AKTIEN IM FOKUS: Vonovia schwanken mit Sektor - Gewinne trotz Barclays-Abstufung

vom 27.03.2023, 12:03 Uhr
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Bild: pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Vonovia sind am Montag mit dem Sektorumfeld geschwankt. Eine Abstufung durch die britische Barclays-Bank belastete die Papiere des Immobilienkonzerns zeitweise deutlich, mit einem Spitzenabschlag von 1,6 Prozent am Montagmorgen. Analyst Paul May von Barclays reihte sich ein bei den Bilanz-Skeptikern für das Unternehmen.

Allerdings berappelte sich der Kurs mit einem Anstieg um zuletzt 1,5 Prozent, was sogar etwas deutlicher war als die Dax -Erholung. Im Immobiliensektor legten sich Anleger zu Wochenbeginn generell nicht fest. Zeitweise blieb von einer frühen Erholung nur ein moderates Plus übrig, zuletzt aber schaffte es der Branchenindex mit plus 1,2 Prozent auf ein Tageshoch. Der Sektor folgte damit einer Erholung des Bankensektors.

Nachdem zuletzt schon Experten auf Risiken hingewiesen hatten, da Vonovia im Gegensatz zu manch anderen Branchenwerten seine Dividende für 2022 nicht komplett gestrichen hatte, fürchtet nun auch der Barclays-Experte May, dass das Unternehmen bilanziell nicht sonderlich gut aufgestellt sei. Weil das Umfeld aktuell schwierig sei, stellt er ein Fragezeichen hinter die Immobilien-Verkaufspläne. Damit könnte die Verschuldungsquoten noch weiter steigen und das Unternehmen eventuelle auf eine Kapitalerhöhung angewiesen sein, so seine Sorge.

May sieht im Sektor generell weitere Kursrisiken. Dieser war am vergangenen Freitag auf ein Tief seit Oktober 2022 gefallen, auch weil die Verunsicherung über den geldpolitischen Kurs der Notenbanken groß bleibt. In der Finanzierungsbranche steigt im Zuge der Bankenkrise außerdem die Sorge vor größer werdenden Kreditausfällen. Generell ließen diese am Montag aber wieder etwas nach: Analysten erklärten die jüngsten Ängste der Anleger zum Beispiel um die Deutsche Bank für nicht gerechtfertigt.

Bis Anfang Februar hatte sich der Stoxx Europe 600 Real Estate mit dem Gesamtmarkt noch merklich erholt wegen der Hoffnung, dass der Zinsgipfel bald erreicht wird. Seitdem geht es aber wieder bergab, auch weil die Notenbanken weitere Zinserhöhungen nicht ausschließen. Als Belastung hinzugekommen sind die Kreditsorgen wegen der Banken-Turbulenzen. Etwa 22 Prozent hat der Index des Immobiliensektors binnen acht Wochen verloren. Seit dem Rekord vom Februar 2020, dem der Index Ende 2021 nochmals nahe kam, hat er sich fast halbiert./tih/niw/mis

Quelle: dpa-AFX

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