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ROUNDUP/Geringere Zoll-Auswirkung

Infineon erhöht Margen-Prognose wieder 05.08.2025, 11:05 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

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Infineon Technologies 35,90 EUR -0,54 % Lang & Schwarz

NEUBIBERG (dpa-AFX) - Infineon rechnet für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr mit weniger Gegenwind durch US-Zölle als bisher. Das Management um Chef Jochen Hanebeck hob seine Margen-Prognose am Dienstag wieder an - nachdem es sie erst im Mai wegen der befürchteten Zoll-Auswirkungen gesenkt hatte. Zudem hellen sich die Geschäftsperspektiven nach mehreren für die Branche sehr schwierigen Quartalan auf. Am Markt kam dies gut an: Die Aktie legte um fünf Prozent zu.

Die US-Zollpolitik hat bislang noch keine so großen direkten negativen Auswirkungen auf den Dax -Konzern wie befürchtet. Sie schürt jedoch die Unsicherheiten bei den Kunden, insbesondere in der Automobilindustrie - und bremst das Bestellverhalten. Am Markt kam dies gut an: Die Aktie legte am frühen Morgen um fast vier Prozent zu. Infineon zeigte sich in diesem Umfeld im dritten Geschäftsquartal jedoch solide und steigerte Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu den drei Monaten zuvor.

Janardan Menon vom Analysehaus Jefferies lobte die stärker als erwartet ausgefallene Profitabilität. Die Segmentmarge liege mit 18 Prozent klar über seiner Annahme von 15 Prozent. Grund sei eine unerwartet starke Erholung in den Industrie-Segmenten PSS und GIP. Für die beiden Segmente rechne das Unternehmen zudem mit einem überdurchschnittlichen Wachstum im laufenden Quartal. In diesen Bereichen bietet Infineon unter anderem etwa Produkte für die Energieinfrastruktur oder Rechenzentren an.

"Es verdichten sich die Anzeichen einer Aufwärtsbewegung", sagte Konzernchef Hanebeck bei der Vorlage der Zahlen in einer Telefonkonferenz. So ist der Abbau der Lagerbestände der Kunden seinen Aussagen zufolge weit fortgeschritten. Zu hohe Vorräte bei einer eher mauen Nachfrage hatten in den vergangenen Quartalen die Halbleiterbranche abseits des KI-Booms erheblich belastet. Doch nun bestellten die Kunden angesichts der US-Zölle eher kurzfristig und zögerten, ihre Lager wieder breiter aufzufüllen. Dies gelte besonders für die Automobilindustrie. "Unsere Kunden und wir navigieren jedoch weiterhin in einem gesamtwirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Umfeld", so der Manager. Er sprach von einer "sehr hohen Nervosität" im Markt.

In diesem Umfeld konnte Infineon seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal (per Ende Juni) im Vergleich zum Vorquartal um drei Prozent auf 3,7 Milliarden Euro steigern. Der schwächere US-Dollar bremste dabei das Wachstum, währungsbereinigt hätte das Plus bei neun Prozent gelegen. Gut lief es weiterhin im Geschäft mit Servern und Rechenzentren, insbesondere für die künstliche Intelligenz, (KI). Auch die Nachfrage nach Halbleitern für einige konsumentennahe Anwendungen zog den Angaben zufolge spürbar an. Das wichtige Automotive-Geschäft konnte die Umsätze hingegen nur leicht steigern.

Die Profitabilität konnte Infineon deutlich verbessern, so stieg das Segmentergebnis gegenüber dem Vorquartal um elf Prozent auf 668 Millionen Euro. Es fiel damit besser aus als erwartet: Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Die entsprechende Marge stieg um 1,3 Prozentpunkte auf 18 Prozent und fiel ebenfalls besser aus als gedacht. Das Automotive-Geschäft verzeichnete allerdings einen Rückgang der Marge. Nach Steuern verdiente der Konzern mit 305 Millionen Euro 31 Prozent mehr. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ging der Gewinn jedoch um knapp ein Viertel zurück.

Infineon profitierte im Berichtszeitraum auch von seinem Sparprogramm, das auch den Abbau von Stellen beinhaltet. Mit den Maßnahmen kommt das Unternehmen etwas schneller voran als geplant. So will der Halbleiterhersteller bis zum Geschäftsjahr 2027 einen hohen dreistelligen Millionenbetrag sparen, davon dürfte in diesem Geschäftsjahr bereits rund die Hälfte erreicht werden.

Für 2024/25 erwartet Infineon Umsätze von etwa 14,6 Milliarden Euro, was weiterhin einen leichten Rückgang bedeutet. Die Prognose für die Profitabilität erhöhte das Management um Hanebeck wieder und erwartet eine Segmentergebnis-Marge im hohen Zehn-Prozentbereich. Dabei dürften Kosten für die Unterauslastung der Werke weiterhin mit einer Milliarde Euro belasten. Im Schlussquartal rechnet der Halbleiterhersteller mit einem Umsatz von etwa 3,9 Milliarden Euro sowie einer Segmentergebnis-Marge erneut im hohen Zehn-Prozent-Bereich. Dabei dürften die Auswirkungen durch die US-Zölle geringer sein als zunächst mit einem pauschalen Abschlag von zehn Prozent unterstellt./nas/tav/mis

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