ROUNDUP

Höhere Kosten zehren bei ING am Gewinn - Aktie sackt ab 06.02.2025, 13:55 Uhr von dpa-AFX Jetzt kommentieren: 0

Werte zum Artikel
Name Aktuell Diff. Börse
E-Stoxx 50 5.731,15 PKT -0,73 % Ariva Indikation

AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die niederländische Großbank ING hat 2024 wegen der gesunkenen Zinsen und höherer Kosten weniger verdient als ein Jahr zuvor. Der Überschuss sei um rund zwölf Prozent auf knapp 6,4 Milliarden Euro gefallen, teilte der Mutterkonzern der gleichnamigen deutschen Direktbank am Donnerstag in Amsterdam mit. Damit fiel der Gewinnrückgang noch höher aus als von Experten erwartet. An der Börse kamen die Neuigkeiten schlecht an.

Die ING-Aktie gab zur Mittagszeit fast drei Prozent nach und war damit größter Verlierer im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 . Das bisherige Jahresplus schrumpfte damit auf rund zweieinhalb Prozent zusammen.

Im vergangenen Jahr hielt die ING ihre Erträge trotz der niedrigeren Zinsen mit 22,6 Milliarden Euro nahezu stabil. Höhere Erträge aus Gebühren und Provisionen machten den Rückgang des Zinsüberschusses wett. Die Kosten der Bank legten hingegen um knapp fünf Prozent auf etwas mehr als zwölf Milliarden Euro zu. Zudem schlugen Rückstellungen für drohende Kreditausfälle mit 1,2 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch zu Buche wie im Vorjahr.

Den Aktionären will die ING eine Schlussdividende von 71 Cent zahlen. Zusammen mit der bereits ausgezahlten Zwischendividende von 35 Cent schüttet sie damit für das abgelaufene Jahr 1,06 Euro je Aktie als direkte Gewinnbeteiligung aus. Auch hier hatten sich Analysten etwas mehr erhofft.

Für das laufende Jahr peilt ING-Chef Steven van Rijswijk Erträge auf dem Niveau von 2024 an und erwartet zudem weiter steigende Kosten. Bei der Eigenkapitalrendite rechnet er mit einem Wert oberhalb der Marke von 12 Prozent. Im vergangenen Jahr war sie um knapp zwei Prozentpunkte auf 13 Prozent gesunken.

Wie der Mutterkonzern musste auch die deutsche Direktbanktochter ING einen Gewinnrückgang hinnehmen. Mit gut 1,4 Milliarden Euro verdiente sie 14 Prozent weniger als im Rekordjahr. Dennoch sei dies das zweithöchste Ergebnis der 60-jährigen Unternehmensgeschichte, erklärte die ING Deutschland in Frankfurt.

Ein Grund für den Gewinnrückgang: Für mögliche Kreditausfälle legte die Bank wegen der Konjunkturflaute mit 222 Millionen Euro mehr als sechsmal so viel Geld zurück wie ein Jahr zuvor. Das Institut wertet dies im langfristigen Vergleich als Normalisierung seiner Risikovorsorge. Im Geschäftsjahr 2023 hatte die Bank Rückstellungen für Geschäfte mit Russlandbezug aufgelöst.

Zugleich fiel das Zinsergebnis mit gut 3,55 Milliarden Euro diesmal vier Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen im Euroraum seit Sommer mehrfach gesenkt. Das wirkt sich auf das Geschäft der Geldhäuser aus.

Bei ihrem für 2025 angepeilten Ziel von zehn Millionen Privatkunden sieht sich die ING Deutschland auf bestem Weg: Zum Jahreswechsel zählte das Institut gut 9,9 Millionen Kunden und damit 571.000 mehr als ein Jahr zuvor. Dies sei das stärkste Kundenwachstum seit mehr als 15 Jahren gewesen.

Wichtig aus Sicht des Managements: Immer mehr Kunden lassen sich nicht nur von Zinsangeboten locken und parken Geld auf Tagesgeldkonten, sondern machen das Institut zu ihrer Hausbank. Die Zahl der Kunden, die neben dem Girokonto mit monatlichem Geldeingang mindestens ein weiteres Produkt der Bank nutzen, stieg weiter um etwa 290.000 auf 3,0 Millionen. Die Einlagen der ING-Deutschland-Kundschaft in Sparprodukten und auf Girokonten erhöhten sich um 4,6 Prozent auf den Rekordwert von 150,2 Milliarden Euro.

Wachstum strebt die ING Deutschland auch im Geschäft mit Firmenkunden an. "Wir werden weiter daran arbeiten, unser Geschäftskundensegment zu einer dritten, tragenden Säule zu entwickeln", sagte der seit dem 1. Januar 2025 amtierende Vorstandschef Lars Stoy. Der Manager hatte zuvor eine führende Rolle im Privatkundengeschäft der Deutschen Bank inne./stw/zb/ben/knd/mis

Kommentare (0) ... diskutiere mit.
Werbung

Handeln Sie Aktien bei SMARTBROKER+ für 0 Euro!* Profitieren Sie von kostenloser Depotführung, Zugriff auf 29 deutsche und internationale Börsenplätze und unschlagbar günstigen Konditionen – alles in einer innovativen, brandneuen App. Jetzt zu SMARTBROKER+ wechseln und durchstarten!

*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.

k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
k.A. k.A. k.A. k.A.
Werbung
Weiter abwärts?
Kurzfristig positionieren
Ask: 2,64
Hebel: 21
mit starkem Hebel
Ask: 14,17
Hebel: 4
mit kleinem Hebel
Smartbroker
Vontobel
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: VG688T VH2XRG. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.
News-Kommentare
Thema
1 Söder sieht Deutschland so stark unter Druck wie noch nie Hauptdiskussion
2 ROUNDUP/Merkel: 'Die Pandemie war eine demokratische Zumutung' Hauptdiskussion
3 Nach Reformen: Argentinien kehrt an den Finanzmarkt zurück Hauptdiskussion
4 ROUNDUP: Linke ebnet Weg zur Verabschiedung des Rentenpakets Hauptdiskussion
5 EU einig über Komplettverzicht auf Gas aus Russland Hauptdiskussion
6 Moskau erklärt Pokrowsk für erobert Hauptdiskussion
7 Trump hat sich für neuen Fed-Chef entschieden Hauptdiskussion
Alle Diskussionen
Schreib den ersten Kommentar!

Dis­clai­mer: Die hier an­ge­bo­te­nen Bei­trä­ge die­nen aus­schließ­lich der In­for­ma­t­ion und stel­len kei­ne Kauf- bzw. Ver­kaufs­em­pfeh­lung­en dar. Sie sind we­der ex­pli­zit noch im­pli­zit als Zu­sich­er­ung ei­ner be­stim­mt­en Kurs­ent­wick­lung der ge­nan­nt­en Fi­nanz­in­stru­men­te oder als Handl­ungs­auf­for­der­ung zu ver­steh­en. Der Er­werb von Wert­pa­pier­en birgt Ri­si­ken, die zum To­tal­ver­lust des ein­ge­setz­ten Ka­pi­tals füh­ren kön­nen. Die In­for­ma­tion­en er­setz­en kei­ne, auf die in­di­vi­du­el­len Be­dür­fnis­se aus­ge­rich­te­te, fach­kun­di­ge An­la­ge­be­ra­tung. Ei­ne Haf­tung oder Ga­ran­tie für die Ak­tu­ali­tät, Rich­tig­keit, An­ge­mes­sen­heit und Vol­lständ­ig­keit der zur Ver­fü­gung ge­stel­lt­en In­for­ma­tion­en so­wie für Ver­mö­gens­schä­den wird we­der aus­drück­lich noch stil­lschwei­gend über­nom­men. Die Mar­kets In­side Me­dia GmbH hat auf die ver­öf­fent­lich­ten In­hal­te kei­ner­lei Ein­fluss und vor Ver­öf­fent­lich­ung der Bei­trä­ge kei­ne Ken­nt­nis über In­halt und Ge­gen­stand die­ser. Die Ver­öf­fent­lich­ung der na­ment­lich ge­kenn­zeich­net­en Bei­trä­ge er­folgt ei­gen­ver­ant­wort­lich durch Au­tor­en wie z.B. Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­richt­en­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men. In­fol­ge­des­sen kön­nen die In­hal­te der Bei­trä­ge auch nicht von An­la­ge­in­te­res­sen der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und/oder sei­nen Mit­ar­bei­tern oder Or­ga­nen be­stim­mt sein. Die Gast­kom­men­ta­tor­en, Nach­rich­ten­ag­en­tur­en, Un­ter­neh­men ge­hör­en nicht der Re­dak­tion der Mar­kets In­side Me­dia GmbH an. Ihre Mei­nung­en spie­geln nicht not­wen­di­ger­wei­se die Mei­nung­en und Auf­fas­sung­en der Mar­kets In­side Me­dia GmbH und de­ren Mit­ar­bei­ter wie­der. Aus­führ­lich­er Dis­clai­mer