Nach jahreslangem Warten wagt nun auch Instacart den Gang aufs Pakett. Wird der Online-Lieferdienst für Lebensmittel genauso erfolgreich starten wie Chipdesigner Arm?

Die Aktien des in San Francisco ansässigen Unternehmens Instacart sollen am Dienstag unter dem Tickerkürzel "CART" an der Nasdaq Global Select Market Composite gehandelt werden. Wie bei den meisten Börsengängen wird der Preis in der Nacht zuvor festgelegt. Instacart strebt eine Bewertung von 9,5 Milliarden US-Dollar an, die Preisspanne der 22 Millionen Aktien liegt zwischen 28 und 30 US-Dollar.

"Ich würde sagen, [diese Bewertung ist] fair", zitiert Barron‘s Matthew Tuttle von Tuttle Capital Management. Tuttle nutzt die App von Instacart jede Woche und ist der Ansicht, dass das Unternehmen von der Zunahme der Diebstähle im Einzelhandel und dem potenziellen Wiederaufleben von Covid-19 profitieren werde. "Das könnte ein Home Run werden."

Das 2012 gegründete Unternehmen Instacart hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 2,55 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet, ein Plus von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die von Einzelhändlern und Kunden gezahlten Gebühren, unter anderem für das Premium-Mitgliedschaftsprogramm Instacart+, machten fast drei Viertel des Umsatzes aus. Der Rest kam von Instacart Ads, einem relativ neuen Angebot, das unter CEO Fidji Simo – einem ehemaligen Manager von Meta – entwickelt wurde. Instacart bezeichnet die Werbung in seinen Unterlagen als "hochprofitabel", sagte aber, dass die zukünftigen Werbeeinnahmen schwanken können. Der Erfolg hänge von der Fähigkeit ab, durch die Gewinnung neuer Marken, Kunden und die Expansion in andere Märkte zu skalieren. In den Jahren 2020 und 2021 hat Instacart Verluste verzeichnet. Der Nettogewinn lag im vergangenen Jahr bei 428 Millionen US-Dollar – über drei Viertel des Gewinns stammten aus einem so genannten Steuervorteil.

Instacart hat in Folge des fulminanten Arm-IPOs die Preisspanne für die Aktien von 26 bis 28 auf 28-30 US-Dollar angehoben. Am oberen Ende der Preisspanne wird der Börsengang einen Erlös von 660 Millionen US-Dollar einbringen. 


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Nach dem Vorbild von Arm geht Instacart den sicheren Weg, indem es große Investoren zur Unterstützung seines Börsengangs gewinnt. Mit PepsiCo hat das Unternehmen einen seiner Partner zur Teilnahme an der Transaktion gewonnen. Als Cornerstone-Investoren werden außerdem die norwegische Norges Bank, TCV, Sequoia, D1 Capital Partners LP und Valiant Capital Management fungieren, die laut Börsenprospekt bis zu 60 Prozent der Aktien übernehmen könnten.

Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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