ROUNDUP: Bayerns Staatsregierung reicht Streckbetrieb für Isar 2 nicht aus 28.09.2022, 15:49 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
E.ON 15,05 EUR -3,31 % Tradegate

MÜNCHEN/BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem angekündigten Streckbetrieb der deutschen Atommeiler Isar 2 und Neckarwestheim bis April 2023 sind in Bayern weder die Kernkraftkritiker noch ihre Befürworter zufrieden. "Deutschland braucht eine Verlängerung der Kernkraft, und zwar bis Ende 2024. Nicht so scheibchenweise", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch kurz vor der Konferenz der Länderchefs in Berlin. Der Streckbetrieb sei zwar eine positive Einsicht, aber keine Lösung für das deutsche Energieproblem. Für die gesamte Krise brauche es mehr Energie durch alle Kernkraftwerke, nicht nur durch die beiden Meiler in Süddeutschland.

Dagegen erklärte der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern, Richard Mergner, dass der Streckbetrieb einen Strommangel nur "zu einem sehr geringen Teil auffangen" könne, zugleich seien die Risiken, die von einem Weiterbetrieb ausgingen, aber erheblich. Mergner warnte davor, dass es am Ende noch weitere Laufzeitverlängerungen geben werde. "Atomkraftwerke sind ein ständiges Sicherheitsrisiko, dieses Risiko wird durch den Streckbetrieb noch mal deutlich erhöht."

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) erklärte via Twitter, es brauche weiter eine Verlängerung der Laufzeiten auch über den Winter 2023/24 hinaus: Nachdem die Gaspipeline Nordstream 1 möglicherweise wegen Sabotage ausfalle, könne die Energieversorgung im übernächsten Winter noch schwieriger werden. "Deshalb Einsatzfähigkeit möglichst aller 6 AKW für 2023/24 vorbereiten, Brennstäbe jetzt bestellen, da 12 Monate Lieferzeit."

Der für die Atomaufsicht zuständige bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) forderte nach der Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nun schnell Fakten: "Es braucht jetzt endlich Klarheit für Betreiber und Aufsichtsbehörden. Dann können die weiteren Schritte vorbereitet werden", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. Es sei höchste Zeit, dass im Bund Vernunft einkehre. Deutschland brauche eigene verlässliche Stromquellen, "dazu gehört auch Isar 2. Nicht als Ad-hoc-Kaltreserve, sondern in einem geordneten Streckbetrieb. Kernkraftwerke sind keine Notstromaggregate."

In diese Kerbe schlug auch IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. Habecks Aussagen seien zu vage und hinterließen in der oberbayerischen Wirtschaft weiterhin Unsicherheit. Ohne eine Laufzeitverlängerung bis 2024 werde die Diskussion ansonsten in wenigen Monaten wieder hochkommen.

Habeck geht davon aus, dass die Atomkraftwerke Isar 2 und Neckarwestheim "wohl" im ersten Quartal 2023 am Netz bleiben. Er machte am Dienstag in Berlin deutlich, die Entwicklung am französischen Strommarkt sei deutlich schlechter als prognostiziert. Habeck hatte Anfang September den Plan für eine sogenannte Einsatzreserve der beiden Atomkraftwerke in Bayern und Baden-Württemberg angekündigt. Eine endgültige Entscheidung zum AKW-Weiterbetrieb sei aber noch nicht getroffen, so Habeck. Sie müsse "spätestens im Dezember" fallen. Bis Ende Oktober solle das Gesetzgebungsverfahren dazu abgeschlossen sein.

Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann erklärte, Habeck gehe jetzt "richtigerweise die nächsten Schritte auf dem Weg der Notreserve". Im Dezember werde sich zeigen, ob ein Reservebetrieb nötig werde. Nachdem die Kommunikation der Atomkraftwerksbetreiber viel Verwirrung gestiftet habe, hätten diese "endlich ehrlich die technischen Möglichkeiten auf den Tisch gelegt. Das war ein überfälliger Schritt, um die Notreserve der AKW wasserfest vorzubereiten."/had/DP/nas

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 0,83
Hebel: 18
mit starkem Hebel
Ask: 2,03
Hebel: 7
mit moderatem Hebel
Smartbroker
Morgan Stanley
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: MM94N3 MK3TCK. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
2 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
3 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
4 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
5 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
6 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
7 Deutschland und Polen wollen Partnerschaft vertiefen Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Weitere News

21:46 Uhr • Artikel • dpa-AFX

21:33 Uhr • Artikel • dpa-AFX

21:01 Uhr • Artikel • dpa-AFX

20:54 Uhr • Artikel • dpa-AFX

20:53 Uhr • Artikel • dpa-AFX

Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer