ROUNDUP

Airbus will Flugzeugproduktion 2024 deutlich steigern - Aktie sackt ab 09.11.2023, 13:55 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
RTX Corporation Reg Shs 152,12 EUR -0,22 % Lang & Schwarz

TOULOUSE (dpa-AFX) - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus will im nächsten Jahr trotz Problemen bei Zulieferern deutlich mehr Jets fertigstellen als 2023. "Wir fahren die Produktion der A320neo und der A220 weiter hoch", sagte Vorstandschef Guillaume Faury am Mittwochabend in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Nach der für das laufende Jahr geplanten Auslieferung von rund 720 Verkehrsflugzeugen werde die Zahl 2024 "signifikant" höher liegen. An der Börse sorgten allerdings die Gewinnzahlen aus dem dritten Quartal für Enttäuschung. Grund waren hohe Extrakosten für die Entwicklung neuer Satelliten.

Die Airbus-Aktie verlor am Donnerstag bis zum frühen Nachmittag rund drei Prozent auf 126,64 Euro und war damit der größte Verlierer im Dax. Zwar wurde sie noch knapp 14 Prozent teurer gehandelt als zum vergangenen Jahreswechsel. Im Juli hatten Anleger jedoch zeitweise mehr als 138 Euro für eine Airbus-Aktie bezahlt.

Für den weiteren Ausbau der Flugzeugproduktion verhandelt Airbus laut Faury derzeit mit wichtigen Zulieferern wie den Triebwerksherstellern Pratt & Whitney und CFM. Die RTX-Tochter Pratt & Whitney hat gerade hunderte Airbus-Jets wegen eines Materialfehlers in den Turbinen recht kurzfristig in die Werkstätten zurückgerufen. Davon betroffen ist auch Pratt & Whitneys deutscher Partner MTU aus München.

Im laufenden Jahr dürften die Probleme die Flugzeugproduktion aus Sicht der Airbus-Führung zwar kaum belasten. Faury will aber sicherstellen, dass Pratt & Whitney trotz des Zusatzaufwands im Wartungsgeschäft auch im kommenden Jahr so viele Antriebe für neue Jets bauen kann wie erhofft. Wie viele Flugzeug-Auslieferungen Airbus für 2024 anpeilt, will der Manager daher erst bei der Vorlage der nächsten Jahresbilanz im Februar sagen.

Nach dem Geschäftseinbruch während der Corona-Krise kann Airbus den hohen Bedarf nach neuen Flugzeugen ohnehin kaum bewältigen. Allein in den ersten neun Monaten des Jahres holte der Hersteller Bestellungen über 1241 neue Passagier- und Frachtjets herein. Stornierungen sind dabei schon abgezogen. Ende September lag Airbus' Auftragsbestand bei 7992 Maschinen - mehr als das Zehnfache der derzeitigen Jahresproduktion.

Vor allem Jets aus der Mittelstrecken-Modellfamilie A320neo sind gefragt: Airbus errichtet deshalb bereits neue Endmontagelinien. Bis zum Jahr 2026 soll die Produktion der A320neo-Familie auf 75 Maschinen pro Monat wachsen. Zu der Reihe gehört auch der neue Airbus A321XLR - der erste richtige Langstreckenjet mit dem schmalen Rumpf eines Mittelstreckenjets. Faury will das erste Exemplar weiterhin spätestens Mitte 2024 ausliefern.

Konkurrent Boeing aus den USA hat nichts Vergleichbares im Programm und muss an seinem krisengebeutelten Mittelstreckenjet-Modell 737 Max zurzeit auch noch ärgerliche Produktionsfehler beheben.

Auch die Nachfrage nach größeren Flugzeugen für die Langstrecke zieht inzwischen wieder an: Airbus will deshalb ab dem Jahr 2026 nun monatlich 10 Großraumjets vom Typ A350 fertigstellen. Bisher hatte sich das Management für Ende 2025 monatlich 9 Maschinen zum Ziel gesetzt.

Unterdessen zeigte Faury keine Zweifel, dass Airbus in diesem Jahr tatsächlich 720 Verkehrsflugzeuge an seine Kunden übergeben kann. Nach den ersten zehn Monaten mit 559 ausgelieferten Jets stünden im November und Dezember insgesamt noch 161 Maschinen aus, sagte der Manager.

Im dritten Quartal trübten jedoch gestiegene Kosten für die Entwicklung neuer Satelliten die Gewinnentwicklung im Konzern. Während das Geschäft mit Verkehrsflugzeugen mehr abwarf als ein Jahr zuvor, sackte die Rüstungs- und Raumfahrtsparte sogar in die roten Zahlen. Dennoch sieht Faury den Hersteller auf Kurs, in diesem Jahr wie geplant einen um Sonderposten bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von rund sechs Milliarden Euro zu erzielen.

Im dritten Quartal steigerte Airbus seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Gewinn legte sogar um 21 Prozent auf gut eine Milliarde Euro zu, verfehlte jedoch die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Denn die gestiegenen Kosten für die Satellitenentwicklung belasteten das Ergebnis mit rund 300 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Airbus mit 806 Millionen Euro ebenfalls 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor./stw/mne/stk

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 0,81
Hebel: 19
mit starkem Hebel
Ask: 2,17
Hebel: 6
mit moderatem Hebel
Smartbroker
Goldman Sachs
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: GU4C4W GU4C4Q. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 Söder sieht Deutschland so stark unter Druck wie noch nie Hauptdiskussion
2 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
3 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
4 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
5 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
6 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
7 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer