Die Pleitewelle in der Bankenbranche verunsichert Anleger. Die akute Gefahr eines Flächenbrandes sehen Experten gebannt – dennoch warnen sie vor chronischen Problemen.

Das Bankenbeben ist noch nicht zu Ende: Nicht nur die Silicon Valley Bank meldete Konkurs an, auch die Credit Suisse, die Signature Bank und die First Republic Bank kollabierten in den vergangenen Wochen. Nach der Übernahme der Credit Suisse im März dieses Jahres hieß es: Die große Bankenkrise sei damit vom Tisch.

Dennoch macht sich seither Verunsicherung breit. Viele Anleger verkaufen vorsorglich Titel anderer Regionalbanken – was nicht folgenlos bleibt. So brechen die Papiere der Pac West aus Los Angeles und der Metropolitan Bank aus New York am gestrigen Dienstag um 28 und 20 Prozent ein. Der Branchenindex der Regionalbanken fällt um fünf Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit November 2020.

Laut einer Studie von Goldman Sachs sollen auch Hedgefonds den Abverkauf befeuert haben, schreibt etwa das Handelsblatt und zitiert in diesem Zusammenhang Ed Moya vom Analysehaus Oanda, der davon ausgeht, dass die Turbulenzen in der Bankenwelt nicht so schnell verschwinden dürften. Seine Beobachtung: Investoren hätten sich nun auf die "nächsten schwachen Glieder in der Kette eingeschossen" – Regionalbanken.

Aktuelle Daten des Analysehauses S3 Partners untermauern das: Demnach haben Short-Positionen auf Aktien im SPDR S&P Regional Banking ETF (Ticker KRE) 96 Prozent erreicht, während es vor einer Woche noch 74 Prozent waren. Bei Berücksichtigung der synthetischen Long-Wetten, die bei Leerverkäufen entstehen, bedeute dies, dass mit fast 50 Prozent der Positionen im ETF auf fallende Kurse spekuliert werde, schreibt auch das Onlineportal Finanzmarktwelt.

Ob sich dieser Flächenbrand weiter ausbreiten wird, bleibt derzeit offen. Zwar gehen Finanzexperten davon aus, dass die akute Krise vorbei ist. Dennoch sehen sie chronische Probleme, die der Bankenbranche weiterhin zu schaffen machen könnten.

Eines davon sei das Risiko steigender Kreditausfälle bei Gewerbeimmobilien, schreibt das Handelsblatt. Erstens, weil Büroimmobilien seit der Covid-Pandemie kriseln. Zweitens, weil die Kredite in Niedrigzinszeiten vergeben wurden und nun refinanziert werden müssen. Bei Regionalbanken sei der Anteil solcher Kredite besonders hoch.

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(ner) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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