Bundeswehr braucht weiter Munition

In den vergangenen Monaten hat sich die deutsche Rüstungsindustrie, insbesondere die Rheinmetall AG, in einem dynamischen Umfeld bewegt. Die Bundeswehr beauftragte Rheinmetall mit der Produktion und Lieferung von Mittelkalibermunition für den Schützenpanzer Puma. Der Auftragswert für die Munition liegt bei über 350 Millionen Euro. Dieser Auftrag, Teil eines Rahmenvertrags, der insgesamt bis zu 576 Millionen Euro wert ist, beginnt 2023 und soll bis 2027 laufen.

Auch die Nato investiert

Parallel dazu schloss die Beschaffungsagentur der NATO Rahmenverträge mit Unternehmen, darunter das deutsche Unternehmen Junghans Microtec, über Artilleriemunition im Wert von rund 1,1 Milliarden Euro ab. Diese Munition, die in Systemen wie Caesar und Panzerhaubitze 2000 verwendet wird, dient auch dazu, die durch Waffenlieferungen an die Ukraine verringerten Bestände wieder aufzufüllen.

Rheinmetall selbst ist an diesem Deal nicht beteiligt, aber er zeigt, dass die Bündnisstaaten weiter gewillt sind große Summen insbesondere in die Munitionsproduktion zu pumpen, ein wichtiges Feld für Rheinmetall. 

Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich bei einem Besuch des Airbus-Militärstandorts die Bedeutung einer starken deutschen Rüstungsindustrie. Obwohl keine neuen Zusagen gemacht wurden, zeigt dies das politische Engagement für die heimische Rüstungsbranche. 

Rheinmetall weiter stark

Die positive Entwicklung der Rüstungsindustrie spiegelt sich deutlich in der Aktienperformance von Rheinmetall wider. Nach einer Verdopplung des Kurses im Jahr 2022, setzte sich der Aufwärtstrend 2023 und 2024 fort. Analysten des Investmenthauses Stifel sehen weiteres Wachstumspotenzial und haben das Kursziel auf 420 Euro angehoben. Die steigenden Aktienkurse sind ein Indikator für die zunehmende Bedeutung der Rüstungsindustrie in Zeiten globaler Konflikte. Die stabilen Aufträge bieten Planungssicherheit und treiben den Gewinn von Unternehmen, wie Rheinmetall, an. Rheinmetall steht in den Debatten um eine erhöhte Verteidigungsfähigkeit in Europa wortwörtlich an vorderster Front. 

Fazit 

Die deutsche Rüstungsindustrie, insbesondere Rheinmetall, spielen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene eine zentrale Rolle. Der Ukraine-Krieg und die vielen darin eingesetzten Waffen- und Verteidigungssysteme unterstrichen einmal mehr, wie stark die deutsche Rüstungsindustrie eigentlich ist. Ein Fakt, der in den jahrelangen Debatten um die Unterfinanzierung der Bundeswehr teilweise in Vergessenheit geriet. Die politische Unterstützung, welche die Rüstungsindustrie wieder genießt, gepaart mit wachsenden globalen Sicherheitsbedenken, lässt Rheinmetall weiterhin als einen starken Akteur auf dem Rüstungsmarkt und als eine attraktive Aktie für Investoren erscheinen. Allerdings stellt sich natürlich die Frage, inwieweit dieses Wachstum lange aufrechterhalten werden kann und wie viel davon schon eingepreist ist.