Der Chipdesigner Arm gilt als Juwel der Branche. Jetzt hat die Softbank-Tochter offiziell ihren Börsenprospekt für das IPO im September veröffentlicht. Es dürfte der größte Börsengang seit zwei Jahren werden.

Die Technologie des Chipdesigners steckt in den Smartphones von Apple und Samsung, und auch Amazon, Alphabet, Qualcomm und AMD gehören zur namhaften Kundschaft von Arm."Wir gehen davon aus, dass rund 70 Prozent der Weltbevölkerung Arm-basierte Produkte nutzt", schreibt Arm in seinem Börsenprospekt, das am Montag veröffentlicht wurde.

Der Chipdesigner erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 2,68 Milliarden US-Dollar und verbuchte einen Nettogewinn von 524 Millionen US-Dollar, wie aus den Unterlagen hervorgeht. Schätzungen zufolge könnte Arm bei seinem Börsendebüt mehr wert sein als der Fahrdienstleister Uber bei seinem Gang aufs Parkett 2019.

Der Börsengang scheint genau zum richtigen Zeitpunkt zu kommen. Obwohl Smartphone-Absätze zurückgehen, beflügelt ein anderes Thema derzeit die Fantasien der Anleger: Die Börsen sind im KI-Fieber. Chipkonzerne wie Nvidia, AMD und Broadcom haben die Rallye in diesem Jahr angetrieben. Denn Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz brauchen die richtigen Halbleiter, um komplexe Software auszuführen. Laut Arm kann jeder Prozessor, den es entwickelt, die KI- und maschinelle Lerntechnologie beschleunigen. 

Arm entwickelt und verkauft die Baupläne für Mikroprozessoren und lizenziert die als Befehlssätze bekannte Technologie. Diese regelt, wie Softwareprogramme mit den Chips kommunizieren. Im Schatten von bekannten Branchengrößen wie TSMC ist Arm vor allem für seine stromsparenden Chip-Designs bekannt. Eine wichtige Eigenschaft, besonders im Smartphone-Geschäft.

Der Börsengang soll von den Großbanken Barclays, Goldman Sachs Group, JPMorgan Chase und Mizuho Financial Group geleitet werden. Nach einer geplanten Roadshow in der ersten Septemberwoche soll Arm noch im gleichen Monat sein Börsendebüt feiern. Experten erwarten, dass Arm eine Bewertung zwischen 60 und 70 Milliarden US-Dollar anstrebt.

"Eine starke Performance von Arm wäre nicht nur ein großer Gewinn für Softbank, sondern würde auch die KI-Strategie von Softbank untermauern und zeigen, dass der Markthype um KI nicht nachgelassen hat", so Kyle Stanford, Analyst bei PitchBook gegenüber Bloomberg.

Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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