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Die deutschen Bierbrauer haben ein doppeltes Absatzproblem 23.04.2025, 06:32 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Exportchancen für deutsches Bier haben sich auf einigen außereuropäischen Märkten merklich eingetrübt. Zölle sind nicht nur für die Exporteure in die USA ein großes Thema. Die restlichen Russlandexporte dürften nach Experteneinschätzung durch hohe Zölle geradezu wegbrechen.

Letztlich könnten Biertrinker in Deutschland preislich von den schlechteren Exportchancen sogar profitieren. Denn in der deutschen Braubranche bestehen erhebliche Überkapazitäten, und der Bierabsatz im Inland schrumpft im laufenden Jahr kräftig weiter, wie die Zahlen für die ersten Monate zeigen.

"Die deutschen Brauereien sind seit dem 5. April 2025 von dem zehnprozentigen Basiszollsatz der USA betroffen sowie bei Bier in Aluminiumdosen von dem 25-prozentigen Zusatzzoll auf den Aluminiumanteil", sagt der Geschäftsführer des Verbandes der Ausfuhrbrauereien Nord-, West- und Südwestdeutschlands, Rodger Wegner. Im Juli könnte der Zoll sogar auf 20 Prozent steigen, falls sich die USA und die EU nicht bei den generellen Zöllen einigten. Der Handelskonflikt mit den USA habe die Aussichten eingetrübt.

Wohin geht das meiste Exportbier?

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes geht mit 18 Prozent der deutschen Bierproduktion fast ein Fünftel in den Export. Das waren 1,45 Milliarden Liter. Die größten Absatzmärkte waren 2024 wertmäßig Italien mit 324 Millionen Euro, China mit 94 Millionen Euro, Russland mit 85 Millionen Euro, Frankreich mit 71 Millionen Euro und die USA mit 68 Millionen Euro.

In den vergangenen Jahren hat der vergleichsweise stabile Export den Brauereien geholfen, die noch stärkeren Absatzeinbrüche im Inland besser zu verkraften. Zwischen 2014 und 2024 ging der Inlandsabsatz um 15 Prozent zurück, während der Export um 6 Prozent schrumpfte.

Von einer Verzehnfachung des Zolls in Russland auf 1 Euro je Liter Bier sind nach Ansicht von Niklas Other, Herausgeber des Getränkefachmarktmagazins "Inside", die dort noch vertretenen Hersteller von Billigbier betroffen. "Das sind damit wieder Überkapazitäten, die jetzt auf andere Exportmärkte und auch auf den deutschen Biermarkt drücken", beschreibt er. Etliche Hersteller von großen deutschen Biermarken hatten sich hingegen bereits nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 aus dem russischen Markt zurückgezogen.

Viele Preisaktionen im Handel

Aber nicht nur in der untersten Preislage bleibe der Wettbewerb zum Vorteil der einheimischen Biertrinker groß. Wie das Ostergeschäft wieder gezeigt habe, setzten Handelskonzerne Sonderangebote bei Bier mit Preisen zu 9,99 Euro je Kasten 20 Halbliterflaschen nach wie vor regelmäßig als "Lockvogel" ein, um Kunden in ihre Läden zu ziehen. "Wer kauft dann schon zum Normalpreis, wenn er weiß, dass demnächst bestimmt wieder ein Angebot kommt", sagt Other. Bei der meist getrunkenen Biersorte Pils in Deutschland würden seit langem mehr als zwei Drittel der Biermenge über Aktionsangebote verkauft.

Mit Veltins und Krombacher zeigen sich zwei Hersteller von großen Biermarken aus Nordrhein-Westfalen bei ihrem Exportgeschäft gelassen. Die Exportmärkte außerhalb Europas seien stark umkämpft und liefen allzu oft auf einmalige Lieferungen heraus.

Wie es bei bekannten Marken aussieht

"Unsere Konzentration liegt auf den europäischen Nachbarländern, die uns mit verlässlichen Importeuren in Italien, Spanien und den Niederlanden veritables Absatzpotenzial und gastronomische Wertschätzung geben", sagt Veltins-Geschäftsführer Volker Kuhl. Nach einer Absatzschwäche im Jahr 2024 rechne das Unternehmen mit einem Zuwachs für 2025.

Bei der Privatbrauerei Krombacher mache der Export mit etwa fünf Prozent nur einen ganz kleinen Teil des Absatzes aus. "Dazu exportieren wir auch nur verschwindend geringe Mengen in die USA, die nicht wirklich ein Fokusland für unsere Exportaktivitäten sind. Nach Russland liefern wir seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine gar nicht mehr", sagt ein Sprecher.

Der Bierhersteller Oettinger, der außerhalb Bayerns unter anderem eine Brauerei in Mönchengladbach besitzt, will Asien stärker in den Fokus nehmen. "Auch uns tangiert die Branchenentwicklung. Nicht nur vor diesem Hintergrund haben wir unsere Ausrichtung bei Oettinger Getränke verändert. Wir arbeiten zudem intensiv daran, den Export nach Asien zu intensivieren, um neue Märkte zu erschließen und unsere internationale Präsenz weiter auszubauen", hieß es.

Auf das Wetter kommt es an

Der Bierabsatz im Inland verlief unterdessen in den ersten beiden Monate 2025 nach den Worten von Experte Other auch für die Branche erschreckend schwach. Insgesamt sei der Bierabsatz in Deutschland im Januar und Februar um gut 570.000 Hektoliter im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geschrumpft. "Das sind fast 115 Millionen Halbliter-Krüge, denen sich die Biertrinker verweigert haben", meint Other. Auch für das Gesamtjahr sei die Prognose eher mau: "Da müsste ein Supersommer kommen, um den deutschen Brauern den Absatz zu retten."/vd/DP/mis

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