Was seine Personal-Politik anbelangt, war Apple stets vorsichtiger als die Konkurrenz. Das zahlt sich nach Ende der Pandemie besonders aus. Kann die Aktie auch profitieren?

Der iKonzern zeigt vor, wie es gemacht wird: Während Amazon, Alphabet, Microsoft und Co. einen Kahlschlag verordnen und Zehntausende Beschäftigte entlassen, wurde bei Apple bisher niemand vor die Tür gesetzt. Ganz im Gegenteil möchte der Konzern sogar seine Personalabteilung stärken und hat diese Woche mit Carol Surface seinen ersten Chief People Officer eingestellt.  

Viele große Technologieunternehmen aus dem Silicon Valley haben während der Pandemie massenweise Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Sie haben darauf gesetzt, dass das neue Konsumentenverhalten – mehr Homeoffice und höhere E-Commerce-Ausgaben – die Pandemie überdauern und satte Gewinne bedeuten würde. Ganz so ist es nun offensichtlich nicht. So hat einer der größten Covid-19-Nutznießer Zoom Technologies diese Woche angekündigt, 15 Prozent seiner Arbeitsplätze abzubauen. 

Apple hingegen war vorsichtiger. Die Mitarbeiterzahl des iPhone-Konzerns stieg von 2020 bis 2022 um nur 20 Prozent, verglichen mit einem Anstieg von 60 Prozent bei Alphabet und einer annähernden Verdoppelung bei Amazon. "Dies deutet auf eine bessere Qualität des Managements bei Apple im Vergleich zu anderen Technologieunternehmen hin, die die Signale während der Pandemie offensichtlich falsch gedeutet haben", sagt Peter Garnry von der Saxo Bank A/S. 

Der Apfel-Kurs hat seit Jahresstart 12,60 Prozent drauf gepackt und notiert aktuell knapp über der Marke von 150 US-Dollar. Aktuell haben von insgesamt 44 Analysten 32 Apple auf Buy, zehn sagen "Halten", lediglich zwei Analysten sprechen eine Verkaufs-Empfehlung aus. Das mittlere Kursziel der Marktbeobachter liegt bei 168,12 US-Dollar.

"Aufstocken" heißt es beispielsweise von den Analysten bei Deutsche Bank Research (DBR). Ihr Kursziel beträgt 160 US-Dollar. Der Tech-Konzern habe seine unter den Konsensschätzungen liegenden Erwartungen im Schlussquartal 2022 weitgehend erfüllt. Negative Währungseffekte haben sich nicht so stark wie prognostiziert ausgewirkt, schreibt DBR-Analyst Sidney Ho in seiner Studie. Zudem sei der Ausblick auf das laufende Quartal nicht so schlecht wie befürchtet. Der in Aussicht gestellte fünfprozentige Umsatzrückgang sei zwar negativer als vom Markt erwartet. Er hätte aber auch noch deutlicher ausfallen können. Unter dem Strich überwiegen die Chancen der Aktie laut dem Experten die Risiken. 

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(tl) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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