Seit Montag kennt die Rheinmetall-Aktie gefühlt nur noch eine Richtung. Die Israelis ziehen nach dem verheerenden Angriff der Terrororganisation Hamas in den Krieg. Die Kurse der Rüstungshersteller klettern weltweit. Rheinmetall erholt sich nach der vorhergehenden Korrektur wieder.

Neue geopolitische Risiken für die Märkte

Die israelische Luftwaffe bombardiert weiter Hamas-Ziele im Gaza-Streifen und bereitet eine Bodenoffensive vor. Die USA schicken einen Flugzeugträger in das östliche Mittelmeer um einen Zwei-Fronten-Krieg abzuwehren und senden erste Munitionslieferungen. Sollte die Hamas wirklich militärisch besiegt und ihre Kommandostruktur entfernt werden, kann das mitunter Monate dauern. Für die Finanz- und Rohstoffmärkte tun sich währenddessen neue geopolitische Risiken auf.

Erholung nach der Korrektur

Rheinmetall ging mit einem Kurs von gut 232 Euro in das Wochenende und eröffnete Montags mit 243,50 Euro. Seit dem klettert die Aktie kontinuierlich durch die Handelswoche, inzwischen steht der Preis für eine Aktie bei unglaublichen 270,90 Euro. Im April stand Rheinmetall noch bei gut 277 Euro, seit dem setzte allerdings eine schleichende Korrektur ein bis in die Regionen zwischen 230 und 240 Euro. Hiervon scheint sich der deutsche Rüstungshersteller nun, aufgrund neuer geopolitischer Risiken zu erholen.

Rheinmetall

Eigentlich nichts Neues im Westen

Allerdings stellt sich die Frage, inwiefern ist diese Erholung fundamental begründet. An den Kurszielen der Analysten hat sich nichts geändert, das mittlere Kursziel lag auch schon vor der Eskalation durch die Hamas bei 297 Euro. An der Auftragslage hat sich natürlich innerhalb dieser Woche auch nichts fundamental geändert und inwiefern Rheinmetall spezifisch Aufträge durch diesen Krieg generieren kann, ist noch völlig unklar. Ein Konflikt dieser Größe, insbesondere wenn Beteiligten in die westliche Rüstungsindustrie eingebunden sind, ist natürlich ein Kurstreiber für eben diese Industrie. Auch sehen manche Anleger diese Titel als natürliches Ziel, während jene Titel mit Israelbezug weltweit fallen.

Korrekturen der Erholung?

Was damit gesagt werden soll, ist folgendes: Viele am Markt sahen Rheinmetall auch schon vorher wieder auf dem Weg in höhere Preis-Sphären auf längere Sicht. Ein so drastischer Ausschlag nach oben, ist trotzdem fundamental „überzogen“. Dementsprechend ist es gut denkbar, dass ein so drastischer, kurzfristiger Ausschlag auch kurzfristig wieder kleinere Korrekturen produziert, während die Aktie langfristig trotzdem gut dastehen sollte. Vorausgesetzt natürlich, dass Rheinmetall auch wirklich in der Lage ist, diese Kursziele substanziell zu untermauern.

Börsennews-Redaktion intern /ts