Die Glazer-Familie, die im Besitz von Manchester United ist, könnte den geplanten Verkauf des britischen Fußballclubs absagen. Sind 7,5 Milliarden US-Dollar zu wenig Geld?

Der Aktienkurs von Manchester United hat im US-Handel am Dienstag einen Rekordeinbruch verzeichnet. Auslöser war ein Bericht, wonach der britische Kult-Fußballclub von der Börse genommen werden könnte.

Bis Handelsschluss in New York büßten die Titel 18,2 Prozent an Wert ein und schlossen bei 19,35 US-Dollar. Das ist der stärkste Rückgang seit dem Börsengang im August 2012. Die größte Talfahrt zuvor war zu Beginn der Corona-Pandemie am 12. März 2020, als der Aktienkurs um 13,8 Prozent abgerutscht war.

Im Jahr 2005 hatte die in Florida ansässige Glazer-Familie die Kontrolle über Manchester United übernommen. Im November 2022 hieß es dann, dass ein Verkauf des Vereins geprüft werde. Doch am Wochenende berichtete die britische Zeitung Mail Online, dass die Glazers den Verein vom Markt nehmen wollen. Informierten Kreisen zufolge seien die bisherigen Gebote zu niedrig.

Anfang Juni hatte MarketWatch berichtet, dass Scheich Jassim aus Katar ein fünftes und letztes Gebot für den Kauf von 100 Prozent des Klubs abgegeben hatte. Berichten zufolge lag das Gebot bei nicht mehr als 7,5 Milliarden US-Dollar. Die Glazers hingegen wollen eine Summe in der Nähe von zehn Milliarden Pfund, was etwa 12,6 Milliarden US-Dollar entspricht.

Seit Jahren ohne größere Erfolge

Deswegen wollen die US-Amerikaner den Club vorerst vom Markt nehmen und dann 2025, wenn sich die Marktbedingungen verbessert haben, noch einmal einen Verkaufsprozess starten, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Quelle aus dem Umfeld der Familie.

Die Glazers hoffen auf einen höheren Preis dank steigender Einnahmen aus den Fernsehrechten, der Ausweitung der FIFA-Club-WM auf 32 Mannschaften ab 2025, die sehr lukrativ sein könnte, und der bevorstehenden Weltmeisterschaft 2026. Diese Veranstaltung, die in den USA stattfinden wird, könnte das Interesse amerikanischer Milliardäre an Fußballinvestitionen steigern. Die Glazers glauben, dass dies ihnen helfen könnte, United für einen Preis zwischen sieben und zehn Milliarden Pfund zu verkaufen.

Der Bericht dürfte die Fans des Vereins noch weiter aufbringen, die sich seit langem über die Glazers ärgern. Sie geben den Besitzern eine Mitschuld daran, dass der Traditionsverein in den letzten sechs Spielzeiten nur eine einzige große Trophäe gewonnen hat. So hätten die Amerikaner zu wenig investiert, um die Infrastruktur zu modernisieren. Aktuell liegt ManU auf Platz elf der Premier League.

Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion


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