Wie gut ist der 'alte' Polestar 2 auf der Langstrecke? Wir haben es für Sie getestet! Exklusive Einblicke!

Drei Jahre nach meiner Horror-Fahrt mit dem eGolf von Berlin nach Aachen gibt es nun bei wallstreetONLINE einen neuen E-Auto-Langstrecken-Test. Diesmal im nicht ganz neuen 'Polestar 2 Long Range Single Motor' (Batterie 78 kwH, 170KW). So viel sei schon verraten: So kompliziert die Fahrt mit dem eGolf war, so einfach war sie mit dem Polestar 2.

Insgesamt legte ich im Polestar 2 in drei Tagen 1.312 Kilometer zurück. Davon rund 1.100 Kilometer auf der Autobahn bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 110 Kilometern pro Stunde. Die Stromkosten betrugen insgesamt 119,09 Euro.

Der Start erfolgt in Berlin Neukölln mit einem Ladezustand von 97 Prozent. Das Polestar-Navi auf Google-Maps-Basis schlägt nach etwa 221 Kilometern einen 15-minütigen Schnellladestopp an der A9-Raststätte 'Im Heidegrund Süd' vor. Da aber meine 5-jährige Tochter mitfährt, werden aus 15 Minuten 47 Minuten (Frühstück, Toilette etc.). So ist der Polestar 2 schon wieder zu 100 Prozent voll geladen, als wir weiterfahren.

Etappe 1 (221 Kilomter)

Weiter geht es 308 Kilometer mit gemütlichen 130 Stundenkilometern über die A4, A7 und A66 nach Gelenhausen. Bei der Ankunft beträgt der Ladezustand 27 Prozent. Eine Weiterfahrt bis zu unserem Ziel Aschaffenburg am Main wäre also möglich gewesen. Wir entscheiden uns jedoch für eine kurze Pause. In rund 20 Minuten lädt sich der Polestar mit einer Spitzenleistung von 150 kW wieder auf rund 80 Prozent auf.

Etappe 2 (308 Kilometer)

Die verbleibenden 47 Kilometer bis Aschaffenburg am Main gestalten sich ähnlich unkompliziert wie die gesamte Fahrt mit dem Polestar 2. Mit einem Ladestand von über 65 Prozent erreichen wir unser Ziel.

Polestar 2 beim Schnellladen

Die Rückfahrt von Hofheim am Taunus nach Berlin gestaltet sich ähnlich unkompliziert wie die Hinfahrt. Für die knapp 568 Kilometer benötigen wir 5,37 Stunden Fahrzeit und stehen insgesamt 45 Minuten am Schnelllader, so dass sich eine Gesamtreisezeit von rund 6 Stunden und 20 Minuten ergibt. Damit haben wir etwa eine halbe Stunde länger gebraucht als mit dem Verbrenner (Google Maps gibt für den Verbrenner eine Reisezeit von 5,59 Stunden an).

Fazit: Der 'alte' Polestar 2 macht seine Sache auf der Langstrecke richtig gut, auch wenn er ladetechnisch nicht auf dem neuesten Stand ist. Für Familien mit Kindern sind die Schnellladezeiten von 29 Minuten (10-80 Prozent) bei 150 kw-Peakleistung aber völlig ausreichend. Und: Selbst bei hohen Geschwindigkeiten von rund 150 Stundenkilometern verbraucht der chinesische Schwede nur rund 28 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Zum Vergleich: Umgerechnet in Benzin entspricht dies einem Verbrauch von 3,29 Litern (1 Liter Benzin hat einen Heizwert von 8,5 kWh).

Wer noch schnellere Ladezeiten und höhere Reichweiten benötigt, ist mit dem neuen Polestar 2 (82,5 kWh Batterie) oder dem Tesla Model 3 Maximum Range womöglich besser bedient. Oder gleich ein Elektroauto mit 800-Volt-Ladeinfrastruktur wie den Hyundai IONIQ 6, der realistische Autobahnreichweiten von über 400 Kilometern und Schnellladungen von nur 16 Minuten (10 bis 80 Prozent Ladezustand) ermöglicht.

Wie steht es um die Polestar-Aktie?

Für die Aktionäre war die Polestar-Aktie derweil kein Vergnügen. Allein in diesem Jahr hat die Aktie fast 53 Prozent an Wert verloren. Zum Vergleich: Die Tesla-Aktie legte im gleichen Zeitraum um rund 146 Prozent zu.


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Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion


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