Rheinmetall-Aktie: Auftragsboom sorgt für Kursanstieg

Die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall notiert derzeit bei 533 Euro, nachdem sie am Vortag bei 530,80 Euro schloss. Trotz positiver Entwicklungen bleibt die Kursbewegung insgesamt verhalten, und es bleibt abzuwarten, ob sich diese Stabilität fortsetzt.

Aktienkurs und DAX-Gewichtung

Aktuell liegt die Rheinmetall-Aktie knapp 6% unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 565,55 Euro. Das 52-Wochen-Tief lag bei 224,02 Euro. Im DAX rangiert Rheinmetall auf Platz 26, mit einer Marktkapitalisierung von 23,05 Milliarden Euro und einem Anteil von 1,28 % an der Indexgewichtung. Zum Vergleich: SAP führt den DAX mit einer Marktkapitalisierung von 210,17 Milliarden Euro an. Seit April bewegt sich der Rheinmetall-Kurs nach einer vorhergehenden Rallye seitwärts. Steht ein erneuter Kursausbruch bevor?

Volle Auftragsbücher und internationale Nachfrage

Rheinmetalls Auftragslage ist gut gefüllt. Jüngst erhielt der Konzern den Auftrag, 48 geländegängige HX-Lastkraftwagen mit geschützter Kabine an BAE Systems Bofors in Schweden zu liefern. Der Auftrag hat ein Volumen von 71 Millionen Euro, und die Auslieferung soll im dritten Quartal 2024 beginnen. Neben der Lieferung übernimmt Rheinmetall auch Service- und Instandsetzungsleistungen.

Die HX-Fahrzeuge sind international gefragt, nicht nur in Schweden, sondern auch in Deutschland, Australien, Dänemark und Norwegen.

Kursreaktionen auf neuen Großauftrag

Dieser Auftrag beflügelte die Rheinmetall-Aktie, die am Donnerstag mit einem Plus von über zwei Prozent zu den Top-Werten im DAX zählte. Der Kurs nähert sich damit wieder seinem Allzeithoch von rund 570 Euro. Ist dies der Auftakt einer neuen Rallye? Seit Jahresbeginn verzeichnete die Aktie bereits einen Anstieg von über 80 %, erlebte jedoch in den letzten zwei Monaten Gewinnmitnahmen und eine Seitwärtsbewegung.

Positive Aussichten für die Rüstungsbranche

Es spricht einiges dafür, dass die Rheinmetall-Aktie weiter steigen könnte. Die weltweiten Aufrüstungstendenzen könnten dem Unternehmen langfristig zugutekommen. Analysten prognostizieren mittelfristig Kursziele weit über dem aktuellen Allzeithoch. Berenberg, Hauck & Aufhäuser sowie Goldman Sachs sehen das Papier bei 590 bis 680 Euro. Demgegenüber stehen konservativere Schätzungen von UBS und Warburg Research, die Kursziele um 455 Euro nennen und die Aktie derzeit nur zum Halten empfehlen.

Trotzdem verlor die Aktie am Freitag einige Prozentpunkte und könnte eine Weile stagnieren. Kein Experte rät aktuell zum Verkauf, und fallende Kurse könnten eine Einstiegsgelegenheit für Anleger bieten.

Neue Aufträge sichern langfristige Stabilität

Rheinmetall erhielt zudem einen Großauftrag für Artilleriemunition im Wert von knapp 300 Millionen Euro von einem NATO-Mitgliedsstaat. Der Auftrag umfasst mehrere zehntausend Artilleriegeschosse und mehrere hunderttausend Treibladungsmodule, die zwischen 2024 und 2028 geliefert werden sollen. Hintergrund dieser und anderer Aufträge ist die Notwendigkeit, Munitionslager aufgrund des Ukraine-Krieges aufzufüllen.