Anleger starten verhalten optimistisch in den traditionell eher mauen September. Der DAX will zum Wochenschluss die Marke von 16.000 Punkten zurückerobern. In den USA wartet am Nachmittag ein neuer Arbeitsmarktbericht.

Ermutigende Nachrichten aus China und ein neuer US-Arbeitsmarktberichts für den Monat August stimmen Anleger zu Beginn des neuen Monats positiv. "Der August mag insgesamt kein großartiger Monat gewesen sein, aber seit Jackson Hole in der letzten Woche haben wir tatsächlich eine anständige Markterholung erlebt, die allerdings in den letzten 24 Stunden etwas an Schwung verloren hat", schreibt Deutsche Bank Analyst Jim Reid.

China greift seiner Wirtschaft unter die Arme

Mit Blick auf die kriselnde chinesische Wirtschaft erhoffen sich die Märkte frische Impulse durch Maßnahmen, die die Regierung am Freitag ankündigte. Chinas Zentralbank, die People’s Bank of China, senkte die Vorgaben für Devisenreserven für Banken an. Die Regierung will darüber hinaus neue Anreize für den angeschlagenen Immobiliensektor schaffen sowie Steuervergünstigungen für Kinder- und Elternbetreuung sowie Bildung. "Das Maßnahmenpaket übertrifft die Markterwartungen und sollte kurzfristig das Vertrauen stärken", kommentierte Zhaopeng Xing, Senior China-Stratege bei der Australia & New Zealand Banking Group Ltd.

Erste Anzeichen einer Entspannung zeigen sich auch beim Caixin Einkaufsmanagerindex. "Der Einkaufsmanagerindex für den produzierenden Sektor steht wieder über der Expansionsschwelle von 50", schreibt Thomas Altmann von QC Partners. "Der Wert von 51 deutet zwar nicht auf einen wirtschaftlichen Boom hin. Aber mit einer Stabilisierung im ersten und eine wirtschaftliche Erholung im zweiten Schritt wären im Moment wohl schon alle glücklich."

Abkühlung am US-Arbeitsmarkt erwartet

Auf der anderen Seite der Welt sind die Augen heute auf den Arbeitsmarktbericht der US-Regierung gerichtet. Experten erwarten eine Abkühlung auf dem Jobmarkt, der ersten Prognosen zufolge so wenige Stellen geschaffen haben könnte wie seit Dezember 2020 nicht. "Nachdem der private ADP-Bericht vor zwei Tagen bereits den niedrigsten Stellenzuwachs seit Januar gezeigt hat, rechnen die Börsianer auch für den offiziellen Bericht jetzt alle mit einer Abkühlung am Arbeitsmarkt. Und diese Abkühlung am Arbeitsmarkt ist genau das, was die Fed als Ergebnis ihrer strafferen Geldpolitik sehen möchte", so Altmann.

Der deutsche Leitindex DAX hat seit Wochenbeginn mehr als 300 Punkte gut gemacht und kämpft wieder mit der Marke von 16.000. Am Freitag eröffnet der Index mit 15936 Punkten nahezu unverändert.

Die psychologisch wichtige Marke nachhaltig zu überwinden, könnte jedoch schwierig werden, meint Altmann. "16.000 bleibt im Moment ein Kursniveau, an dem verstärkt Gewinnmitnahmen einsetzen. Gleichzeitig gibt es aber nur ein Stück unterhalb der 16.000 nachhaltiges Kaufinteresse. Und das macht es im Moment schwer, die 16.000 nachhaltig zu überwinden."

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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