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Vanadium

Wie Australien China herausfordern könnte 10.04.2025, 14:48 Uhr von MediaFeed

Vanadium: Wie Australien China herausfordern könnte
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In der Welt der Rohstoffe verschieben sich derzeit die Gewichte. Während China über Jahrzehnte hinweg still und zielstrebig eine dominierende Rolle bei strategischen Materialien aufgebaut hat, ...

In der Welt der Rohstoffe verschieben sich derzeit die Gewichte. Während China über Jahrzehnte hinweg still und zielstrebig eine dominierende Rolle bei strategischen Materialien aufgebaut hat, beginnen westliche Industrienationen erst langsam, das Ausmaß ihrer Abhängigkeit zu erkennen – und nach alternativen Lösungen zu suchen.

Chinas Griff nach Schlüsselmaterialien

Kaum ein Smartphone, Elektroauto oder moderner Kampfjet wäre denkbar ohne eine Vielzahl von Rohstoffen, die China inzwischen fest kontrolliert. Metalle wie Gallium, Germanium und Antimon stehen zu über 80 % unter chinesischer Kontrolle. Noch bedenklicher ist die Situation bei Seltenen Erden, Lithium und Graphit, deren Lieferketten fast vollständig von chinesischen Konzernen dominiert werden. Möglich wurde diese Vormachtstellung durch eine konsequente, langfristig ausgerichtete Rohstoffpolitik Pekings, flankiert von massiven Investitionen und staatlichen Förderprogrammen. Das Ergebnis ist beeindruckend – und für westliche Industrien alarmierend.

Denn genau diese Rohstoffe bilden das Fundament technologischer Schlüsselindustrien: Von Halbleitern über Batterietechnologien bis hin zu Rüstung und erneuerbaren Energien hängt unsere technologische Souveränität an einem dünnen, zunehmend unter chinesischer Kontrolle stehenden Faden. Diese Abhängigkeit macht Europa und Nordamerika strategisch verwundbar – und China zum geopolitischen Machtfaktor ersten Ranges.

Australiens Antwort auf Chinas Rohstoffmacht?

Doch inmitten dieser herausfordernden Konstellation richtet sich der Blick der westlichen Welt nach Australien. Dort schlummert eine Ressource, die bisher weitgehend unterschätzt wurde: Vanadium. Mit geschätzten 8,5 Millionen Tonnen besitzt Australien die weltweit größten bekannten Vanadium-Reserven – und könnte sich mittelfristig zu einer zentralen Alternative zu chinesischen Quellen entwickeln. In den Fokus könnten künftig Unternehmen wie Surefire Resources NL rücken, das mit seinem ambitionierten Projekt „Victory Bore“ in Westaustralien auf sich aufmerksam macht.

Laut dem jüngsten Quartalsbericht verfüge Victory Bore über eine der größten Vanadium-Ressourcen Australiens. Konkret geht es um eine geschätzte Mineralressource von 464 Millionen Tonnen Gestein mit einem durchschnittlichen Gehalt von 0,30 % V₂O₅ (Vanadiumpentoxid). Daraus ergibt sich rechnerisch ein Vanadiumgehalt von rund 1,39 Millionen Tonnen V₂O₅. Zusätzlich wurde eine wirtschaftlich abbaubare Reserve von 93 Millionen Tonnen bei 0,35 % V₂O₅ festgestellt​. Mit einem internen Zinsfuß von beeindruckenden 42 % und einer Minenlaufzeit von geplanten 24 Jahren verspricht das Management von Surefire eine attraktive Wirtschaftlichkeit. Noch wichtiger aber: Es sichert dem Westen langfristig den Zugang zu einem strategisch kritischen Rohstoff. 

 

Warum Vanadium? Ein vielseitiges Metall für Stahl und Batterien

Vanadium mag in der Öffentlichkeit bislang kaum bekannt sein, doch seine strategische Bedeutung nimmt rasant zu. Rund 90 % des weltweit geförderten Vanadiums fließt aktuell in die Stahlproduktion, wo es für die Herstellung besonders widerstandsfähiger, langlebiger und leichter hochfester Stähle unerlässlich ist. Solche Stähle kommen bevorzugt im Bauwesen und in kritischer Infrastruktur zum Einsatz.

Doch die wahre Zukunft des Metalls könnte ganz woanders liegen – nämlich in der Speicherung erneuerbarer Energien. Vanadium-Redox-Flow-Batterien (VRFBs) gelten unter Experten zunehmend als eine Schlüsseltechnologie für die großskalige Speicherung grüner Energie. Diese Batterien zeichnen sich durch besonders lange Lebensdauer, hohe Zyklenfestigkeit und ausgezeichnete Skalierbarkeit aus. Damit könnten VRFBs eine entscheidende Rolle bei der globalen Energiewende spielen.
 

China dominiert – Australien bietet strategische Alternative

Die weltweite Versorgung mit Vanadium wird aktuell stark von wenigen Ländern dominiert. China steht mit einem Marktanteil von 57,3 % an der globalen Minenproduktion unangefochten an der Spitze. Mit einer Jahresproduktion von 68.000 Tonnen ist das Land der mit Abstand größte Anbieter – gefolgt von Russland (20.000 Tonnen; 16,8 %), Südafrika (9.100 Tonnen; 7,7 %) und Brasilien (6.400 Tonnen; 5,4 %). Der „Rest der Welt“ kommt zusammengenommen lediglich auf 12,8 % der Produktion.

Neben der Produktion sind auch die globalen Reserven stark konzentriert: Australien besitzt mit 8,5 Millionen Tonnen die weltweit größten bekannten Vanadiumvorkommen, gefolgt von Russland (5 Mio. Tonnen), China (4,4 Mio. Tonnen) und Südafrika (3,5 Mio. Tonnen).

Diese Zahlen zeigen, wie entscheidend Vanadium für die geopolitische Rohstoffstrategie geworden ist. Während China den Markt klar dominiert, rückt Australien als zuverlässiger Partner für den Westen in den Fokus – insbesondere für Länder, die ihre Abhängigkeit von chinesischen Lieferketten reduzieren wollen. Projekte wie Victory Bore von Surefire Resources NL könnten in diesem Kontext eine Schlüsselrolle spielen, um die Versorgungssicherheit in Zukunft nachhaltig zu stärken.

Ein entscheidender Moment für den Westen?

Der Kampf um die Kontrolle strategischer Rohstoffe hat längst begonnen – und China führt ihn derzeit klar an. Doch Australiens Vanadium-Vorkommen bieten eine echte Chance, das Kräfteverhältnis zumindest im Bereich der mineralischen Schlüsselrohstoffe zu verschieben. Denn eines ist klar: Wer heute den Zugang zu strategischen Ressourcen sichert, bestimmt morgen maßgeblich die geopolitische Realität.

 
 

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