Offenmarktpolitik

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Welche Optionen hat die Zentralbank im Rahmen ihrer Offenmarktpolitik?

Die Offenmarktpolitik ist eine geldpolitische Maßnahme, die von Zentralbanken durchgeführt wird, um das Geldangebot und die Geldnachfrage im Land zu beeinflussen und somit die Wirtschaftstätigkeit zu steuern. Die Offenmarktpolitik wird in der Regel durch den Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen oder anderen Wertpapieren auf dem offenen Markt umgesetzt, um den Zinssatz und damit die Kreditkosten zu beeinflussen.

Wenn die Zentralbank Staatsanleihen auf dem offenen Markt kauft, erhöht sich die Nachfrage nach diesen Wertpapieren und der Preis steigt. Dies führt zu einem Rückgang der Rendite und somit zu einem Rückgang der Zinssätze. Dadurch wird es für Unternehmen und Verbraucher günstiger, Kredite aufzunehmen, was zu einem Anstieg der Wirtschaftstätigkeit und der Investitionen führen kann.

Wenn die Zentralbank dagegen Staatsanleihen auf dem offenen Markt verkauft, sinkt die Nachfrage nach diesen Wertpapieren und der Preis fällt. Dadurch steigt die Rendite und somit die Zinssätze. Dies kann dazu führen, dass Unternehmen und Verbraucher weniger bereit sind, Kredite aufzunehmen, was zu einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit und Investitionen führen kann.

Die Offenmarktpolitik ist ein wichtiges Instrument der Zentralbanken, um die Wirtschaftstätigkeit zu steuern und die Inflation zu kontrollieren. Sie kann jedoch auch Auswirkungen auf den Aktien- und Anleihemarkt sowie auf den Wechselkurs haben.

Wo gilt die Offenmarktpolitik?

Die Offenmarktpolitik wird in der Regel von Zentralbanken durchgeführt, die eine unabhängige Geldpolitik betreiben, um die Wirtschaftstätigkeit zu steuern. Dies ist in vielen Ländern der Fall, einschließlich der USA (Federal Reserve), der Eurozone (Europäische Zentralbank), Japan (Bank of Japan) und Großbritannien (Bank of England).

Die Offenmarktpolitik gilt somit in allen Ländern, in denen eine Zentralbank vorhanden ist und die Offenmarktpolitik als Instrument zur Steuerung der Wirtschaft eingesetzt wird. Allerdings kann die Umsetzung der Offenmarktpolitik von Land zu Land unterschiedlich sein, da es verschiedene Faktoren gibt, die die Wirtschaft beeinflussen und die Entscheidungen der Zentralbanken beeinflussen können.

Mit Hilfe der Offenmarktpolitik versuchen Zentralbanken die Liquidität und den Zins auf den Geldmärkten zu beeinflussen. Dazu bietet beispielsweise die Europäische Zentralbank, im Rahmen ihrer Offenmarktpolitik, an, den Geschäftsbanken Wertpapiere ab zukaufen und ihnen dafür Liquidität zur Verfügung zu stellen. Damit kann die Kreditvergabe verbessert oder die Eigenkapitalbasis der Bank gestärkt werden. Im Gegenzug kann die Zentralbank auch Wertpapiere verkaufen und damit Geld aus den Finanzmärkten abziehen. Dabei wird der Handel mit kurz- und langlaufenden Wertpapieren unterschieden. Ferner findet eine Unterscheidung statt, ob die Geschäfte endgültig sind oder ob sie nach einer bestimmten Frist rückgängig gemacht werden. In der Offenmarktpolitik werden folgende Offenmarktgeschäfte unterschieden: Hauptrefinanzierungsgeschäft, längerfristiges Refinanzierungsgeschäft, Feinsteuerungsoperationen und strukturellen Operationen.