In Zeiten niedriger Zinsen suchen viele Anleger verstärkt nach Alternativen, um stabile laufende Erträge zu erzielen. Eine attraktive Möglichkeit bieten hier natürlich Aktien von dividendenstarken Unternehmen, die über Jahre hinweg kontinuierlich Erträge erwirtschaften.

Zwei solche Werte sind BNP Paribas (WKN: 887771) und BCE (WKN: A0J3LN), die sich aufgrund ihrer soliden Geschäftsmodelle als nachhaltige Dividendentitel etabliert haben. Beide Unternehmen bieten derzeit Dividendenrenditen von über 7 %, was sie insbesondere für einkommensorientierte Anleger interessant machen könnte. Schauen wir uns genauer an, wo die Chancen und Risiken liegen könnten.

BNP Paribas

BNP Paribas ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 70 Mrd. Euro die größte Bank Europas. Im Vergleich zu amerikanischen oder chinesischen Großbanken ist das natürlich nichts, aber die Richtung sagt schon etwas aus. 

Beeindruckend sind vor allem die relativ stabilen Erträge, die seit Jahren auch in Krisenzeiten erwirtschaftet werden. Selbst durch die Finanzkrise 2008/09 oder die Corona-Krise 2019/20 kamen die Franzosen operativ sehr gut durch, auch wenn die Aktionäre kurzfristig Abstriche bei der Dividende machen mussten.

Dies ist auf das breite Angebot an Finanzdienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden zurückzuführen. Mit Geschäftsfeldern wie dem Privatkundengeschäft, dem Investmentbanking, der Vermögensverwaltung und dem Versicherungsgeschäft verfügt BNP Paribas über zahlreiche, teils nicht korrelierende Ertragsquellen. Das Geschäftsmodell der Bank ist somit sehr gut diversifiziert.

Diese Vielfalt ist eine Stärke des Unternehmens, die ein Investor wie Warren Buffett so schätzt. Gerade in Zeiten volatiler Märkte kann sie für Stabilität sorgen. 

Die zuletzt gezahlte Dividende von 4,60 Euro entspricht beim aktuellen Aktienkurs von 60 Euro einer stolzen Dividendenrendite von 7,6 %. Diese könnte auch im kommenden Jahr gezahlt werden. 

Darauf deuten zumindest das Umsatzplus von 1,7 % im ersten Halbjahr und der Halbjahresüberschuss von 6,5 Mrd. Euro hin. Bis 2024 sollen laut Management 20 Mrd. Euro ausgeschüttet werden.

Doch an der Börse gibt es kein Free Lunch. Bei BNP Paribas liegt das Risiko vor allem in der Anfälligkeit für makroökonomische Entwicklungen. Als global agierende Bank ist BNP Paribas stark von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig. 

Eine Rezession, steigende Zinsen oder Finanzkrisen in den Märkten, in denen die Bank tätig ist, könnten die Gewinne schmälern. Insbesondere in Zeiten erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit können Banken vermehrt mit Kreditausfällen oder einer sinkenden Nachfrage nach Finanzdienstleistungen konfrontiert sein.

Darüber hinaus ist der Bankensektor zunehmend von regulatorischen Maßnahmen betroffen. Ein Konsolidierungsdruck in Europa belastet die Branche und geopolitische Spannungen oder eine Verschärfung des regulatorischen Umfelds könnten das Geschäftsmodell ebenfalls belasten.

BCE-Aktie

Kommen wir zum nächsten Kandidaten mit potenziellen Renditen über 7 %, BCE. Hierbei handelt es sich um Kanadas führenden Telekommunikationskonzern. Er überzeugt durch ein stabiles und gleichzeitig gut abgesichertes Geschäftsmodell – dank langfristiger Telekommunikationsverträge. BCE betreibt eines der größten Telekommunikationsnetze in Kanada und bietet Mobilfunk-, Festnetz-, Internet- und TV-Dienste an.

Die enormen Investitionen in die Infrastruktur und die hohe Marktdurchdringung bilden einen festen Burggraben um das Unternehmen, da Wettbewerber aufgrund der hohen Markteintrittsbarrieren nur schwer Fuß fassen können. Ein gesättigter Markt tut sein Übriges.

Zudem profitiert BCE von der konstant hohen Nachfrage nach Telekommunikationsdienstleistungen, die auch in Krisenzeiten stabil bleibt. Nicht umsonst hat sich das Unternehmen durch langjährige Dividendenzahlungen einen Ruf als verlässlicher Dividendenzahler erworben. Für dieses Jahr erwartet man 3,99 CA-Dollar, was einer Dividendenrendite von 8,6 % entspricht, gemessen am letzten Aktienkurs von 45,90 CA-Dollar in Toronto.

Die Wachstumschancen liegen in der steigenden Nachfrage nach Breitband- und 5G-Diensten sowie der zunehmenden Vernetzung von Haushalten und Unternehmen. Allerdings ist das Unternehmen – wie viele Carrier – hoch verschuldet. 

Insbesondere der Ausbau der 5G-Netze erfordert hohe Investitionen in die Infrastruktur. Der Rückgang des Aktienkurses um rund ein Drittel in den letzten drei Jahren könnte diesen Umstand in einem hochinflationären Umfeld mit hohen Zinsen widerspiegeln. Mögliche Zinssenkungen könnten sich positiv auf den Aktienkurs auswirken.

Fazit zu den Aktien

Beide Unternehmen zeichnen sich durch starke Geschäftsmodelle mit tiefen Burggraben aus, die sie vor neuen Wettbewerbern schützen und stabile Erträge garantieren. Mit attraktiven Dividendenrenditen von über 7 % bieten sie Anlegern nicht nur kurzfristige Erträge, sondern auch ein gewisses langfristiges Potenzial. Dabei dürfen die Risiken nicht außer Acht gelassen werden.

Der Artikel Zinsflaute? Mit diesen Aktien jetzt Renditen über 7 % sichern! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

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Frank besitzt Aktien von BCE. Aktienwelt360 empfiehlt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024