Die Entwicklung der Aktienkurse wird stark von den Emotionen der Marktteilnehmer beeinflusst. Angst und Gier wechseln sich regelmäßig ab und führen zu übertriebenen Ausschlägen nach oben und nach unten. Welche Emotion derzeit am Aktienmarkt dominiert, wird vom Fear & Greed Index gemessen. Wenig überraschend zeigt die Kennzahl aktuell Angst an (Stand: 22.09.22, gilt für alle Angaben). Ein weiterer interessanter Indikator schlägt in die gleiche Kerbe.

Die AAII-Stimmungsumfrage

Die American Association of Individual Investors (AAII) befragt jede Woche US-Privatanleger, ob sie in den nächsten sechs Monaten steigende, konstante oder fallende Aktienkurse erwarten. Durch diese Umfrage wird also die Stimmung der individuellen Investoren in den USA erfasst.

In dieser Woche gaben 60,9 % der Befragten an, fallende Aktienkurse zu erwarten. In der Vorwoche waren es noch 46,0 %. Lediglich 17,7 % erwarten nun steigende Kurse. Seit Beginn der Umfrage im Jahr 1987 ist dies erst das fünfte Mal, dass über 60 % der befragten Anleger fallende Kurse erwarten. Das letzte Mal war im März 2009, nahe dem Tiefpunkt der Finanzkrise. Der historische Durchschnitt der Umfrage liegt bei 38,0 % bullischer Erwartung, 31,5 % neutraler Einstellung und 30,5 % der Befragten, die fallende Kurse erwarten.

Der Spread zwischen erwarteten steigenden und fallenden Kursen ist dementsprechend ebenfalls außergewöhnlich hoch. Die AAII gibt an, das einem so hohen Spread in der Vergangenheit überdurchschnittlich hohe Renditen in den folgenden sechs und 12 Monaten folgten.

Sei gierig, wenn andere ängstlich sind

Die AAII-Stimmungsumfrage ist also ein weiterer Datenpunkt für den hohen Pessimismus am Aktienmarkt. Auch institutionelle Anleger sehen die Zukunft äußerst negativ. Im Juni befragte die Bank of America 300 Fondsmanager nach ihrer Einschätzung zum globalen Wirtschaftswachstum. Deren Einschätzung war so negativ wie seit 1994 nicht mehr.

Die Stimmung ist also extrem schlecht. Dies kann man leicht an den seit Jahresanfang gefallenen Kursen ablesen. Der S&P 500 und der DAX stehen jeweils 22 % im Minus, der Nasdaq ist um 30 % gefallen und die Kurse vieler (ehemaliger) Highflyer hat es noch deutlich schlimmer getroffen.

Das ist meine Chance. Ich halte mich an Warren Buffett: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ Denn auch wenn die aktuelle Mischung aus hoher Inflation, stark steigenden Zinsen, einem lang anhaltenden Krieg in Europa, anhaltenden Corona-Einschränkungen in China und so weiter schlimm erscheinen mag, all dies wird vorübergehen.

Ich kaufe jedoch nicht blind nach und passe besonders auf, nicht auf den Ankereffekt hereinzufallen. Ich achte auf die Geschäftszahlen, weiteren Aussichten und die Bewertung heute und stocke meine Anteile an Qualitätsunternehmen kontinuierlich auf. Denn irgendwann werden die Kurse dieser Aktien wieder steigen, die Angst wieder in Gier umschlagen.

Der Artikel Privatanleger sind so pessimistisch wie seit 13 Jahren nicht mehr – das ist meine Chance ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien. Bank of America ist ein Werbepartner von The Ascent, einem Unternehmen von Motley Fool. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2022

Autor: Hendrik Vanheiden, Motley Fool beitragender Investmentanalyst (TMFhendrik)


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