Was tun, wenn die Wunschaktie zu Kursen notiert, die weit über der persönlichen Schmerzgrenze liegen? Statt zu verzichten, kann sich unter Umständen ein Sparplan lohnen.

Der Preis einer Aktie bestimmt sich durch Angebot und Nachfrage und kann entsprechend weit in die Höhe schießen. Zu den bekanntesten, sehr hochpreisigen Aktien zählt etwa Warren Buffetts Berkshire Hathaway Registered (A)-Aktie (WKN: 854075). Der Kurs bewegt sich aktuell bei rund 471.000 Euro pro Aktie bei einer Aktienanzahl von rund 614,69 Tausend. Oder der Schweizer Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli (WKN: 859568): Die Schoko-Aktie notiert derzeit bei rund 111.600 Euro. Im Umlauf sind rund 135,10 Tausend Aktien. Oder, um ein Beispiel von der Regionalbörse Berlin zu nennen: Aktien des Zoologischen Gartens Berlin mit Aquarium (WKN: 503180) werden aktuell zu rund 7.500 Euro gehandelt.

Die Anzahl der Aktien wird mit 11,00 Tausend angegeben (alle Angaben von wallstreet:online, Stand: 31.07.2023). Letztgenannter Titel dürfte vor allem für Fans und Freunde des Berliner Zoos interessant sein. Statt Dividende bekommt man hier lebenslang eine freie Eintrittskarte. Lindt-Aktionäre dagegen erhielten bislang traditionell den berühmten Schokokoffer quasi als Naturaldividende. Ein weiteres Beispiel für sehr hochpreisige Aktien wäre die in Belgien ansässige Lotus Bakeries (WKN: 877480), die tatsächlich auch eine beachtliche Performance vorweisen kann. Das Unternehmen stellt die kleinen Karamellkekse her, die im Café zum Cappuccino serviert werden. Hier kann man sich für derzeit rund 7.360 Euro einen Unternehmensanteil kaufen. Im Umlauf sind rund 816,01 Tausend Aktien.

Diese beispielhaft genannten Aktien sind sicherlich “Exoten“, was die Kurshöhen anbelangt. Üblicherweise steuern Unternehmen bei konstant steigenden Kursen mit einem sogenannten Aktiensplit gegen. Bei gleichbleibendem Börsenwert wird hierbei die Anzahl der Stückaktien gesplittet, also erhöht. In Folge sinkt der Preis pro Anteilsschein und die Aktie wird auch für weniger betuchte Anleger erschwinglich.

Aktien können auch bespart werden

Ist eine solche Kapitalmaßnahme seitens des Unternehmens nicht in Sicht, doch man möchte den Wert trotzdem im Depot haben, könnte ein Aktiensparplan Abhilfe schaffen. Hierbei werden für einen festgelegten Preis regelmäßig Anteile an Aktien gekauft. Auf diese Weise kann man sich auch Aktien leisten, die eigentlich über dem eigenen Budget liegen und tut ganz automatisiert etwas für den langfristigen Vermögensaufbau. Bei SMARTBROKER+ wird es bald eine große Auswahl an Sparplänen mit Sparraten schon ab 25 Euro geben.

Sparpläne können aber noch einen weiteren Vorteil mit sich bringen. Denn bei gleichbleibenden Sparraten werden in Zeiten niedriger Kurse mehr Anteile, bei hohen Kursständen entsprechend weniger Anteile gekauft. Dieser Mechanismus kann dafür sorgen, dass über den Zeitverlauf ein günstigerer Durchschnittspreis für die Aktienanteile gezahlt wird (“Durchschnittskosteneffekt“) und die Frage des optimalen Einstiegszeitpunkts rückt im Gegensatz zur Einmalanlage mehr in den Hintergrund.

Im Rahmen eines Sparplans wird es bei SMARTBROKER+ bald die Möglichkeit des Teilaktienkaufs (Bruchstückhandel) geben. Hierbei wird dann keine ganze, sondern zum Beispiel eine halbe Aktie zum entsprechend verringertem Preis gekauft. Auch so werden Werte mit sehr hohem Kursniveau für mehr Anleger erschwinglich.

Nachfolgend drei Beispiele für aktuell vergleichsweise hochpreisige Aktien aus dem DAX. Derzeit können Sie in alle drei Werte über Smartbroker als Sparplan investieren.

Adidas (WKN: A1EWWW): Yeezy-Sneaker bei Kunden gefragt

Die Kooperation von Adidas mit dem Rapper Kanye West war umstritten, sorgte jetzt aber für positive Effekte. Zwar lag der Umsatz im zweiten Quartal dieses Jahres nach den vorläufigen Geschäftsergebnissen währungsbereinigt auf dem Niveau des Vorjahres, erste Verkäufe aus dem Yeezy Bestand laufen demnach aber gut. In der Meldung zu den vorläufigen Geschäftsergebnissen heißt es hierzu von Adidas:

Unter Berücksichtigung der positiven Auswirkungen der ersten Verkäufe von Yeezy Produkten, der potenziellen Abschreibung des übrigen Yeezy Bestands in Höhe von nun 400 Millionen Euro (bisherige Prognose: 500 Millionen Euro) sowie von Einmalkosten im Zusammenhang mit der strategischen Prüfung von bis zu 200 Millionen Euro (unverändert), geht das Unternehmen nun davon aus, für das Geschäftsjahr 2023 ein negatives Betriebsergebnis in Höhe von 450 Millionen Euro zu berichten (bisherige Prognose: negatives Betriebsergebnis in Höhe von 700 Millionen Euro).

Der erfolgreiche Abverkauf der Yeezy-Schuhe gab auch der Adidas-Aktie Auftrieb. Nachdem die 20-Tage-Linie durchbrochen wurde, erklomm der Titel ein neues 12-Monats-Hoch. Die auf Marketscreener erfassten Analysten kommen im Durchschnitt zum Urteil „Halten“ und sehen ein mittleres Kursziel von 175,05 Euro. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird für 2023 auf negative -87,0x geschätzt, 2024 könnte die Kennzahl bei 39,6x liegen. Die Analysten von Warburg Research beließen ihre Einstufung bei „Hold“ mit einem Kursziel von 170 Euro, so eine Agenturmeldung. Die Kennziffern hätten demnach die Erwartungen übertroffen. Goldman Sachs dagegen beließ es bei einem „Neutral“ und einem Kursziel von 175 Euro.

Aktuell notiert die Aktie bei 186,06 Euro (Stand: 31.07.2023). Wer den Sportartikelhersteller gerne regelmäßig besparen möchte, kann dies via Aktiensparplan ganz bequem in seinen Anlagemix integrieren.

Allianz (WKN: 840400): Versicherungskonzern veröffentlicht am 10. August Ergebnisse zum zweiten Quartal

Mit Spannung werden auch die Zahlen der Allianz-Gruppe erwartet. Die beiden jüngsten Analysteneinschätzungen sehen positive Signale. Berenberg etwa beließ es bei einem „Buy“ und einem Kursziel von 309 Euro. Und auch von UBS gab es weiterhin ein "Buy" mit einem Kursziel von 241 Euro. In der Agenturmeldung heißt es, laut den Analysten könnten es aufgrund einer Umstellung der Rechnungslegungsvorschrift möglicherweise zu erheblichen Kursbewegungen kommen.

Das durchschnittliche Urteil der auf Marketscreener abgebildeten Analystenschätzungen lautet ebenfalls "Kaufen", das mittlere Kursziel wird hier aktuell mit 250,37 Euro angegeben. Das KGV wird für 2023 auf 9,50x und für das kommende Jahr auf günstigere 8,51x geschätzt. Interessant für Aktionäre ist auch die attraktive Dividendenrendite, die 2023 bei geschätzt 5,55 Prozent und 2024 bei geschätzt 5,92 Prozent liegen dürfte. Charttechnisch gab es mit dem Durchkreuzen der 100-Tage-Linie zuletzt ein positives Signal. Der DAX-Wert notiert aktuell bei 218,50 Euro (Stand: 31.07.2023). Wer sein Depot langfristig mit Anteilen am Konzern diversifizieren möchte, kann die Aktie ratenweise besparen.

Sartorius AG Vz (WKN: 716563): Analysten glauben an das Potenzial

Der Medizintechnik-Konzern Sartorius blickt auf ein durchwachsenes erstes Halbjahr zurück. Der Umsatz ging im Vergleich zum Vorjahresniveau um rund 15,4 Prozent bei konstanten Währungen zurück, der Auftragseingang sank bei konstanten Wechselkursen um rund 32,7 Prozent und das bereinigte EBITDA lag im ersten Halbjahr bei 517 Millionen Euro, was laut einer Unternehmensmeldung einem Rückgang um 25,9 Prozent entspricht. Ja, die Kennziffern seien "nicht gerade inspirierend" heißt es in einer Agenturmeldung zur aktuellen Einstufung seitens der Privatbank Berenberg.

Dennoch beließ man es nach den Quartalszahlen auf einem "Buy" und einem Kursziel von 390 Euro. Auch von der Schweizer Großbank UBS gab es weiterhin ein „Buy“ mit einem Kursziel von weiterhin 470 Euro. Ein "Buy" vergab auch weiterhin die Deutsche Bank Research, das Kursziel wurde hier bei 360 Euro belassen. "Aufstocken" sagen dagegen die auf dem Datenportal Marketscreener erfassten Analysten. Das mittlere Kursziel wird hier mit 360,36 angegeben. Das KGV wird für das laufende Jahr auf 67,1x, für 2024 auf 53,7x geschätzt. Charttechnisch zeigt sich seit Mitte April ein Abwärtstrend, zuletzt wurde jedoch die 100-Tage-Linie nach oben gekreuzt. Der Titel verzeichnet aktuell einen Kursstand von 371,20 Euro (Stand: 31.07.2023).

Fazit: Statt einmalig einen größeren Betrag in Aktien zu investieren, kann es je nach Anlagestrategie sinnvoll sein, die Werte Schritt für Schritt zu besparen. Dies sorgt nicht nur für einen automatisierten, kontinuierlichen Vermögensaufbau, sondern kann den börsentypischen Schwankungen auch ein Schnippchen schlagen.

Autorin: KS, Redaktion Smartbroker


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