Kernkraftgegner warnen vor Gefahren in Atom-Zwischenlagern 28.10.2024, 15:22 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
E.ON 15,03 EUR -3,44 % Lang & Schwarz

HANNOVER (dpa-AFX) - Angesichts der in Deutschland ungelösten Frage der Atomendlagerung haben Anti-Atom-Organisationen vor massiven Sicherheitsmängeln in den bestehenden Zwischenlagern gewarnt. "Wir haben kein einziges Zwischenlager, was ausreichend sicher ist. Das ist jetzt schon Stand der Dinge", sagte Helge Bauer von der Organisation "ausgestrahlt" in Hannover.

Die Bundesregierung habe bisher kein sinnvolles Konzept vorgelegt, wie sie damit umgehen wolle, dass der Atommüll deutlich länger in den Zwischenlagern verbleiben müsse als einst gehofft. Auch fehlten noch immer geeignete Schutzkonzepte vor Terroranschlägen oder Sabotage.

Forderung: Regierung muss neues Konzept für Zwischenlager vorlegen

Die Regierung müsse daher dringend ein Konzept zur Atommüll-Zwischenlagerung vorlegen, bei dem die Minimierung von Gefahren für die Bevölkerung die oberste Priorität habe, forderte Bauer. Innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte würden viele Zwischenlager ihre Genehmigungen verlieren. "Auch die Castoren sind nur für 40 Jahre genehmigt worden", führte Bauer aus. So würden die ersten 2032 in Gorleben sozusagen ihren TÜV-Stempel verlieren.

In Deutschland läuft derzeit die Suche nach einem geeigneten Standort für ein Endlager für hoch radioaktive Abfälle. Das Bundesumweltministerium geht davon aus, dass bis 2050 ein entsprechendes Endlager gefunden sein wird und damit etwa 20 Jahre später als ursprünglich geplant. Wann dann wirklich Atommüll eingelagert werden kann, ist noch völlig offen. Auch die Endlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen ist ein Dauerstreitthema. Der hierfür vorgesehene Schacht Konrad bei Salzgitter, ein ehemaliges Eisenerzbergwerk, wird derzeit vorbereitet, und soll frühestens 2027 in Betrieb gehen. Kritiker bemängeln eine fehlende Sicherheit.

Bei der Endlagersuche geht es um einen Ort in der Tiefe zur dauerhaften Lagerung von 27.000 Kubikmetern hochradioaktiven Müll aus mehr als 60 Jahren Atomkraft in Deutschland. Es soll ein Ort gefunden werden, der für eine Million Jahre sicher ist, da der Müll hunderttausende Jahre strahlt. Aufbewahrt wird er aktuell in 16 oberirdischen Zwischenlagern in verschiedenen Bundesländern.

Droht Akzeptanz des Endlagersuchverfahrens wieder zu scheitern?

Bauer warnte davor, dass das aktuelle Endlagersuchverfahren wie einst am Standort Gorleben zu scheitern drohe - wegen mangelnder Akzeptanz, fehlender Transparenz und verkürzter Bürgerbeteiligung: "Wir kommen dann wieder ganz schnell an so einen Punkt, dass sowieso das Vertrauen über die Jahre, wo diese Standortsuche jetzt läuft, in der Bevölkerung immer kleiner geworden ist in dieses Verfahren." Viele, die sich am Anfang da stark engagiert hätten, hätten sich bereits wieder aus dem Verfahren zurückgezogen, weil sie sich gegen die staatlichen Behörden nicht durchsetzen könnten oder auch keinen Platz für eine echte Beteiligung fänden.

Um auf die Probleme mit dem deutschen Atommüll aufmerksam zu machen, veröffentlichten mehrere Anti-Atom-Organisationen auf 468 Seiten einen Überblick über die Atommülllagerung in Deutschland vor. Darin sind über 216 Atomanlagen an 71 Standorten aufgeführt. Demnach sind 84 aktuell in Betrieb, 56 Anlagen sind stillgelegt oder im Rückbau./agy/DP/mis

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 0,83
Hebel: 18
mit starkem Hebel
Ask: 3,70
Hebel: 4
mit kleinem Hebel
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UQ4CP9 UJ3QGB. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
2 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
3 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
4 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
5 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
6 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
7 Deutschland und Polen wollen Partnerschaft vertiefen Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Weitere News

Gestern 22:40 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 22:39 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 22:10 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 21:46 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Gestern 21:33 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer