Verluste richtig zu machen ist eine wahre Kunst. Der Aktienhandel ist ein komplexes Spiel mit Höhen und Tiefen. Dabei stehen oft die Gewinne im Vordergrund, was grundsätzlich richtig ist, denn das Ziel ist eine positive inflationsbereinigte Rendite. 

Verluste prägen den Aktienhandel jedoch ebenso wie Gewinne und sollten daher näher betrachtet werden. Die Kunst richtig zu verlieren ist vielleicht sogar noch wichtiger als die des Gewinnens, da aus Fehler wichtige Erkenntnisse gewonnen werden können.

Aus Verlusten lernen

Verluste an der Börse können frustrierend sein, keine Frage. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass sie ein integraler Bestandteil des Investierens sind. Denn: Aus jedem Verlust lässt sich eine wichtige Lehre ziehen, sei es bei der Auswahl von Anlagen, beim Timing von Käufen und Verkäufen oder bei der Analyse von Markttrends. Nicht zu vergessen ist die Börsenpsychologie. 

Die Gründe für das misslungene Investment gilt es zu erkennen und zu dokumentieren. Nur so kann man aus seinen Fehlern lernen und ein besserer Anleger werden. Der Umgang mit Verlusten erfordert also eine gewisse Intelligenz. Es ist leicht, sich von Panik und Frustration überwältigen zu lassen, aber erfolgreiche Anleger bleiben rational und lernen, ihre Emotionen zu kontrollieren – eine Fähigkeit, die auch im Alltag von unschätzbarem Wert ist.

Ein Verlust kann dabei oft auf eine mangelnde Diversifizierung des Portfolios zurückzuführen sein. Anleger, die alles auf eine Karte setzen, laufen Gefahr, bei unvorhergesehenen Ereignissen hohe Verluste zu erleiden. Dies gilt insbesondere für Anleger, die sich im Vorfeld zu wenig Gedanken über ihr Investment gemacht haben.

Finanzmärkte sind von Natur aus volatil und Verluste gehören dazu. So viel wissen wir. Aber: Durch den Umgang mit Verlusten lernt ein Anleger die Unberechenbarkeit des Marktes zu akzeptieren und sich besser auf Schwankungen vorzubereiten.

Die langfristige Perspektive einnehmen

Verluste können aber auch dazu beitragen, das Bewusstsein für langfristige Anlagestrategien zu schärfen. Denn: Die Vergangenheit hat deutlich gezeigt, dass über sehr lange Zeiträume viele Aktien mit hoher Wahrscheinlichkeit im Plus notieren. 

Selbst beliebte Tenbagger-Aktien wie Amazon (WKN: 906866), Microsoft (WKN: 870747), Salesforce (WKN: A0B87V) oder Adobe (WKN: 871981) hatten regelmäßig Phasen stark fallender Kurse. Hätte man hier frühzeitig die Flinte ins Korn geworfen, so wäre der langfristig fantastische Aufschwung an einem vorbeigegangen.

Statt sich auf kurzfristige Gewinne zu konzentrieren, sollten sich Anleger daher meiner Meinung nach auf das Erreichen langfristiger Ziele konzentrieren. Sie sollten nicht versuchen, die kurzfristige Rendite zu optimieren. Verluste sollten daher nur als kurzfristige Rückschläge betrachtet werden, die auf dem Weg zu langfristigem Wachstum überwunden werden können. Rückblickend können temporäre Verluste dann im Vergleich zu möglichen Gewinnen als unbedeutend angesehen werden.

Schlussfolgerung

In der Welt des Aktienhandels ist die Kunst des Verlierens genauso wichtig wie die des Gewinnens. Verluste sind meiner Meinung nach keine Niederlagen, sondern Gelegenheiten zu lernen, zu wachsen und sich zu verbessern. Aus Verlusten kann man lernen, seine Fähigkeiten schärfen, Strategien verfeinern und letztlich auch die Chancen auf den langfristigen Erfolg am Markt erhöhen.

Der Artikel Die Kunst des Verlierens: Warum auch Verluste beim Aktienhandel lehrreich sind! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Amazon, Salesforce, Microsoft und Adobe. Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Adobe, Amazon, Microsoft und Salesforce.com.

Aktienwelt360 2023