Es gibt Börsennachrichten, die mag man auf den ersten Blick für absolut fantastisch halten. Zum Beispiel die Meinung eines Analysten, der für den amerikanischen Pharmariesen Merck (WKN: A0YD8Q) im nächsten Jahr einen Gewinnanstieg von über 500 % erwartet.

Das klingt doch toll, wirst du jetzt vielleicht denken. Doch wo Licht ist, gibt es ja immer auch Schatten. Und so sollte man hier erst einmal genauer hinsehen, bevor man die Entscheidung trifft, ob man sich die Merck-Aktie als heiße Turnaround-Wette in sein Depot holen möchte oder nicht.

Glänzende Prognose mit einem Schönheitsfehler

Es sieht wohl so aus, als ob die Experten für viele Unternehmen des amerikanischen S&P-500-Index für das nächste Jahr ordentliche Gewinnzuwächse erwarten. Nach Schätzungen von Investor’s Business Daily sollen diese bei sieben von ihnen sogar einen Anstieg von über 100 % aufweisen.

Ganz oben auf dieser Liste ist hier der Pharmakonzern Merck zu finden. Die Analysten gehen davon aus, dass er im nächsten Jahr einen Gewinn je Aktie (EPS) von 8,44 US-Dollar bilanzieren könnte. Dies würde gegenüber dem erwarteten EPS für 2023 von in der Mitte 1,36 US-Dollar einem Anstieg um 520 % entsprechen.

Die Krux an der Sache ist aber, dass Merck im letzten Jahr noch 5,71 US-Dollar pro Aktie verdient hat. Womit das EPS für das laufende Jahr um stolze 76 % niedriger ausfallen dürfte als 2022. Wir müssen uns also an späterer Stelle noch anschauen, wie wir diese Daten bewerten können.

Wie verhält sich die Aktie?

Blickt man einmal etwas länger zurück, so kann man sehr schön erkennen, dass sich die Merck-Aktie seit dem Ende der Finanzkrise im Frühjahr 2009 eigentlich in einer schönen Aufwärtsbewegung befindet. Auch in diesem Jahr ging es nach einer anfänglichen Schwächephase weiter bergauf und die Papiere erreichten am 08.05.2023 mit 118,38 US-Dollar einen neuen Höchststand.

Es könnte unter anderem sicherlich mit dem erwarteten Gewinnrückgang in Verbindung stehen, dass die Aktie von Merck auf ihrem aktuellen Niveau von 103,37 US-Dollar (01.12.2023) schon wieder 13 % tiefer notiert. Dies entspricht aber immer noch einer Bewertung mit einem recht hohen KGV von 76. Zumindest was den voraussichtlichen Gewinn für 2023 angeht. Auf Basis der Prognose für 2024 läge das KGV im Moment mit 12 allerdings auf einem sehr niedrigen Niveau.

Ein Wort zur Dividende

Ich möchte kurz auf die Gewinnbeteiligung eingehen, weil Merck in Sachen Dividende bis jetzt zu den sehr zuverlässigen Zahlern gehörte. Auch kann man ein ansprechendes Dividendenwachstum erkennen. Die Ausschüttung wurde übrigens gerade erst angehoben.

Und so erhalten die Investoren mit 0,77 US-Dollar je Aktie im Januar 2024 eine um 5,5 % höhere Quartalsdividende als zuvor. Was gegenüber von vor zehn Jahren einen Anstieg von insgesamt 75 % bedeutet. Aber wie passt die letzte Erhöhung mit dem für dieses Jahr erwarteten niedrigen EPS zusammen?

Man kann davon ausgehen, dass sich Merck die erhöhte Dividende durchaus erlauben kann. Darauf lässt auf jeden Fall der recht hohe Free Cashflow von knapp 12 Mrd. US-Dollar schließen. Denn für die Dividendenzahlungen muss Merck in den nächsten zwölf Monaten nur ungefähr 7,8 Mrd. US-Dollar aufbringen.

Kommt der Turnaround?

Du wirst dir bestimmt die Frage stellen, warum ich hier überhaupt von einem Turnaround spreche? Schließlich bewegt sich die Merck-Aktie gerade einmal 13 % unter ihrem letzten Allzeithoch. Ganz einfach, weil es Hinweise geben könnte, dass sie bei einem Richtungswechsel in der Lage wäre, eventuell über diesen ehemaligen Höchststand hinweg im Kurs anzusteigen.

Zum einen ist nämlich das voraussichtliche niedrige Ergebnis für 2023 ein Stück weit einem Sondereffekt geschuldet. Zur gemeinsamen Entwicklung von drei Krebsmedikamenten will Merck zukünftig mit japanischen Unternehmen Daiichi Sankyo (WKN: A0F57T) zusammenarbeiten. Dafür ist man bereit, den Japanern einen Betrag von 5,5 Mrd. US-Dollar zu zahlen. Was sich in diesem Jahr negativ auf den Gewinn auswirken dürfte.

Zum anderen liegt der für das kommende Jahr prognostizierte Gewinn je Aktie um fast 50 % über dem EPS von 2022. Dies würde meines Erachtens den Gewinnrückgang vom aktuellen Jahr sicherlich in einem völlig anderen Licht erscheinen lassen.

Ob er diese „Turnaround-Wette“ eingehen möchte, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Es ist aber durchaus so, dass man mit der Merck-Aktie derzeit ein Papier erhält, was eine niedriges 2024er KGV aufweist und im nächsten Jahr voraussichtlich mit einem tollen Gewinnwachstum aufwarten kann.

Zudem könnte sich natürlich auch noch die attraktive Gewinnausschüttung auf eine Entscheidungsfindung eventuell positiv auswirken. Die aktuelle Dividendenrendite liegt hierbei übrigens bei einem Wert von 2,98 %.

Der Artikel Gewinnsprung von über 500 % erwartet: Diese Top-Pharma-Aktie ist derzeit vielleicht die brisanteste Turnaround-Wette 2024! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Andre Kulpa besitzt keine der erwähnten Aktien. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2023