Bookbuilding

Börsenlexikon
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Das Bookbuilding-Verfahren im Zuge einer Neuemission oder eines Börsengangs

Einführung:

Das Bookbuilding-Verfahren ist ein Prozess, der im Börsenhandel verwendet wird, um den Ausgabepreis einer Aktie oder Anleihe bei einem Börsengang oder einer Emission festzulegen. Es ermöglicht Unternehmen, das Interesse von Investoren an ihren Wertpapieren zu messen und somit eine angemessene Preisspanne für den Verkauf festzulegen. In diesem Artikel werden wir das Bookbuilding-Verfahren genauer betrachten und seine Bedeutung im Börsenhandel erläutern.

Definition:

Beim Bookbuilding-Verfahren werden potenzielle Investoren gebeten, ihre Kauf- oder Zeichnungsbereitschaft für die angebotenen Wertpapiere auszudrücken. Dies geschieht in der Regel durch die Abgabe von Geboten, die den Preis und die Anzahl der gewünschten Aktien oder Anleihen angeben. Diese Informationen werden in einem "Buch" (Book) gesammelt, das als Grundlage für die Festlegung des endgültigen Ausgabepreises dient.

Ablauf des Bookbuilding-Verfahrens: Das Bookbuilding-Verfahren besteht aus mehreren Schritten:

  1. Ankündigung der Emission: Das Unternehmen, das Wertpapiere emittieren möchte, kündigt den Börsengang oder die Emission an. Dabei werden wichtige Informationen wie die Art der Wertpapiere, die geplante Menge und der Zeitplan bekannt gegeben.

  2. Marketing und Investorensuche: Das Unternehmen oder sein Konsortium aus Banken und Finanzinstituten führen eine Marketingkampagne durch, um das Interesse potenzieller Investoren zu wecken. Dabei werden Informationen über das Unternehmen, seine Geschäftstätigkeit und die Chancen und Risiken der Investition bereitgestellt.

  3. Gebotsabgabe: Potenzielle Investoren geben ihre Gebote ab, indem sie den Preis und die Menge der gewünschten Wertpapiere angeben. Diese Gebote können sowohl im Rahmen eines Preises oder einer Preisspanne erfolgen.

  4. Buchbildung: Die erhaltenen Gebote werden gesammelt und in einem Buch (Book) festgehalten. Dabei werden die Gebote nach Preis und Menge geordnet. Das Buch gibt einen Überblick über das Interesse der Investoren und zeigt, zu welchem Preis die Nachfrage am höchsten ist.

  5. Preisfestlegung: Basierend auf den eingegangenen Geboten und dem Interesse der Investoren wird der endgültige Ausgabepreis festgelegt. Dieser Preis liegt in der Regel in der Nähe des Preises, bei dem die Nachfrage das Angebot am besten widerspiegelt.

Vorteile des Bookbuilding-Verfahrens: Das Bookbuilding-Verfahren bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen Preisfindungsmethoden im Börsenhandel:

  1. Effiziente Preisfindung: Das Bookbuilding-Verfahren ermöglicht es, den Ausgabepreis auf Grundlage des tatsächlichen Interesses der Investoren festzulegen. Dadurch kann eine angemessene Bewertung der Wertpapiere erreicht werden.

  2. Flexibilität: Das Verfahren erlaubt es dem Unternehmen, die Preisspanne und die endgültige Preisfestlegung an die Markt

Das Bookbuilding ist eine Variante der Preisfindung bei der Emission von Wertpapieren. Auch wenn das Bookbuilding gern als Synonym für das Bookbuilding-Verfahren genutzt wird, so handelt es sich dabei lediglich um den namens gebenden Teil des gesamten Bookbuilding-Verfahrens. Konkret ist mit dem Bookbuilding die Zeichnungsfrist gemeint, die auch als Order-Taking-Phase bezeichnet wird. In diesem Zeitraum können alle interessierten Anleger ihre Kauforders in Form von Zeichnungsaufträgen abgeben. Diese Orders können von den Anlegern limitiert werden, wenn sie nicht bereit sind, einen Preis am oberen Ende der Bookbuilding-Spanne zu akzeptieren. Aufgrund der Nachfrage, die während des Bookbuilding vom Konsortialführer beziehungsweise dem Bookrunner in einem elektronischen Orderbuch ermittelt wird, kann ein realistischer, marktnaher Preis für die endgültige Emission ermittelt und schließlich festgelegt werden.