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Euromarkt Börsenlexikon Vorheriger Begriff: Euroland Nächster Begriff: Euronotes

Definition, Bedeutung und Geschichte des Euromarkts

Der Euromarkt ist ein internationaler Finanzmarkt, auf dem europäische Unternehmen und Regierungen sich Geld leihen oder Anleihen ausgeben können. Der Markt wurde in den 1950er Jahren entwickelt, als eine Reihe von US-amerikanischen Banken begannen, in Europa Kredite zu vergeben. Seitdem hat sich der Euromarkt zu einem wichtigen Element der globalen Finanzwirtschaft entwickelt.

Definition des Euromarkts

Der Euromarkt ist ein Markt für kurz- und langfristige Kredite sowie für Anleihen, der von europäischen Unternehmen und Regierungen genutzt wird. Auf diesem Markt können sie sich in einer Währung ihrer Wahl finanzieren oder Anleihen ausgeben. Der Markt ist international ausgerichtet und die meisten der Transaktionen werden in US-Dollar oder Euro abgewickelt.

Geschichte des Euromarkts

Der Euromarkt wurde in den 1950er Jahren entwickelt, als US-amerikanische Banken begannen, Kredite an europäische Unternehmen und Regierungen zu vergeben. Die Banken taten dies, indem sie Dollars an die Empfänger vergaben, die diese dann in Euro umtauschten. Diese Entwicklung führte zur Entstehung des Euromarkts, da es für die Empfänger billiger war, Geld in Euro aufzunehmen, anstatt Dollars zu leihen und sie dann umzutauschen.

In den 1960er Jahren wurde der Euromarkt immer wichtiger, da immer mehr Unternehmen und Regierungen sich auf diesem Markt finanzierten. Die großen US-amerikanischen Banken wie Chase Manhattan, Morgan Guaranty und Citibank dominierten den Markt, und der Euromarkt wurde zum größten Finanzmarkt der Welt.

Bedeutung des Euromarkts in der Finanzwirtschaft

Der Euromarkt hat eine wichtige Rolle in der globalen Finanzwirtschaft. Er bietet Unternehmen und Regierungen die Möglichkeit, sich in einer Währung ihrer Wahl zu finanzieren und Anleihen auszugeben. Dadurch können sie Risiken durch Währungsschwankungen reduzieren und flexibler auf Veränderungen im Markt reagieren.

Der Euromarkt ist auch ein wichtiger Kanal für die Finanzierung von internationalen Projekten, wie zum Beispiel großen Infrastrukturprojekten oder Übernahmen. Aufgrund der internationalen Ausrichtung des Marktes können Unternehmen und Regierungen leichter auf eine breitere Basis von Investoren zugreifen.

Darüber hinaus hat der Euromarkt auch einen Einfluss auf die Geldpolitik der Zentralbanken, da sich die Zinsen auf dem Markt auf die Zinssätze der jeweiligen Währungen auswirken können. Die Zentralbanken müssen deshalb auch den Euromarkt im Auge behalten, um die Stabilität der Währungen zu gewährleisten.

Der Euromarkt und die Währung "Euro"

Der Euromarkt hat eng mit der Währung Euro zu tun, auch wenn er schon lange vorher existiert hat. Der Name "Euromarkt" geht auf die Tatsache zurück, dass die meisten Transaktionen auf diesem Markt in Euro abgewickelt werden. Seit der Einführung des Euro als gemeinsame Währung der Eurozone im Jahr 1999 hat der Euromarkt eine noch größere Bedeutung erlangt, da Unternehmen und Regierungen nun in einer einheitlichen Währung handeln können, ohne das Risiko von Wechselkursschwankungen berücksichtigen zu müssen. Der Euro hat den Euromarkt auch international noch attraktiver gemacht, da er eine der meistgehandelten Währungen weltweit ist.

Fazit

Der Euromarkt ist ein wichtiger internationaler Finanzmarkt, der es Unternehmen und Regierungen ermöglicht, sich in einer Währung ihrer Wahl zu finanzieren und Anleihen auszugeben. Er hat eine wichtige Rolle in der globalen Finanzwirtschaft und beeinflusst auch die Geldpolitik der Zentralbanken.

Der Euromarkt ist ein internationaler Markt, auf dem Finanztransaktionen in konvertiblen Währungen außerhalb ihres Ausgabelandes getätigt werden. Der Euromarkt setzt sich aus dem Eurogeldmarkt, d. h. kurze Laufzeiten, und dem Eurokapitalmarkt, d. h. lange Laufzeiten, zusammen. Das Kennzeichen der Euromärkte ist, dass sie keinen nationalen Gesetzesvorschriften und keiner direkten Kontrolle einer nationalen oder internationalen Währungsbehörde unterliegen. Dabei finden die Transaktionen in den einzelnen Eurowährungen außerhalb des jeweiligen Währungshoheitsgebietes statt. Er entwickelt sich nach den Prinzipien des freien Wettbewerbs und wird allein durch den Zins reguliert, der sich durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage frei bildet. Eigentlich ist die Bezeichnung «Euro» irreführend. Beim Euromarkt handelt es sich keineswegs um einen geographisch abgegrenzten internationalen Finanzmarkt, sondern um einen weltweiten Geld und Kapitalmarkt in fremden Währungen mit Partnern aus allen Ländern der Erde.