Die BYD-Aktie hatte in letzter Zeit zu kämpfen. Aber die Titel könnten noch weiter unter Verkaufsdruck geraten.

Wie Bloomberg berichtet, haben Händler ihre Abwärtswetten gegen BYD noch vor der Einleitung einer Untersuchung der Europäischen Union über chinesische Subventionen für umweltfreundliche Autos erhöht.

Demnach sei das Interesse an Leerverkäufen des chinesischen Elektrofahrzeugherstellers auf ein Niveau gestiegen, das zuletzt im November 2021 zu beobachten war. Laut Daten von IHS Markit machten Shortpositionen am Dienstag etwa 4,4 Prozent der ausstehenden Aktien aus. Damit ist das Unternehmen nach XPeng die am zweithäufigsten geshortete Aktie im Hang Seng China Enterprises Index.

Die Europäische Union hat eine ungewöhnlich aggressive Haltung eingenommen, um eine Flut billiger chinesischer Autos in der Region abzuwehren. In einer Ansprache im Europaparlament in Straßburg hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen eine Untersuchung gegen Elektroautos aus China wegen möglichen Dumpings angekündigt. Sie äußerte Bedenken, dass staatliche Subventionen aus China diese Fahrzeuge künstlich unterbewerten könnten. Von der Leyen beschuldigte zudem Peking, die globalen Märkte mit diesen preisreduzierten Fahrzeugen zu "fluten".

Die EU-Untersuchung könnte den kurzfristigen Verkaufsdruck auf BYD weiter verstärken. Leerverkäufen haben ihre bearishen Wetten nach der jüngsten Rallye aufgestockt, wohl auch in Erwartung einer weiteren Reduzierung der Beteiligung von Berkshire Hathaway an dem Automobilhersteller, sagte Steven Leung, Executive Director bei dem Brokerunternehmen Uob Kay Hian Hong Kong.

Kelvin Lau, Analyst bei Daiwa Capital Markets Hong Kong, kommentiert die Lage in einer Notiz nicht ganz so kritisch: "Während die [EU-]Untersuchung kurzfristig die Stimmung gegenüber großen chinesischen Anbietern von Fahrzeugen mit neuer Energie wie BYD negativ beeinflusst, wird die aktive Kapazitätserweiterung des Unternehmens in Europa dazu beitragen, dass es längerfristig gegen Importzölle immun ist."


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Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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