Die geplante Übernahme des Videoherstellers Activision Blizzard könnte bald Realität werden. Am Dienstag hat Microsoft einen juristischen Teil-Sieg erzielt. Das sorgt für Kursfantasie bei Investoren.

Die finale Entscheidung steht zwar noch aus, doch immerhin kann Microsoft in der Übernahme-Frage von Activision Blizzard einen ersten Teilsieg für sich verbuchen. Denn gestern wies ein Gericht in San Francisco einen Antrag der US-Regierung, respektive der US-Wettbewerbsaufsicht Federal Trade Commission (FTC) zurück, in dem diese darum bat, die Übernahme mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren und zumindest den Verwaltungsprozess noch abzuwarten, der nächsten Monat beginnen soll.  

Hintergrund sind Bedenken, dass durch die Fusion beider Unternehmen ein zu starker Wettbewerbsvorteil im Videospielgeschäft gegenüber der Konkurrenz entstehen könnte. Diese Frage soll im Verwaltungsprozess konkret erörtert werden. Die zuständige Richterin Jaqueline Scott Corley gab dem Antrag aber nicht statt, weil die FTC ihre Bedenken bezüglich eines potenziellen Markmacht-Zuwachses durch die Fusion, ihr zufolge nicht ausreichend belegen konnte.  

Unbegründet sind diese Befürchtungen nicht: Immerhin zählen zum Angebot des Videospieleherstellers Activision Kassenschlager wie Call of Duty, Candy Crush und Overwatch, die dann ins Produkt-Portfolio von Microsoft wechseln würden und dessen Xbox-Geschäft deutlich ankurbeln dürften.  


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Die Frist für einen Abschluss der 69 Milliarden US-Dollar teuren Übernahme endet bereits am 18. Juli. Aktuell sieht es so aus, dass Microsoft erstmal grünes Licht für die geplante Übernahme erhalten könnte, die von beiden Unternehmen am 18. Januar 2022 angekündigt wurde – unabhängig davon, dass auch andere Gerichtsverfahren weiterlaufen, die ebenfalls mit ihr zusammenhängen. Dazu zählt unter anderem ein Veto von britischen Kartellwächtern, das diese im April einlegten.  

Klar ist: Der juristische Teilsieg sorgt für Kursfantasie bei Investoren: nach dem Urteil gewann die Activision Blizzard-Aktie über zehn Prozent – der größte Kurssprung seit Bekanntgabe der geplanten Fusion mit Microsoft. Die auf Marketscreener erfassten Analysten raten tendenziell zum Kauf des Titels. Das mittlere Kursziel sehen sie bei 90,79 US-Dollar und damit 20 US-Cent unter dem letzten Schlusskurs. Und auch bei Microsoft zeigt der Daumen der Analysten nach oben: Hier liegt der Abstand zum durchschnittlichen Kursziel bei fünf Prozent.

(ir) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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