frage. Anleger sollten sich jedoch der damit verbundenen Einschränkungen bewusst sein und bei Bedarf gegebenenfalls alternative Strategien in Betracht ziehen.

Der Artikel Das ist wohl der größte Nachteil einer Index-Anlagestrategie mit ETFs! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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