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Siltronic enttäuscht mit Ausblick - Kurstief seit Ende 2016 04.02.2025, 11:09 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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SILTRONIC AG 47,34 EUR -0,02 % L&S Exchange

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FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein enttäuschender Jahresausblick und Verzögerungen bei den mittelfristigen Zielen haben Siltronic am Dienstag kräftig zugesetzt. Am späten Vormittag büßten die Aktien des Halbleiterwafer-Herstellers 14,7 Prozent auf 37,04 Euro ein. Damit waren sie nicht nur abgeschlagenes MDax -Schlusslicht, sondern markierten auch den tiefsten Stand seit Ende 2016. Der Kurseinbruch von gut 20 Prozent im laufenden Jahr bedeutet auch für diesen Zeitraum einen der hinteren Plätze im Index der mittelgroßen deutschen Unternehmen.

Die erhoffte Nachfragebelebung habe sich nicht eingestellt und die Aussichten für 2025 seien erst einmal trübe, teilte Siltronic mit. Daher rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr mit einem stagnierenden Umsatz, während Analysten bisher ein Wachstum erwartet hatten. Zudem geht Siltronic davon aus, die für 2028 gesetzten Wachstumsziele erst später zu erreichen.

Dazu strich der Waferhersteller die Dividende radikal zusammen. Er will für das vergangene Geschäftsjahr nur 20 Cent je Aktie zahlen und damit einen Euro weniger als ein Jahr zuvor. Analysten hatten zwar eine Senkung erwartet, zeigten sich aber vom Ausmaß überrascht.

Ein Händler bezeichnete den Ausblick des Unternehmens als erneute Enttäuschung. Eine Wachstumsperspektive fehle. Es sei weiter keine Erholung in Sicht, bemängelte auch Analyst Harry Blaiklock von der Schweizer Großbank UBS. Der Ausblick sei schwach. Um die Jahresziele zu erreichen, brauche Siltronic in der zweiten Hälfte eine deutliche Verbesserung. Der Experte geht davon aus, dass die Konsensschätzung für das operative Jahresergebnis (Ebitda) nun um 15 bis 20 Prozent sinkt.

Die Ziele für 2025 und die Verschiebung der mittelfristigen Ziele belasteten, auch wenn der Markt bereits mit konservativeren Annahmen gerechnet habe, schrieb Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank. "Es scheint, dass die hohen Lagerbestände länger als erwartet belasten und gleichzeitig die Visibilität gering bleibt."

Etwas weniger harsch fiel das Urteil von Jefferies-Experte Constantin Hesse aus. Immerhin seien die Verkaufspreise bisher robust geblieben, heißt es in einer ersten Reaktion. Zudem dürfte im Kurs eine noch länger auf sich warten lassende Geschäftsbelebung bereits weitgehend eingepreist sein. Den Titeln half das aber ebenso wenig wie die Einschätzung von Hesse und UBS-Experte Blaiklock, dass die Quartalszahlen über den Erwartungen lägen.

Die Siltronic-Aktien stehen schon länger unter Druck. Die Verluste seit Ende 2021 sind mittlerweile auf fast 75 Prozent angewachsen. Anfang 2022 war zunächst die Übernahme von Siltronic durch den taiwanischen Chip-Zulieferer Globalwafers geplatzt, weil das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die notwendige Genehmigung nicht erteilt hatte. Der Kurs war daraufhin stark unter Druck geraten. Ab 2023, vor allem aber 2024, setzten dann die zunehmend trägeren Geschäfte dem Kurs zu.

An der Börse ist Siltronic gut 1,1 Milliarden Euro wert und damit in Sachen Marktkapitalisierung der kleinste MDax-Wert. Erst 2023 war das Unternehmen infolge einer schwachen Kursentwicklung vorübergehend in den Nebenwerteindex SDax abgestiegen; Ende des gleichen Jahres aber wieder in den MDax zurückgekehrt./gl/mis/jha/

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