Wenn es um KI-Aktien geht, richtet sich die Aufmerksamkeit meist sehr schnell auf Nvidia. Das ist verständlich, denn ohne die GPUs des Unternehmens wäre der aktuelle KI-Boom kaum denkbar. Dennoch gibt es eine Aktie, die oft unterschätzt wird und im Schatten von Nvidia steht, die für viele Anleger die spannendere Wahl sein kann: Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (WKN: 909800), kurz TSMC.
Warum eine „neutrale“ KI-Aktie spannend ist
Wer in KI investiert, hat oft das Gefühl, sich für einen Champion entscheiden zu müssen. Nvidia, AMD oder Broadcom? Wer setzt sich durch, wer verliert Marktanteile, welche Architektur gewinnt das Rennen? Genau hier kommt Taiwan Semiconductor ins Spiel. Das Unternehmen entwickelt zwar keine eigenen KI-Chips, ist aber der Fertiger im Hintergrund, ohne den kaum einer der großen Namen auskommt.
TSMC ist die weltweit größte Halbleiterfertigung nach Umsatz und einer der wenigen Anbieter, die modernste Chips in großer Stückzahl produzieren können. Für viele fablose Chipdesigner ist TSMC die erste Adresse, wenn es um die Herstellung ihrer Highend-Bausteine geht. Das bedeutet: Egal, ob am Ende Nvidia, AMD oder ein anderer Player im Rennen um die KI-Hardware vorne liegt – ein großer Teil der Wertschöpfung läuft durch die Werke von Taiwan Semiconductor.
Wo Nvidia anfängt zu wackeln
Nvidia dominiert derzeit den Markt für KI-GPUs. Viele der Modelle, mit denen Nutzer täglich arbeiten, laufen auf Nvidia-Hardware. Der Vorsprung des Unternehmens beruht nicht nur auf der Leistung seiner Produkte, sondern auch auf einem ausgereiften Software-Ökosystem, das die Nutzung für Kunden vergleichsweise bequem macht. Doch es gibt erste Risse im Bild der Alleinherrschaft.
AMD zieht mit eigenen Beschleunigern nach und konnte bereits große Cloud- und KI-Kunden für sich gewinnen. Die Firmenführung rechnet im Datacenter-Geschäft mit deutlichen Wachstumsraten über mehrere Jahre hinweg. Parallel dazu geht Broadcom verstärkt in maßgeschneiderte KI-Chips für Hyperscaler, etwa in Zusammenarbeit mit Alphabet. Wenn diese individuellen Lösungen weiter an Bedeutung gewinnen, können sie Nvidia bei bestimmten Anwendungen ernsthaft Konkurrenz machen.
Für Anleger bedeutet das: Nvidia bleibt zwar ein starker Titel, ist aber klar abhängig vom eigenen Ökosystem und davon, ob das Unternehmen seine Dominanz langfristig verteidigen kann. Das Chance-Risiko-Profil ist damit volatiler.
TSMC profitiert, egal wer gewinnt
Taiwan Semiconductor hat eine andere Rolle inne. Nvidia, AMD und Broadcom haben gemeinsam, dass sie ihre Chips zwar selbst entwerfen, die eigentliche Fertigung aber auslagern. Ein großer Teil dieses Geschäfts landet bei TSMC. Das Unternehmen ist bei vielen führenden KI-Chips der physische Produzent im Hintergrund.
Besonders spannend ist der technologische Vorsprung. TSMC bringt aktuell seine 2-Nanometer-Technologie in Stellung. Diese Generation bietet einen deutlich geringeren Stromverbrauch als 3-Nanometer-Chips bei gleicher Taktung. In einer Welt, in der Energiekosten und Effizienz zu entscheidenden Faktoren beim Aufbau von Rechenzentren werden, ist das ein massiver Vorteil. Für KI-Betreiber bedeutet ein sparsamerer Chipknoten geringere laufende Kosten und mehr Rechenleistung pro Watt.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass alle großen Anbieter von KI-Hardware diesen Fortschritt nutzen werden. Da die Fertigung extrem anspruchsvoll ist und nur wenige Hersteller überhaupt in Frage kommen, kann TSMC für solche Spitzenprodukte höhere Preise verlangen. Bereits jetzt wächst der Umsatz stark, angetrieben von der Nachfrage nach Hochleistungschips für Cloud, KI und Highend-Smartphones.
Warum diese KI-Aktie die „bessere Nvidia“ sein kann
TSMC muss nicht erraten, welcher Chipdesigner langfristig ganz vorne steht. Das Unternehmen profitiert davon, dass generell massiv in KI-Infrastruktur investiert wird. Prognosen gehen davon aus, dass sich die weltweiten Ausgaben für Rechenzentren bis 2030 im Billionenbereich bewegen werden. Solange dieser Trend anhält, bleiben die Fertigungskapazitäten von Taiwan Semiconductor gefragt.
Hinzu kommt die Bewertung. Während Nvidia wegen der hohen Erwartungen oft mit sehr ambitionierten Multiplikatoren gehandelt wird, ist TSMC in der Regel deutlich günstiger bewertet. Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis im mittleren Zwanzigerbereich wirkt für ein Unternehmen mit technologischem Spitzenplatz und strukturellem Rückenwind deutlich entspannter als die Kennzahlen vieler reiner KI-Highflyer.
Für Anleger, die im Bereich KI-Aktien investieren möchten, aber nicht allein auf einen Chipdesigner setzen wollen, kann TSMC daher die „bessere Nvidia“ sein. Das Unternehmen bietet eine breitere Basis, profitiert von vielen Kunden zugleich und ist technologisch führend. Kurzfristige Schwankungen sind auch hier normal, doch das Geschäftsmodell ist weniger davon abhängig, wer das Rennen um die beliebteste KI-Plattform gewinnt.
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Caio Reimertshofer besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien). Aktienwelt360 empfiehlt Aktien von Alphabet, AMD und TSMC.
Aktienwelt360 2025