Innovation durch neue Halbleitermaterialien

Mit Blick auf den wachsenden Energiebedarf in Rechenzentren setzt der Münchener Halbleiterkonzern Infineon auf technologische Innovationen, um die Leistungsfähigkeit von Netzteilen für Server erheblich zu verbessern. Das Unternehmen plant, künftig die drei Halbleitermaterialien Silizium, Siliziumkarbid und Galliumnitrid zu kombinieren, um die Leistung der sogenannten Power-Supply-Units (PSU) auf bis zu 12 Kilowatt (kW) zu steigern. Zum Vergleich: Aktuell verfügbare PSU erreichen lediglich 3 bis 3,3 kW.

Der Marktstart für ein Netzteil mit einer Leistung von 8 kW ist für das erste Quartal 2025 geplant. Diese Entwicklung ist insbesondere auf den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zurückzuführen, der den Energiebedarf in Servern signifikant antreiben wird. Hochleistungs-Grafikprozessoren verbrauchen derzeit bis zu 1 kW Strom pro Chip, wobei Infineon erwartet, dass sich dieser Verbrauch bis zum Ende des Jahrzehnts verdoppeln wird.

Potenzial für steigende Umsätze?

Infineon rechnet durch diese technologische Aufrüstung mit erheblich steigenden Umsätzen im Geschäft mit KI-Servern. Netzteile stellen dabei nur eine von vielen Komponenten dar, die zur Umsatzsteigerung beitragen. Laut einer Unternehmenspräsentation liegt das potenzielle Umsatzvolumen von Infineon pro KI-Server zwischen 850 und 1.800 Dollar. Im Gegensatz dazu beläuft sich der Umsatzanteil von Infineon-Bauteilen in konventionellen Servern auf weniger als 100 Dollar.

Aktuell notiert der Aktienwert von Infineon bei 37,56 Euro, was einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vortagesschlusskurs von 38,07 Euro darstellt. Trotz einiger positiver Entwicklungen in den vergangenen Tagen bleibt abzuwarten, ob sich dieser Abwärtstrend fortsetzen wird oder ob die Aktie von den angekündigten technologischen Fortschritten profitieren kann.

Mit den geplanten Innovationen und der strategischen Fokussierung auf den KI-Markt positioniert sich Infineon als Vorreiter im Bereich der Hochleistungselektronik für Rechenzentren. Die Kombination aus fortschrittlichen Materialien und leistungsstarken Netzteilen könnte das Unternehmen in eine neue Ära des Wachstums führen, unterstützt durch den zunehmenden Energiebedarf der KI-Infrastruktur.