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Investitionen in Energienetze zahlen sich für Eon aus 12.11.2025, 16:06 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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E.ON 15,57 EUR +0,06 % Lang & Schwarz

(neu: Analysten im 2. Absatz, Kurs aktualisiert)

ESSEN (dpa-AFX) - Ein starkes Netzgeschäft hat den Energieversorger Eon in den ersten neun Monaten des Jahres angeschoben. Die Essener hatten zuletzt viel Geld in den Ausbau der Energienetze gesteckt und tun dies noch immer. Nun glich der Zuwachs aus deren Betrieb den Ergebnisrückgang im Vertrieb teilweise aus. Im Vergleich zum ersten Halbjahr schwächte sich das Wachstum des operativen Konzerngewinns aber etwas ab, ebenso bei den Investitionen. Die Jahresprognose bestätigte Finanzchefin Nadia Jakobi. An der Börse reagierten die Anleger negativ.

Der Kurs der im Dax notierten Eon-Aktie fiel bis zum Nachmittag um fast fünf Prozent auf 15,27 Euro, was den letzten Platz im deutschen Leitindex bedeutete. Seit dem Jahreswechsel hat sie damit immer noch um rund 36 Prozent zugelegt. Den Großteil davon hat das Papier allerdings im ersten Halbjahr eingefahren. Seitdem bewegt es sich zwischen 14,50 und 16,50 Euro je Aktie.

Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (ber Ebitda) stieg in den neun Monaten bis Ende September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro, wie Eon am Mittwoch in Essen mitteilte. Für das Gesamtjahr stehen weiterhin 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro im Plan.

JPMorgan-Analyst Javier Garrido machte in der Telefonkonferenz zu den Neunmonatszahlen eine gewisse Enttäuschung des Managements über die deutsche Politik in der Frage des Energienetzausbaus aus. Bis zum Jahresende hoffe man zwar auf mehr Klarheit, die Anleger dürften allerdings eher an der Seitenlinie abwarten. Barclays-Experte Peter Crampton hatte in seinem Kommentar am Morgen bereits an den überdurchschnittlich guten Lauf der Aktien erinnert.

Mit rund drei Vierteln steuerte das Netzgeschäft im Dreivierteljahr wie gewohnt den Löwenanteil bei. Hier schwoll der operative Gewinn um rund 18 Prozent an, während das Vertriebsgeschäft ebenso starke Einbußen verzeichnete.

Das Netzgeschäft ist stark von regulatorischen Rahmenbedingungen abhängig, da Eon in seiner Ertragskraft in weiten Teilen an die von der Bundesnetzagentur vorgegebene Verzinsung gebunden ist. Noch offen ist, wie diese im Strom-Geschäft für die Jahre ab 2029 aussehen wird. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur soll noch in diesem Jahr fallen.

Eon ist Deutschlands größter Stromversorger und -netzbetreiber. Er zählt im Heimatmarkt rund zwölf Millionen Strom- und zwei Millionen Erdgaskunden. Fast ein Drittel des Strom-Verteilnetzes gehört zum Konzern.

Wegen der noch unklaren Verzinsung gegen Ende des Jahrzehnts hat sich Eon zu den Investitionszielen über das Jahr 2028 hinaus bisher nicht geäußert. Bis dahin sollten es seit 2024 rund 43 Milliarden Euro werden, davon 8,6 Milliarden Euro im laufenden Jahr. Bis Ende September investierte der Konzern 5,1 Milliarden Euro und damit 8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Das vorgelegte Zahlenwerk sei solide, notierte RBC-Analyst Alexander Wheeler. Er und Garrido von JPMorgan merkten zwar an, dass das Vertriebsgeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Dies führten sie aber auf periodische Effekte und eine Normalisierung der Marktbedingungen zurück. Dennoch sehen die Analysten das Vertriebsgeschäft auf Kurs zu den Jahreszielen.

So belastete etwa wie bereits im ersten Halbjahr, dass in Großbritannien mittlerweile mehr Kunden Festverträge haben. Daran verdient der Konzern üblicherweise weniger. Zudem drückten in Deutschland Rückstellungen für Sparmaßnahmen auf den operativen Gewinn, ebenso wie Periodisierungseffekte. Diese entstehen etwa, wenn die tatsächlich abgerufenen Strommengen von den zuvor angenommenen Volumina abweichen. Insgesamt dürften sich die Timing-Effekte im Jahresvergleich aber weitgehend ausgleichen./lew/mis/stk/he

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