Aus Emotionen lässt sich Kapital schlagen – diese Erkenntnis zählt zum Trader-Basiswissen. Ein Barometer-Duo hilft, die Stimmungen an den Märkten gezielt zu lesen und in bare Münze zu verwandeln.

Er ist das Börsenbarometer für Schwarzseher: der Volatilitätsindex (VIX), der in der Finanzbranche auch als Angstbarometer bezeichnet wird. Er wird seit 1993 von der Terminbörse Chicago Board Options Exchange (CBOE) in Echtzeit berechnet und bildet seit 2003 die Schwankungsintensität des S&P 500 (SPX) über 30 Tage ab. Davor bezog sich die Berechnung auf den S&P 100. Dabei gilt: Je höher der Wert, umso unruhiger ist die Stimmung an den Märkten. Aktuell scheint sich diese aber sichtlich aufzuhellen.

Am vergangenen Freitag schloss der VIX auf einem neuen Zwei-Jahres-Tief, wie die Finanzexperten von Sundial Capital Research aus Minnesota schreiben. Dies komme einem positiven Signal für Aktien gleich, da sich mehrjährige Tiefststände des VIX in der Vergangenheit meist als verlässlicher Indikator für tendenziell steigende Aktienkurse erwiesen hätten.

Für Trader bietet der VIX-Index ein gutes Instrument zur Risikobewertung und wird auch gezielt als solches genutzt, um das Sentiment an den Finanzmärkten auszuloten – ob Bullen oder Bären vorherrschen – und damit einhergehende Chancen zu erkennen und sich entsprechend zu positionieren. Dabei ist es allerdings entscheidend, den Verlauf langfristig zu betrachten.

Ein weiter Index, der hier ebenfalls hilfreich ist, ist der sogenannte "Fear-and-Greed"-Index, der von CNN Business erstellt wird und anzeigt, ob die Finanzmärkte unterm Strich eher von Angst oder von Gier (an)getrieben werden. Zur Berechnung werden sieben verschiedene Indikatoren zugrunde gelegt, die sich zu einer Gesamtpunktzahl von 100 addieren. Dabei steht 100 für maximale Gier und 0 für maximale Angst.

Auch er bietet eine gute Orientierungshilfe, die Trader für sich nutzen können. Denn er zeigt auf, ob Aktien fair bewertet sind, oder hier zeitnah noch absehbar deutlicher Spielraum nach oben oder unten ist. Das dahinterstehende Kalkül: Während starke Angst die Aktienkurse tendenziell nach unten treibt, hat zu viel Gier den gegenteiligen Effekt und pusht die Preise unverhältnismäßig in die Höhe. Derzeit ist die Gier hier klar auf dem Vormarsch und liegt aktuell einem Wert von 77.

Auch wenn das Wissen um Emotionen nur die halbe Miete ist und darüber hinaus natürlich auch noch Fundamentaldaten und andere Analyseinstrumente zum Einsatz kommen sollten, können Trader das Barometer-Duo nutzen, um daraus naheliegende Investmententscheidungen abzuleiten – das richtige Kalkül vorausgesetzt. Die beiden Indizes zeigen aktuell zumindest ein kongruentes Bild, was für einen Kursanstieg bei Aktien spricht.


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Autor: (ir) für die wallstreetONLINE Zentralredaktion


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