UAW Fordert Neue Abstimmung in Alabama

Die US-Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) will eine kürzlich erlittene Niederlage in zwei Mercedes-Werken im Bundesstaat Alabama nicht hinnehmen. Nach einem erfolgreichen Gewerkschaftskampf bei Volkswagen hatte die UAW versucht, auch die Beschäftigten der Mercedes-Benz Group (ehemals Daimler) unter ihr Dach zu bringen. Doch in einer jüngsten Abstimmung stimmte die Mehrheit der Arbeitnehmer dagegen, von der UAW vertreten zu werden.

Die Gewerkschaft hat nun bei der US-Arbeitsrechtsbehörde National Labor Relations Board (NLRB) eine Wiederholung der Abstimmung beantragt. Als Begründung führt die UAW widerrechtliches Verhalten von Mercedes-Benz während des Abstimmungsprozesses an. Bloomberg berichtete am Freitag, dass die Gewerkschaft behauptet, das Unternehmen habe gegen gewerkschaftliche Vertretungsrechte verstoßen. 

Mercedes-Benz und die Reaktion auf die Vorwürfe

Mercedes-Benz betonte, dass die Abstimmung geheim und unter Aufsicht der NLRB durchgeführt wurde. „Wir bedauern, dass die UAW diese Entscheidung nicht akzeptiert“, erklärte ein Unternehmenssprecher.

Die UAW hat jedoch Rückenwind durch ihren Erfolg im vergangenen Herbst, als sie nach einem wochenlangen Streik bei den US-Autokonzernen General Motors, Ford und Stellantis bessere Arbeitsbedingungen und Einkommenssteigerungen von etwa 25 Prozent durchsetzen konnte. Diese Erfolge stärken die Position der Gewerkschaft und geben ihr die Zuversicht, die Abstimmung bei Mercedes-Benz erneut anzufechten. Die Zukunft der gewerkschaftlichen Vertretung bei Mercedes-Benz in Alabama bleibt ungewiss, doch die UAW zeigt sich entschlossen, ihre Bemühungen fortzusetzen und für die Rechte der Arbeitnehmer zu kämpfen. Die Entscheidung der NLRB über den Antrag auf eine neue Abstimmung wird mit Spannung erwartet.

Auswirkungen auf die Mercedes-Benz Aktie

Die Entwicklungen um die UAW-Abstimmung und die damit verbundenen Unsicherheiten könnten kurzfristig Auswirkungen auf die Aktie der Mercedes-Benz Group haben. In der letzten Woche verzeichnet die Aktie der Mercedes-Benz Group jedoch eine stabile Performance. Der Kurs liegt aktuell bei etwa 65 Euro. Dies deutet darauf hin, dass die Anleger bisher nicht stark von den aktuellen Gewerkschaftsproblemen beeinflusst wurden. Langfristig könnten jedoch die Entscheidungen der NLRB und mögliche weitere Schritte der UAW die Marktstimmung beeinflussen und die Volatilität der Aktie erhöhen. Investoren sollten daher die Entwicklungen genau beobachten und auf mögliche Anzeichen für Produktionsausfälle oder erhöhte Kosten achten.