Noch vor Kurzem konnten Onlinehändler mit ihren Erfolgen die Anleger begeistern. Die Branche profitierte deutlich von der Corona-Pandemie und ihren Auswirkungen. Der US-Großhändler Amazon ist ein Vorreiter in diesem Bereich, jedoch steht das Unternehmen aktuell vor einigen Herausforderungen. In unserem heutigen Artikel erfahren Sie mehr über die aktuelle Lage.

Die Zukunft des Onlinehandels

Die Branche des Onlinehandels, die während der Corona-Pandemie einen starken Aufschwung erlebte, sieht sich nun mit einem spürbaren Rückgang der Nachfrage konfrontiert. Selbst Amazon, eine der größten Onlinehandelsplattformen, ist von diesem Rückgang betroffen. Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI verzeichneten die 1000 umsatzstärksten Onlineshops im vergangenen Jahr erstmals seit 2008 einen Umsatzrückgang. Im Jahr 2020 stiegen die Umsätze der 1000 größten Onlinehändler laut EHI um 33,1 Prozent, und 2021 noch einmal um 16,1 Prozent. Auch im vergangenen Jahr lagen die Umsätze immer noch gut 50 Prozent über dem Niveau vor der Pandemie.

Amazon, einer der Marktführer in der Onlinehandelsbranche, verzeichnete trotz des negativen Trends auf dem Markt insgesamt Umsatzeinbußen. Laut dem aktuellen Finanzbericht generierte der Konzern über alle Geschäftsbereiche hinweg einen Umsatz von 134,4 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders die Einnahmen der Handelsplattform wuchsen, vor allem auf dem nordamerikanischen Heimatmarkt, wo sie 82,6 Milliarden Dollar erreichten. Amazon meldete zudem Rekordumsätze während seiner jährlichen Rabattaktion „Prime Day“. Am 27.09.2023 liegt der Aktienkurs von der Amazon-Aktie bei 119,63 Euro.

Amazon

Klage gegen Amazon

Die Federal Trade Commission der USA hat endlich die lang erwartete Kartellklage gegen Amazon eingereicht. Diese Klage kam nicht überraschend, da es über die Jahre hinweg zahlreiche Beschwerden gab. Amazon wird vorgeworfen, den Verbrauchern durch höhere Preise Schaden zuzufügen und Verkäufer zu benachteiligen, die niedrigere Preise als Amazon anbieten. Diese Klage ist Teil eines breiteren rechtlichen Vorgehens der US-Regierung, das darauf abzielt, die dominante Position großer Tech-Konzerne im Internet einzuschränken. Amazon und andere große Tech-Unternehmen werden beschuldigt, ihre Marktmacht in den Bereichen Suchmaschinen, soziale Medien und Online-Einzelhandel auszunutzen, um die profitabelsten Aspekte des Internets zu kontrollieren. Die FTC-Klage wird von 17 Generalstaatsanwälten unterstützt und folgt auf frühere Bundesklagen gegen Google und Meta, die Muttergesellschaft von Facebook.

Börsennews-Redaktion intern/ sn