Die Auswirkungen des Klimawandels und damit verbundene Naturkatastrophen verursachen der Allianz hohe Kosten. Im dritten Quartal belief sich der Schaden auf beinahe 1,3 Milliarden Euro, was einem nahezu vierfachen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Vor allem Stürme sowie Starkregen und Hagel in Deutschland, Slowenien, Österreich und Italien zerrten an den Einnahmen der größten Versicherungsgesellschaft Europas. In Deutschland wurden die Kosten auf fast 600 Millionen Euro beziffert, in Italien auf etwa 400 Millionen Euro.

Trotz dieser außergewöhnlichen Belastungen sank der operative Gewinn des Dax-Konzerns "nur" um 15 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro. Und das, obwohl die Schäden in der Schaden- und Unfallversicherungssparte 7,3 Prozent der Einnahmen aufzehrten - der höchste Wert seit einem Jahrzehnt. Die Allianz hält dennoch an ihren Jahreszielen fest, mit einem geplanten operativen Gewinn von 13,2 bis 15,2 Milliarden Euro. Nach den ersten neun Monaten liegt dieser bei fast 11 Milliarden Euro. 

Etwas besser sieht es in der Lebens- und Krankenversicherung aus: Trotz eines Rückgangs des operativen Gewinns um etwa fünf Prozent auf 1,3 Milliarden Euro konnte die Fonds-Sparte ihren operativen Gewinn stabil halten. Und auch wenn der Überschuss für die Aktionäre im dritten Quartal mit etwas über zwei Milliarden Euro um fast 30 Prozent niedriger war als im Vorjahreszeitraum, konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 % auf 36,5 Mrd. EUR deutlich gesteigert werden.

Für den Rest des Jahres bleibt der Versicherungskonzern optimistisch. Finanzchef Giulio Terzariol geht sogar so weit, von einer Bandbreite des Vorjahresgewinns von 14,2 Milliarden Euro zu sprechen. Die DZ Bank wiederholte indessen ihr Kaufurteil mit einem Kursziel von 260 EUR für die Allianz-Aktie (DE0008404005). Nach der Bekanntgabe der Zahlen erreichte die Aktie ein Tageshoch von 230 EUR, gab im weiteren Verlauf allerdings fast alle Gewinne wieder ab.